Luchse haben gut lachen

TKH siegt locker in Herne. Rollerson überragend. Kracherlos: Im Pokal gegen Berlin.

Pflichtaufgabe erfüllt: Die Basketball-Frauen des TKH gewannen beim Herner TC ihr Ligaspiel klar mit 86:62. Brianna Rollerson war nicht zu stoppen. Dann ging der Blick Richtung Pokalauslosung fürs Top4: Hannover bekam das Kracherlos und muss im Halbfinale gegen das schwerste Team ran.

Teambetreuer Bodo Gerdes bat noch zum traditionellen Siegerfoto bei Auswärtsspielen. Routiniert ballten die Basketballerinnen des TKH die Fäuste, über ihnen leuchteten im Hintergrund auf der Anzeigetafel die Zahlen des Abends. Mit 86:62 gewannen Hannovers Luchse das Bundesliga-Spiel beim abstiegsgefährdeten Herner TC, festigten damit Rang drei.

Überragende Akteurin war Brianna Rollerson. Der TKH-Center erzielte 22 Punkte und pflückte sich 20 Rebounds. Damit gelang ihr ein beeindruckendes Double-Double, also zweistellige Werte in zwei Kategorien. Rollerson räumte unterm Korb alles ab und weg. Herne hatte „kein Mittel gegen sie“, sagte TKH-Teammanagerin Doro Richter. Auch stark: Karolin Tzokov. Die Bankspielerin verwandelte all ihre drei Dreipunkte-Würfe.

In der H2K-Arena lief nur die Startphase nicht nach TKH-Geschmack. Herne führte mit 3:0 und 5:4. Dann kamen die Luchse in die Gänge und zogen mit einem 20:6-Lauf auf 24:11 davon. Im zweiten Abschnitt konnte Herne etwas besser dagegenhalten, lag zur Pause nur mit elf Punkten hinten (32:43).

Zwei Dreier nach dem Wechsel durch die ehemalige Hernerin Sarah Polleros und Rowie Jongeling sorgten schnell für noch klarere Verhältnisse (49:32). Rollerson punktete weiter – und auch ihre Teamkameradinnen erzielten fleißig Punkte. Die Defensive der Luchse stand das gesamte Spiel über stabil. Hannover ließ in den vier Vierteln jeweils nur 16 und 15 Punkte zu.

Im Schlussabschnitt sorgten Rollerson und Spielmacherin Dara Taylor mit vier Punkten am Stück zum 70:49 für die Vorentscheidung. Das einfallslose Herne war schlicht zu schwach, um in diesem Spiel etwas zu reißen. Der TKH kam hingegen ohne Probleme aus der Länderspielpause und startete im Ligaendspurt direkt durch.

TKH-Punkte: Rollerson 22, Polleros 12, Stockton 11, Jongeling 9, Taylor 9, Tzokov 9, Farcy 6, Hanson 5, Gustafsson 3,

Nach ihrer Rückkehr am Samstagabend blickten die Luchse gestern Nachmittag nach Saarlouis. Vor dem Heimspiel der Royals gegen die BG 74 Göttingen fand die Auslosung für die Pokalendrunde am 16. und 17. März in Saarlouis statt. Losfee war Saarlands Innen- und Sportminister Reinhold Jost. Im ersten Halbfinale (15 Uhr) spielen die Gastgeberinnen aus Saarlouis gegen die Angels Nördlingen. Im zweiten Halbfinale (18 Uhr) kommt es zum Kracher zwischen Titelverteidiger Hannover und dem Meisterkandidaten Alba Berlin.

„Wie hätte es anders kommen sollen“, kommentierte Teammanagerin Richter das Los mit Ironie. Alle beim TKH hatten dieses Los erwartet – und nahmen es sportlich an. „Wir müssen ja ohnehin jeden schlagen, wenn wir wieder den Pokal holen wollen. Egal wann“, so Richter. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr musste der TKH im Halbfinale gegen Top-Team Keltern ran. Und räumte den schwersten Gegner des Turniers aus dem Weg, im Finale gelang dann gegen Gastgeber Osnabrück der Triumph. Das Spiel um Platz 3 in Saarlouis findet am Sonntag (17.März) um 13 Uhr statt, das Finale anschließend um 16 Uhr.

Am nächsten Sonntag (16 Uhr) kommt BC Marburg zum nächsten Liga-Spiel in die Sporthalle Birkenstraße.

 

Text: Simon Lange (Neue Presse)

Foto: Patrick Pötsch