Rück- und Ausblick

VON FRANZISKA SEIFERT

Nüchtern betrachtet

Die GISA LIONS SV Halle haben am 20. Spieltag der Toyota DBBL ihr Heimspiel mit 68:71 gegen die Eisvögel aus Freiburg verloren. Eine Partie über die man einen ganzen Roman schreiben könnte…. Emotional war es und das ist eigentlich untertrieben, wenn man die Partie Revue passieren lässt. Nüchtern betrachtet, unterlagen die Hausherrinnen jedoch in zwei äußerst wichtigen Kategorien der Statistik deutlich: 16 Rebounds weniger als die Gegnerinnen (29/45) und 12 vergebene Freiwürfe (16/28), die am Ende schmerzlich fehlten, brachten die GISA LIONS um den durchaus möglichen Erfolg am Freitagabend in der ERDGAS Sportarena.

Beide Teams starteten konzentriert, das Spiel war ausgeglichen. Beim 10:10 nach viereinhalb gespielten Minuten passierte für die Löwinnen jedoch etwas völlig Unvorhersehbares und Unglückliches. Mit zwei technischen Fouls in Folge musste Kapitänin Klaudia Grudzien das Spielfeld und Halle verlassen. Konsterniert verloren die Gastgeberinnen zunächst den Spielfaden. Diese Verunsicherung nutzte vor allem Freiburgs Topspielerin Daneesha Provo gnadenlos und versenkte einen Dreier nach dem anderen (Anmerkung der Redaktion: Vier ihrer fünf Dreier fielen in der ersten Halbzeit). Bis zur Pause setzte sich Freiburg auf 10 Punkte ab (34:44). Schon zu diesem Zeitpunkt hatten die Löwinnen elf Freiwürfe verworfen (8/19). Die GISA LIONS gaben jedoch nicht auf. Mit einer kämpferisch beeindruckenden Leistung rangen sie förmlich um jeden Ball und erzwangen durch ihre aufopferungsvolle Verteidigung 22 Ballverluste des Gegners. Besonders wichtig war hier Laura Schinkel, die immer dort hinging wo es weh tat und sich dadurch nicht nur fünf Ballgewinne holte, sondern auch ein blaues Auge. Leider konnten die Löwinnen über weite Strecken der zweiten Halbzeit daraus keinen Gewinn schlagen, weil der Korb wie vernagelt schien. Selbst einfache Würfe verfehlten ihr Ziel und Freiburg holte die Rebounds. Wenige Minuten vor Ende änderte sich das. Stella Fouraki, Darien Huff und die stark aufspielende Deeshyra Thomas trafen plötzlich und beim 67:69 war die Partie wieder offen. In der hektischen Schlussphase gelang es den Löwinnen dann nicht mehr das Spiel zu drehen und sie mussten sich geschlagen geben.

GISA LIONS SV Halle gegen USC Freiburg: Thomas (15 Punkte/2 Dreier/- Rebounds), Fouraki (10/-/6), Huff (10/1/3), Schinkel (9/1/-, 5 Ballgewinne), Simpson (9/2/7), Kasparkova (9/-/3), Kreuter (4/1/-), Kleine-Beek (2/-/-), Grudzien (-/-/1), Oswald

Auswärts in Nördlingen

Das Spiel gegen die Eisvögel forderte den GISA LIONS in allen Belangen sowohl mental als auch körperlich wirklich alles ab. Bis zum morgigen Spiel in Nördlingen bleibt dem Team von Sandra Rosanke und Rachel Vanderwal nur wenig Zeit zum Regenerieren. Das Auswärtsspiel wird der vorletzte Kampf um Punkte für den angestrebten Platz 10 der Tabelle und das wird ein harter, das ist allen Beteiligten klar. Mit den XCYDE Angels treffen die GISA LIONS auf den Tabellenachten. Sechs Siege aus 16 Spielen haben die Angels auf ihrem Konto. Durch einige Corona-bedingte Zwangspausen fehlen der Mannschaft von Trainer Ajtony Imreh vier Spiele im Vergleich zu den meisten anderen Teams der Liga. Sicher eine schwierige Situation, aber dennoch ist das Ziel der Nördlingerinnen, die Play-Offs zu erreichen. Die GISA LIONS werden jedoch am Sonntag alle Kräfte mobilisieren, um die Punkte aus dem Ries zu entführen.

Let´s go GISA LIONS