Nun fahren die Sterne nach Berlin

Basketball-Team aus Keltern folgt Alba-Frauen ins DBBL-Finale. In Serie gegen Hannover gelingt im entscheidenden Spiel ein 69:51 (38:28).

RALF KOHLER | KELTERN-DIETLINGEN

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, singen Fußball-Fans seit Jahrzehnten, wenn es um das Endspiel im DFB-Pokal geht. „Finale oh, oh“, hieß es zwar am Dienstag in Keltern, doch auch das von den heimischen Fans bejubelte Team führt der Titelkampf in die Hauptstadt. Bereits am Freitag um 19 Uhr steht das erste der Final-Duelle an, in denen Gegner Alba gerne Keltern als deutschen Meister ablösen würde. Ein weiteres Heimspiel ist den Sternen sicher, da sie das entscheidende Duell der Serie gegen TK Hannover mit 69:51 (38:28) gewonnen haben. Nachdem sich Keltern bereits zweimal in der Speiterling-Halle durchgesetzt hatte, war dem Gegner am Wochenende der Ausgleich gelungen.

Nur ganz zu Beginn holpert es

Im fünften Spiel lag Keltern zwar mit 0:4 hinten, vermittelte danach allerdings schnell den Eindruck, das Spiel unter Kontrolle zu haben – nicht nur weil das in weiß gekleidete Heim-Team gegen die in weitgehend schwarzen Trikots spielenden Gäste in der achten Minute dann schon mit 17:4 führte. Nach drei unglücklichen Aktionen gleich zu Beginn war Alexandra Wilke ein wichtiger Faktor – was sich auch in 22 Punkten ausdrückt. Außer ihr trug Adrienne Webb dazu bei, die Dinge in die aus Keltern richtige Richtung zu lenken. Ruhig atmete sie noch einmal durch, ehe sie nach dem holprigen Start ihres Teams mit zwei verwandelten Freiwürfen für die ersten Punkte der Sterne sorgte. Adrienne Webb war ein Beispiel für die Souveränität des Heim-Teams: Sie agierte eher unscheinbar, auf jeden Fall aber effizient.

Nicht ganz so wirkungsvoll waren Krystal Vaughn und Alexandria Kiss-Rusk: Für die beiden großen Spielerinnen, die je elf Punkte erzielten, bedeutete eine frühe Belastung mit Fouls aber auch ein gewisses Handicap. Zudem zählte Matea Tavic zur Startformation. Allerdings war ein Schlüssel für den Erfolg, dass Keltern gut rotieren konnte. Am Ende hatte Sara Roumy mit knapp 30 Minuten die meiste Spielzeit. Noch höher war auf der Gegenseite der Wert von Laura Stockton (14 Punkte), deren Vater John Stockton eine NBA-Legende ist 1992 und 1996 am Olympia-Sieg der USA beteiligt war. In etwa einem Vierteljahr geht es für Alexandra Wilke mit dem deutschen Team zu den Sommerspielen nach Paris. Erst einmal steht für die 27-Jährige aus Berlin-Spandau aber weiter Titelkampf mit Keltern an. „Es war eine super Halbfinalserie, und ich bin froh, dass wir zuhause unsere wahre Leistung zeigen konnten“, sagte die Aufbauspielerin kurz nachdem der erneute Final-Einzug um 20.47 Uhr klar war.

Gästen fehlt auch das Wurfglück

Die Sterne ließen den Luchsen aus Niedersachsens Hauptstadt keine Freiräume. So mussten die Gäste teils auf gut Glück werfen. Oft landete der Ball dann am Ring, ein Umstand, der nach und nach mit dazu beitrug, dass Hannover den Rückstand nicht entscheidend verkürzen konnte. Erst als sich in der letzten Minute alle Fans erhoben, setzte sich Christian Hergenröther, der Keltern über viele Jahre als Coach verbunden ist. Ansonsten war er ständig auf den Beinen und ging mit. Goran Lojo als Senior-Chef wiederum saß als Analytiker hinter der Bande. Er gab Trainer-Partner Hergenröther dann auch wiederholt Rückmeldungen.

Trainer unterschiedliche Typen

Auf der Gegenseite trat Hannover-Trainerin Sidney Parsons in jedem Fall schon von der Kleidung her auf den ersten Blick damenhaft auf. Hie und da zeigte die Trainerin – zum Beispiel mit Klopfen auf die Bande –, jedoch ihren Unmut darüber, dass sich der Final-Traum ihres Teams nach und nach in Luft auflöste.

Keltern: Vaughn 11, Wilke 22, Webb 14, Kiss-Rusk 11, Tavic, Roumy 9, Koskimies 2, Vihmane, Klug,