Früh aus dem Konzept
Geknickt und bedient verließen die Bundesliga-Basketballerinnen der Rutronik Stars Keltern am Sonntagabend das Spielfeld in der Dietlinger Speiterlinghalle. Für das Top-Spiel gegen den Erzrivalen USC Freiburg, in der Vergangenheit waren zwischen beiden Clubs auch abseits des sportlichen Wettstreits stets die verbalen Giftpfeile geflogen, hatte sich das Team von Christian Hergenröther eigentlich viel vorgenommen. Doch im Duell des Tabellenvierten mit dem Zweiten waren die Fronten rasch geklärt.
Bei der 70:83 (28:49)-Heimniederlage war es in erster Linie das erste Viertel, das so manchen Zuschauer verwundert die Augen reiben ließ. 14:28 hieß es nach zehn Minuten, zur Pause betrug Kelterns Rückstand satte 21 Punkte. „Wir hatten extrem viele Ballverluste, Freiburg hat viel Physis aufs Parkett gebracht. Sie haben schnell und leidenschaftlich gespielt. Bei uns war es wie bei einem Sonntags-Urlaub“, sagte Hergenröther. Freiburg blieb bei hohem Tempo die kompletten 40 Minuten über aggressiv und treffsicher. Mitwirken durfte nach 18 Minuten zum ersten Mal Sterne-Neuzugang Lydia Marie Rivers. Den Verein verlassen hat hingegen Brittany Carter. Die US-Amerikanerin Rivers kam am Ende in 7:22 Minuten auf vier Punkte.
Bei den Gästen brillierte die Japanerin Shiori Yasuma vor allem als Passgeberin. Neben 15 Punkten gelangen ihr neun Assists. Bei Freiburg punkteten am Ende fünf Spielerinnen zweistellig, bei Keltern zwei. Zur Pause hatte Keltern bereits 17 Turnovers stehen (am Ende 26). Zwar gelang im dritten Viertel ein Remis (20:20) und der finale Abschnitt wurde mit 22:14 gewonnen. Näher als auf zwischenzeitlich sieben Punkte im Schlussviertel kamen die Sterne aber nicht mehr heran, zumal wichtige Freiwürfe verworfen wurden. So war die kurzweilig aufgekommene Hoffnung auf die Wende schnell wieder verflogen. „Wir haben uns durch Freiburgs Aggressivität immer wieder aus dem Konzept bringen lassen. Das hat einfach auch was mit Bereitschaft zu tun. Wenn es bei uns nicht läuft, lassen wir immer die Köpfe hängen, anstatt nochmal zu fighten. In der ersten Halbzeit haben wir keinen richtigen Zugriff gefunden“, so Hergenröther.
Für den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger geht es bereits am Mittwoch (18 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim TK Hannover weiter.
Sterne Keltern: Kiss-Rusk 20 Punkte, Colley 11/zwei Dreier, Richardson 7, Mandic 6, Pokk 6, Tavic 6, Deura 5/1, Schüler 5/1, Rivers 4.
Autor: Pforzheimer Kurier (17.01.2022)