Sterne und DBBL in den Kraken von Corona / Quo vadis Saison 2021/2022
In Zeiten von Corona und der Spielpause aufgrund Abstellungen von Nationalspielerinnen für die entscheidenden WM-Qualifikationsturniere bleibt ein wenig Zeit für einen kleinen Überblick für die Situation der Rutronik Stars und der DBBL. Gleich 5 Spielerinnen der Sterne kämpfen in dieser Woche in Japan und Serbien für ihren Traum von Sydney. Auf dem australischen Kontinent findet vom 22. September bis zum 1. Oktober 2022 (wieder ein großes logistisches Problem für die DBBL und die Vereine) die Weltmeisterschaft im Damen Basketball statt. Ein Traum für jede Spielerin. In Osaka (Japan) befinden sich derzeit Sterne Team-Captain Milica Deura und Matea Tavic. Beide spielen für die bosnische Nationalmannschaft und treffen unter anderem auf die kanadische, japanische und weißrussische Nationalmannschaft. Für Team Canada sind derzeit die Sterne-Spielerinnen Alexandria Kiss-Rusk und Shaylisha Colley ebenfalls in Osaka. Ein Heimspiel gibt es für Point-Guard Sanja Mandic, die sich in Belgrad mit der serbischen Nationalmannschaft auf die Spiele gegen Australien, Korea und Brasilien vorbereitet. Es wird auf jeden Fall für die Sterne eine interessante Woche. Am Ende werden sich 12 von 16 Teams für die Weltmeisterschaft in Sydney qualifizieren. Derzeit gibt es noch keine Corona-Fälle in Osaka und Serbien. Wir hoffen, dass dies so bleibt und es einen fairen, spannenden und vor allem verletzungsfreien Wettbewerb gibt.
Und auch in unserer DBBL hoffen wir auf einen fairen Wettbewerb, doch derzeit kann man davon nicht ausgehen. Es würde einem Wunder gleichen, wenn die Vorrunde in der DBBL ordnungsgemäß zu Ende gespielt werden könnte. Dies würde nur funktionieren, wenn es ab heute bis zum 13. März keine Corona bedingten Absagen mehr geben würde. Anhand der letzten Wochen und den Prognosen für die nähere Zukunft wohl eine „Mission Impossible“. So könnte es dazu kommen, dass der Quotient am Ende über die Play-Off Plätze, deren Platzierungen und auch über den Abstieg entscheiden könnte. Corona könnte am Ende auch über die Vergabe der Titel entscheiden. So wird wohl das Team, welches am Ende von dem Virus verschont bleibt, die größten Chancen haben – irgendwie ein Horror-Szenario für einen fairen Sport. Auch hat ein solches zu erwartendes Szenario die Sterne dazu veranlasst ein wenig defensiver in die entscheidende Saisonphase zu gehen. In einer normalen Saison hätte man niemals mit Breanna Richardson eine seiner besten Spielerinnen kurz vor Ende der Wechselfrist abgegeben. „Das Angebot aus Frankreich war so verrückt, dass man es einfach in der aktuellen Situation annehmen musste“ so Sterne-Chef Dirk Steidl. Darüber hinaus wurde auch der Kader von 11 auf 10 Spielerinnen reduziert. „Wir versuchen die entscheidende Phase der Saison als Team zu lösen. Deshalb sind mir am Ende 10 Spielerinnen lieber als 11 oder 12, auch wenn das ein großes Risiko ist“ so Sterne-Trainer Christian Hergenröther. Hergenröther vertraut seinen 10 Spielerinnen und will in den kommenden Wochen mindestens einen der zwei Titel aus der letzten Saison verteidigen.
Die erste Möglichkeit hierzu gibt es am 19. und 20. März beim diesjährigen TOP4 in Herne. Am letzten Montag präsentierten Wolfgang Siebert und Karina Sola das TOP4-Konzept der Liga und den anderen teilnehmenden Vereinen. „Ein großes Lob an den Herner TC“ so Dirk Steidl, der sehr angetan von dem vorgestellten Konzept war. In Herne treffen die Sterne als Titelverteidiger auf den Liga-Primus Rheinland Lions, den TK Hannover sowie den Gastgeber Herner TC. Die Halbfinale werden am 19. Februar in Herne ausgelost werden.
In der DBBL zeichnet sich derzeit ein klares Bild ab. Primus Rheinland Lions spielt eine tolle Saison und führt die Liga völlig verdient an. Sensationelles hat sich in Freiburg unter dem neuen/alten Trainer Harald Janson entwickelt. Es ist eine Augenweide den Eisvögeln zuzuschauen. Und es ist nicht nur die Japanerin, sondern das gesamte Team, welches einen tollen und ansehnlichen Basketball auf den Court zaubert – Chapeau. Nach den beiden TOP-Teams kämpfen die Sterne gemeinsam mit Hannover, Herne, Marburg und Osnabrück um die Plätze 3-7. Hier ist vor allem Hannover unter der neuen Trainerin Sidney Parsons sehr ambitioniert unterwegs. Trotz eines sehr gut besetzten Kaders leistete man sich noch kurz vor Ende der Transferperiode die deutsche Ausnahmespielerin Emma Stach. Und auch der sehr zurückhaltende Marek Piotrowski hat seinen Kader in den letzten Wochen stark aufgerüstet und bläst damit eindeutig zur Titeljagd.
Die bisherige Saison der Sterne war geprägt von falschen Personalentscheidungen und unglücklichen Niederlagen. Insgesamt mussten die Sterne mit Leah Scott, Lashann Higgs, Josipa Pavic, Brittany Carter und Breanna Richardson gleich 5 Spielerinnen im Laufe der Saison aus den verschiedensten Gründen tauschen. Für diese große Fluktuation und die damit verbundenen Frustrationen und Irritationen ist der aktuell dritte Tabellenplatz ein Erfolg für die Sterne. Hergenröther hofft, dass ihm nach der Nationalmannschaftspause sein komplettes Team zur Verfügung steht. „Wir haben die Verteidigung unserer beiden Titel noch nicht ganz aufgeben“ so ein motivierter Christian Hergenröther. Vieles hängt davon ab, ob Shaylisha Colley schnell wieder einsatzbereit sein wird und wie es gelingt die beiden neuen Centerinnen Lydia Rivers und Najai Wynn-Pollard zu integrieren.
Nachdem nun definitiv klar ist, dass am Ende der Saison 4 Teams absteigen werden, entwickelt sich der Kampf um den Klassenerhalt zu einem richtigen Krimi zwischen Göttingen, Halle und Wasserburg. Zwei von diesen drei etablierten DBBL-Teams wird es am Ende treffen. Auch hier könnte am Ende der Quotient über Klassenerhalt und Abstieg entscheiden. Hoffen wir, dass dies nicht passieren wird. Für Düsseldorf und Heidelberg wird es unheimlich schwer die Klasse zu halten.
Die Sterne haben ihr nächstes Heimspiel am 20. Februar um 16 Uhr gegen Osnabrück.