Ohne verletzte Rollersen: TKH-Luchse werfen Göttingen aus der Halle

Das war deutlich: Der TK Hannover gewann das Niedersachsenderby in der Basketball-Bundesliga mit 76:58 gegen die BG 74 Göttingen – ohne Topspielerin. Brianna Rollersen fällt mit einer Bänderverletzung länger aus.

Von Simon Lange

Hannover. Die starke Sa­rah Polleros behielt die Nerven von der Linie und verwandelte ihre Freiwürfe mit ruhiger Hand. Ihre Punkte zum 71:50 bedeuteten einen Vorsprung von mehr als 20 Punkten, der Erfolg des TK Hannover gegen die BG 74 Göttingen war keiner Gefahr mehr ausgesetzt. Nach der empfindlichen Niederlage in Freiburg meldeten sich die Basketballerinnen am Sonntagnachmittag mit einem am Ende lockeren 76:58-Heimsieg gegen den Bundesliga-Aufsteiger zurück. Die Fans in der Sporthalle Birkenstraße honorierten es mit or­dent­lich Applaus. Nach der Pleite in Freiburg „waren wir alle sehr enttäuscht, wir wollten jetzt mit einem großen Sieg zurückkommen – das hat geklappt“, sagte TKH-Spielmacherin Dara Taylor.

Hannover musste ohne Topscorerin Brianna Rollersen auskommen. Sie war En­de der Woche im Training um­ge­knickt. Der linke Knöchel schwoll sofort dick an. Die Centerspielerin fällt mit einer Bänderverletzung auf unbestimmte Zeit aus, sicher aber mehrere Wochen. „Wir wollten für sie gewinnen – aber auch zeigen, dass wir oh­ne sie siegen können“, sag­te Polleros, die unterm Korb viele Fouls zog und al­lein neun ihrer 13 Zähler von der Linie erzielte.

Mit 13:7 gelang ein guter Start in die Partie. Aber Göttingen ließ sich nicht ab­schüt­teln. Nach dem ersten Viertel (19:16) fanden die Gäste mit zwei Dreipunktewürfen den richtigen Dreh und gingen mit 22:21 in Führung. Doch die Luchse re­agier­ten mit Auge und wählten ebenfalls Fernwürfe, um das Punktekonto zu füllen. Das klappte hervorragend. Hannover ließ es Dreier regnen und verwandelte fünf am Stück.

Mit dem 16:3-Lauf setzte sich der TKH auf zwölf Zähler  (37:25) ab, leistete sich aber einen Leistungsabfall. An­statt kurz vor der Halbzeitsirene die Zeit runterzuspielen, verhedderte sich Finja Schaa­ke unterm gegnerischen Korb. Ballverlust, Ge­gen­stoß, Korbleger – und Göttingen war zur Pause wieder auf fünf Punkte (38:43) dran.

Nach dem Wechsel ackerten sich die Gäste noch näher ran (42:43). Hannover antwortete mit einem 7:0-Lauf zum 50:42 – mit freundlicher Unterstützung der Göttingerinnen, die es sich den ge­sam­ten Nachmittag leisteten, einfachste Korbleger zu versemmeln.

Der Vorsprung der Luchse erwies sich jetzt als stabil, sie entschieden das dritte Viertel mit 16:6 klar für sich. In den Schlussabschnitt ging es mit einem komfortablen 59:44. Göttingen, das sich zu­vor zu drei Siegen in Folge geworfen hatte, schienen die Kräfte auszugehen. Auch BG-Trainerin Ruzica Dzankic musste sich zurücknehmen, nachdem sie von einem der Schiedsrichter einen Rüffel kassiert hatte.

Leichtes Spiel also für Hannover? Na ja. Beim 59:50 zog Trainerin Sidney Parsons vorsichtshalber die Reißleine und bat zur Auszeit. Sie fand die richtigen Worte. Spielmacherin Taylor verschaffte ihrem Team mit einem Dreier wieder etwas Luft. Wei­te­re sechs TKH-Punkte am Stück entschieden die Partie. Eine ausgeglichene Teamleistung, alle eingesetzten Spielerinnen punkteten.

TKH-Punkte: Stockton 14, Jongeling 13, Polleros 13,  Taylor 9, Hanson 8, Hank 8, Schaake 4, Tzokov 3, Farcy 2, Gustafsson 2.

Informationen zum Livestream:

Leider gab es gestern technische Probleme bei der Livestream Übertragung. Wir bitten dies zu Entschuldigen. Der Sachverhalt wird mit dem Livestream-Anbieter Sporttotal.tv geklärt und daran gearbeitet, dies zum nächsten Spiel zu beheben.