Wieder mal Verlängerung: Girolive-Panthers siegen 78:74 in Saarlouis

verfasst von osnabrueck@dbbl.de

Die Girolive-Panthers haben sich bei den Saarlouis Royals schwergetan, aber nach Verlängerung ihren 15. Saisonsieg gefeiert und die Playoff-Teilnahme gesichert.

Nach dem 78:74 bleiben die OSC-Frauen Fünfter der Basketball-Bundesliga, weil Kelterns Duell gegen Spitzenreiter Rheinland Lions coronabedingt ausfiel. Die Sterne haben noch eine Partie weniger bestritten als die punktgleichen Verfolger aus Osnabrück und Hannover.

Nach einem verkrampften Start bat OSC-Trainer Aleksandar Cuic sein Tram schon nach etwas mehr als vier Minuten zur Auszeit. Zwei Punkte standen da erst für die Panthers in der Statistik, weil Saarlouis gut verteidigte und die Osnabrückerinnen schlecht zielten. Auch die Gastgeberinnen trafen nicht gut, spielten Fehlpässe und lagen so nur 4:2 in Front. Nach Jill Townsends erstem Dreier führte der OSC (7:6, 6. Minute), spielte offensiv aber oft zu statisch und wirkte nicht spritzig. Eva Rupniks Dreipunktspiel brachte noch einmal den zwischenzeitlichen Ausgleich (14:14, 9.), aber das erste Viertel ging verdient an Saarlouis (18:14). Beim OSC hatten zu viele Spielerinnen einen schlechten Start erwischt.

Überraschende OSC-Führung zur Halbzeit
Für die Panthers war es wichtig, dass sie die Rebound-Hoheit unter dem eigenen Korb behielten. So hielt sich der Rückstand der Gäste in Grenzen und ließ sich kurz abtragen (17:20, 12.). Die Wurfausbeute blieb aber überschaubar, und defensiv verursachten die Panthers zu viele Bonusfreiwürfe, hatten schnell die Grenze von fünf Teamfouls erreicht. Rupnik sah das Spiel da bereits von außen, nachdem sie umgeknickt war, kehrte aber im dritten Viertel aufs Feld zurück. Saarlouis verschaffte sich ein Sieben-Punkte-Polster (28:21, 15.), leistete sich dann aber ebenfalls einige Aussetzer. Nach Townsends zweitem Dreier und einem Fastbreak von Milica Cuic war der OSC wieder dran (28:30, 17.). Einer besseren Verteidigung und einer Offensivflaute der Royals, die insgesamt viereinhalb Minuten lang nicht trafen, verdankten die Panthers den Ausgleich eine knappe Minute vor der Pause durch Frieda Bühner. Jenny Strozyks Antritt brachte die Gäste gar noch vor der Halbzeit in Front (32:30).

Rupniks Dreier halten den OSC im Spiel
Bei beiden Teams lief der Ball danach besser, wobei die Panthers nach Strozyks frühem Dreier (35:32, 21.) offensiv den Faden verloren und zeitlich in Bedrängnis gerieten (37:39, 24.). Townsend stellte erneut den Ausgleich her, und dass sie einen Bonusfreiwurf ausließ, rächte sich nicht. Bühner hatte aufgepasst, verwertete den Rebound und war auch in den nächsten beiden Angriffen diejenige, die unter dem Korb für Punkte sorgte (45:41). Mit zwei Dreiern durch Addison Richards ging Saarlouis wieder in Front (45:47, 28.), aber Rupnik antwortete direkt mit zwei Distanztreffern (51:47, 29.). Die Royals erhöhten den Druck, eroberten den Ball mehrmals und belohnten sich mit einer 53:51-Führung vor der letzten Pause.

OSC gibt Sieben-Punkte-Führung noch aus der Hand
Emma Eichmeyer glich mit Freiwürfen aus. Allerdings verpassten es die Panthers, ihre Situation schon früh im Schlussviertel besser auszubauen. Die Fehler der Royals waren eine Aufbauhilfe, die vor allem Strozyk nutzte (57:53, 33.), aber die Spielmacherin scheiterte auch mit vier Freiwürfen in Folge. Saarlouis kam heran (59:57), zeigte aber auch zweimal Nerven an der Freiwurflinie. Bühners Dreipunktspiel und Merit Brenneckes sicherer Korb verschafften dem OSC einen 64:57-Vorsprung (36.). Weil Osnabrück die Zügel schleifen ließ und es verpasste, die Führung auszubauen, kamen die spät startenden Royals wieder ins Spiel. Ein Dreier von Hanne Mestdagh brachte Saarlouis 24 Sekunden vor Schluss auf 67:66 heran. Die Panthers fanden keine Antwort, vergaben den Angriff und kassierten 8,4 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich von der Freiwurflinie. Die verbleibende Zeit reichte dem OSC nicht zum Siegtreffer – zum fünften Mal in dieser Saison mussten die Panthers in die Verlängerung.

Townsend macht den Unterschied in der Verlängerung
Saarlouis‘ Dreipunktspiel konterte Strozyk schnell per Dreier. Townsend besorgte und erhöhte die Führung (73:70, 43.), aber wieder war die Offensive die Problemzone des OSC. Die Royals kamen erneut auf einen Zähler heran (73:72). Eichmeyer traf nur einen Freiwurf, aber auch Saarlouis vergab seinen Angriff. Townsends Treffer zum 76:72 bei 53 Sekunden auf der Uhr war wichtig. Samantha Fuehring sicherte den Defensivrebound nach dem Dreier-Versuch der Royals. Vorne traf Townsend zur Entscheidung (78:72). Saarlouis hatte in den letzten 15 Sekunden nur noch einen Treffer zum 78:74-Endstand parat.

 

Neue Osnabrücker Zeitung