Für Körper und Seele
Foto: Carola Stolze
VON FRANZISKA SEIFERT
In einer angespannten Zeit wie dieser hört man oft, dass man sich etwas Gutes tun soll – etwas Gutes für Körper und Seele. Und genau das ist den GISA LIONS SV Halle am 15.01.2022 für sich, ihre Fans, Sponsoren und Unterstützende gelungen. Nach fünf Niederlagen in Folge, einige davon bitter gegen direkte Konkurrenten, besiegten die Löwinnen am 18. Spieltag das Team des Herner TC. In einer punktearmen, aber hart umkämpften Partie setzen sie sich in der SWH.arena mit 57:54 durch und belohnten sich mit zwei Wertungspunkten und dem 10. Platz der aktuellen Tabelle.
Dass die GISA LIONS als Siegerinnen vom Platz gehen würden, zeichnete sich in der ersten Halbzeit alles andere als ab. Zwar waren die ersten vier Minuten schön anzusehen mit zwei flüssig spielenden Teams und kontinuierlichen Punkten (9:10), aber dann stotterte der LIONS-Motor heftig. In der Offensive fanden die Würfe einfach nicht in den Korb und auch in der Verteidigung kam es immer wieder zu Abstimmungsfehlern. Herne verteidigte gut, profitierte von den Schwächen der LIONS und setzte sich bis zum Viertelende auf 15:23 ab. Auch im zweiten Viertel änderte sich an der Situation zunächst nichts, die Löwinnen kämpften zwar, aber ohne Erfolgserlebnisse. Ganze viereinhalb Minuten dauerte es, bis ein Korb für Halle fiel, während der HTC bei guter Trefferquote weiter punktete. Beim Stand von 19:33 und noch 4:21 min auf der Uhr in Halbzeit 1 rief Katerina Hatzedaki ihre Damen zu einer Auszeit. Die Ganzfeldverteidigung, die die GISA LIONS anschließend spielten, zeigte Erfolg, da Herne bis zur Pause keine Punkte mehr machte (22:33). In der Kabine motivierten die Hallenser Trainerinnen dann ihr Team dann mit der einfachen Aussage: „Wenn wir anfangen, wie Gewinnerinnen zu spielen, werden wir auch als Gewinnerinnen vom Platz gehen.“ Mit diesen Worten und der Erinnerung sich an ihren Gameplan zu halten im Kopf, starteten die Gastgeberinnen wie verwandelt ins dritte Viertel. Die Verteidigung stand weiter sicher und endlich platzte auch im Angriff der Knoten. Angetrieben von der nimmermüden Rachael Vanderwal und zwei wichtigen Dreiern von Eilidh Simpson und Laura Schinkel arbeiteten sich die GISA LIONS Punkt für Punkt heran. Barbora Kašpàrkovà, die starke acht ihrer zehn Punkte in diesem Viertel verbuchte, brachte ihr Team mit 35:34 in Führung. Bis zum Viertelende entwickelte sich eine offene Partie. Mit 45:42 ging es in den Schlussabschnitt und der wurde nichts für schwache Nerven. Beim HTC übernahmen jetzt die erfahrenen Profis Tayler Mingo, Jelena Vucetic Verantwortung und setzten Centerin Sofia Pelander immer wieder erfolgreich ein, die außerdem stark reboundete. Nach einem 8:0 Lauf für den HTC (45:50, 34. Spielminute) musste erneut eine Auszeit her, um die Löwinnen wieder aufzurütteln. Das zeigte Wirkung. In dieser Phase war Jasmin Gill wichtig, da sie immer wieder zum Korb zog, Fouls provozierte und ihre Freiwürfe sicher verwandelte. In der Crunchtime zwei Minuten vor Spielende zeigten die Löwinnen Herz und Siegeswillen. Schinkel und Gill bleiben sicher von der Freiwurflinie und mit ihrem an diesem Abend einzigen erfolgreichen Nahwurf brachte Eilidh Simpson die LIONS mit 55:54 in Führung. Herne gelang danach nichts mehr und die letzten beiden Punkte erzielten Gill und Kleine-Beek für die GISA LIONS an der Freiwurflinie. Nach Schlusspfiff lagen sich die GISA LIONS glücklich in den Armen und wurden von ihren treuen Fans gefeiert.
In der kommenden Woche stehen gleich zwei schwere Auswärtsspiele auf dem Programm. Am 19.01.2022 geht es um 20.00 Uhr gegen die Dolphins vom BC pharmaserv Marburg und am darauffolgenden Sonntag sind die Löwinnen bei den Luchsen des TK Hannover zu Gast. Gegen beide Teams verloren die GISA LIONS in der Hinrunde eher knapp (-6 gegen BCM und -9 gegen TKH) und werden natürlich versuchen auch auswärts Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.
GISA LIONS SV Halle: Gill (13 Punkte/1 Dreier/3 Rebounds), Vanderwaal (11/1/4), Kasparkova (10/-/6), Schinkel (7/1/7), Simpson (5/1/4), Kleine-Beek (5/1/3), Tanacan (4/-/3), Thomas (2/-/1), Kreuter (-/-/1), Grudzien (-/-/1), Stach, Oswald