Luchse schnell und treffsicher

Gerade noch haben die Gegnerinnen vergeblich versucht zu punkten. Als die Luchse sich den Ball schnappen, dauert es nur wenige Sekunden, bis sie das Spielgerät nach vorne gebracht haben. Pass zu Kelly Moten, die nahe des Korbs steht – Treffer. So oder so ähnlich spielten sich mehrere Szenen im Bundesliga-Heimspiel der Basketballerinnen vom TKH gegen die SNP BasCats vom USC Heidelberg am Sonntag ab. „Wir haben den Fokus auf die Geschwindigkeit gelegt“, sagte Trainerin Sidney Parsons. Ihr Team gewann 93:60 – die überrannten Heidelbergerinnen hatten keine Chance.

TKH-Guard Moten trägt die Zwei auf dem Rücken, beim Punkten war sie in diesem Spiel aber die Nummer eins. 21 Zähler gingen auf ihr Konto. Nah dran an der Topscorerin war Aliaksandra Tarasava, die 20 Punkte beisteuerte. Parsons zeigte sich nach dem deutlichen Sieg sichtlich erleichtert. „Wir haben unseren Rhythmus wiedergefunden“, sagte sie.

Zuletzt hatten die Luchse zweimal in Folge verloren. Als Tabellenvierter waren die Frauen vom TKH zwar als Favoritinnen ins Spiel gegen das Team aus Heidelberg, das bisher noch ohne Punkte dasteht, gegangen. Siegessicher waren sie jedoch nicht. „Wir müssen aufpassen, dass die Tabellenletzten hier nicht ihre ersten Punkte machen“, warnte der Hallensprecher die rund 150 Fans vor dem Anpfiff.

Und die TKH-Luchse passten auf. Nur einmal kurz nach Spielbeginn, in der 2. Minute, lagen die BasCats mit 3:2 vorne. Nachdem die Luchse kurz darauf wieder die Führung übernommen hatten, gaben sie diese nicht mehr ab. Besonders stark präsentierte der TKH sich zu Beginn des zweiten Viertels. Binnen anderthalb Minuten sammelte das Team zehn Punkte – die Gegnerinnen trafen in dieser Zeit nur einen Freiwurf.

Nach dem zweiten Viertel  (47:32) lag die Trefferquote im Zwei-Punkte-Bereich sogar bei 77, am Spielende bei 58 Prozent. Damit schnitten die Luchse deutlich besser ab als bei ihrer Niederlage gegen Nördlingen in der Woche zuvor. Da hatte der TKH nur 26 Prozent seiner Würfe getroffen.

Auch in der Defense lief es besser als zuletzt. Mehrmals schafften die Gegnerinnen es nicht, innerhalb der erlaubten Zeit auf den Korb zu werfen. Solche Szenen erhofft Parsons sich künftig noch öfter. Am Ziel ist das Team in der Abwehr aus ihrer Sicht noch lange nicht. „Wir haben viele Fehler gemacht“, sagte sie. „Wir müssen auf die Defense achten.“ Das sei ihr für die anstehenden Spiele besonders wichtig.

Am kommenden Samstag geht es für den TKH auswärts gegen den Tabellenzwölften aus Wasserburg – Parsons’ Ex-Team. Schwieriger dürfte es eine Woche später werden, wenn die Luchse – ebenfalls auswärts – gegen Freiburg spielen. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg liegt derzeit auf dem dritten Rang. Hinzu kommt, dass zwischen den beiden Bundesligaspielen noch ein Pokalspiel am 8. Dezember ansteht. „Das sind drei harte Spiele“, sagte Parsons. Druck machen will sie ihrem Team aber nicht. „Bisher lief es super. Ziel sind die Play-offs.“

TKH-Punkte: Moten (21), Tarasava (20), McCray (14), Stammberger (11), Brossmann (8), Eckerle (6), Zipser (6), Rohkohl (4), Tzokov (3), Schaake.

(Thea Schmidt, NP Sportredaktion)