Hannovers Luchse von den Lions in Halle erwischt – Siegesserie gerissen

Hannover. 43 Sekunden waren noch zu spielen in Halle, mit einem Punkt lagen die TK-Hannover-Luchse zurück bei den MBC Lions. Die starke Spielmacherin Dara Taylor warf sich ins Ge­tüm­mel auf den Ball und eroberte ihn für die Gäste – und verwandelte im nächsten Angriff nervenstark zur 65:63-Führung für den TKH. Aber das reichte nicht, die Lions glichen zehn Sekunden vor dem Abpfiff noch aus. In der Verlängerung ging bei den Luchsen nicht mehr viel, sie sammelten nur fünf Punkte ein und verloren mit 70:80. Die Serie von sieben Siegen war gerissen. „Wir haben in der Ab­wehr zu viele Fehler ge­macht“, sagte Finja Schaake.

Es war eine umkämpfte Partie. Halle hatte sich jüngst mit drei Spielerinnen verstärkt – und die gaben wertvolle Impulse. Die beiden Du­el­le zuvor hatte der TKH ge­won­nen. Nach dem 12:12 im ersten Viertel gaben die Luch­se im zweiten den Ton an, sie führten mit 36:29. Im dritten Abschnitt lag der Po­kal­sie­ger sogar mit zwölf Punkten vorn, allerdings hatten sowohl Topscorerin Bri­an­na Rollerson als auch Ka­pi­tä­nin Laura Stockton schon eine hohe Foulbelastung.

Lions profitieren von TKH-Patzern in der Abwehr

Die Partie kippte, die Lions profitierten von teilweise leichten Patzern in der Ab­wehr. „Offensiv war das okay“, bekräftigte Schaake. Vor allem die Niederländerin Ro­wie Jon­ge­ling gefiel mit Würfen von außen. Ein Dreier der ebenfalls guten Sarah Pol­le­ros brachte den TKH 70 Sekunden vor Schluss auf 62:63 heran, dann schlug Taylor zu. In der Verlängerung glich Polleros noch zum 67:67 aus, anschließend kassierte der Vizemeister elf Punkte am Stück. „Da hatten die Lions einen Lauf, sie ha­ben den Rückenwind des spä­ten Ausgleichs mitgenommen“, räumte Schaake ein.

Nun haben die Luchse ei­ni­ge Tage frei, nachdem es in den vergangenen Wochen Schlag auf Schlag gegangen war. TKH-Coach Sidney Parsons fliegt am Donnerstag als Co-Trainerin mit dem deutschen Nationalteam nach Brasilien, in Belem steht die Olympiaqualifikation an. Die Gegner der Deutschen sind die Gastgeber, Ser­bi­en und Aus­tra­li­en. Platz drei in dieser Vierergruppe reicht für die Spiele in Paris, die Teilnahme wäre „für Deutschland ein wertvoller Schritt“, sagt Parsons. Erst am 17. Fe­bru­ar geht es für die Luchse beim Herner TC in der Bundesliga weiter.

TKH-Punkte: Taylor 17, Pol­le­ros 16, Jon­ge­ling 14, Stockton 7, Rollerson 7, Hanson 4, Hank 2, Gustafsson 2.

Foto. Volker Ballasch