Luchse sichern Platz eins ab

Nach Erfolg in Nördlingen sind Basketballerinnen Hauptrundensieger. In den Play-offs gegen Freiburg.

Sidney Parsons ging auf Nummer sicher und überzog die Pause zwischen dem dritten und vierten Viertel etwas. Die Taktiktafel war voll. Die Trainerin des TKH hatte immer noch großen Redebedarf. Gegner Nördlingen stand schon mehr als eine halbe Minute bereit und wartete auf die Luchse. Der TK Hannover führte mit 53:42. Das war beruhigend, aber noch nicht klar genug.

Erst als Kapitänin Sam Roscoe wenige Minuten später per Dreier zum 60:44 traf, war das Spiel entschieden. Endstand: 70:53. Womit sich der TKH am letzten Spieltag der Bundesliga-Hauptrunde Rang eins und Heimvorteil für die kompletten Play-offs sicherte. Ein starker Zwischenerfolg und die beste Platzierung der Luchse ihrer Bundesliga-Geschichte.

Nach der jüngsten Niederlage gegen Osnabrück nach zuvor acht Siegen in Folge stand Hannover unter Druck. Eine weitere Pleite hätte Platz eins gekostet, weil Keltern sonst noch vorbeigezogen wäre. „Aber es geht auch um das Momentum“, hatte Parsons vorab gesagt.

Und der Auftritt im ersten Viertel bereitete tatsächlich Sorgen. Mit 2:6 lag der TKH hinten, Parsons musste die erste Auszeit nehmen. Die eingewechselte Finja Schaake stellte mit zwei Dreiern zwar auf 8:6, aber das Spiel der Luchse ließ weiter zu wünschen übrig. Zahlreiche Ballverluste, kaum Rebounds – Nördlingen nutzte Hannovers Unzulänglichkeiten aus und stellte auf 18:12. Parsons schimpfte lauthals an der Seitenlinie und stampfte immer wieder wutentbrannt auf den Hallenboden. Überragend für die Gastgeber im ersten Abschnitt: Anissa Pounds mit zwölf Punkten.

Erst die Viertelpause und weitere ermahnende Worte von Parsons brachten die Wende. Rowie Jongeling gelang per Dreier der Ausgleich zum 22:22. Noch wehrte sich Nördlingen, aber mit einem weiteren Dreipunktetreffer, diesmal von Karolin Tzokov zum 30:29, ging Hannover wieder in Führung – und hielt sie bis zur Pause (36:33) und bis zum Schluss. Pounds gelang kein weiterer Zähler. Die Abwehrarbeit stimmte jetzt beim TKH. Trotz weiterer Ballverluste wuchs der Vorsprung, weil Nördlingen mit den Ballgewinnen wenig anzufangen wusste. Spielmacherin Dara Taylor erzielte zwar erst nach dem Wechsel ihre ersten Punkte, war am Ende mit elf Zählern doch wieder zweitbeste TKH-Werferin. Wie fast immer Topscorerin: Angel Rizor mit 20 Punkten.

In den letzten zwei Minuten holte Parsons ihre Topspielerinnen vom Feld und ließ die Bank ran. Nicole Brochlitz sorgte mit ihrem Dreier zum 70:53-Endstand. Ein Pflichtsieg ohne zu glänzen. Aber das wichtigste Etappenziel ist geschafft. In den in knapp zwei Wochen beginnenden Play-offs spielen die Luchse im Viertelfinale (Best-of-Three) gegen Meister Freiburg. Am 25. März (18 Uhr) steht das erste Heimspiel an. Der Vorverkauf startet heute um 12 Uhr. Keltern trifft auf Saarlouis, Herne auf Berlin. Nördlingen muss gegen Osnabrück ran.

Bevor es um die Meisterschaft geht, hat der TKH schon am kommenden Wochenende die Chance auf den ersten Titel. Im Final Four um den Pokal in Osnabrück wartet im Halbfinale Keltern.

TKH-Punkte: Rizor 20, Taylor 11, Schaake 10 Roscoe 10, Jongeling 6, Brochlitz 5, Stockton 5, Tzokov 3.