Steigerung nach desaströsem Start: Panthers siegen in Nördlingen
Die Girolive-Panthers haben ihre Erfolgsserie in der Basketball-Bundesliga auf vier Siege ausgebaut und ihre Ausgangsposition im Kampf um die Playoffs verbessert. Bei den Eigner Angels Nördlingen lieferten sie allerdings eine erschreckend schwache erste Halbzeit ab, rissen sich nach der Pause aber zusammen und drehten clever die Partie zum 62:57-Sieg.
Weil Kelterns Partie gegen Halle ausfiel, verbesserten sich die Osnabrückerinnen vorübergehend auf Platz vier der Tabelle. Zudem ließ Verfolger Hannover in Saarlouis wichtige Punkte liegen.
Viele Ballverluste, keine Dreier-Treffer der Panthers
Dabei starteten die OSC-Frauen desaströs in die Partie. Nach 98 Sekunden hatte Trainer Aleksandar Cuic schon seine erste Auszeit gezogen, weil die Panthers Rebounds unter dem eigenen Korb zuließen, Würfe vergaben und anfängerhaft den Ball verloren. 0:2 lag sein Team da erst zurück, aber es wurde erst mal nicht besser. Aus dem Spiel heraus lief nichts. Es brauchte vier Freiwürfe, um aus einem 0:6 ein 4:8 zu machen (7. Minute). Weil auch Nördlingen noch einen schwachen Start erwischte, lagen die Osnabrückerinnen nach dem ersten Viertel nur 10:12 zurück, aber der detailliertere Blick auf die Bilanzen war trotzdem verheerend: Sieben Ballverluste, kein Dreier bei sechs Versuchen und nur drei Treffer aus dem Spiel heraus standen zu Buche. Beim hart erarbeiteten Sieg in Saarlouis hatte der Gegner wenigstens noch bissig verteidigt. Das brauchte Nördlingen gar nicht, sondern eine maximal durchschnittliche Abwehrleistung reichte, weil sich die Gäste das Leben selbst schwermachten.
OSC vor der Halbzeit weiter schwach
Wer gedacht hatte, dass die Panthers nach der ersten Unterbrechung aufwachen würden, wurde auch im zweiten Viertel eines Besseren belehrt. Es haperte weiter an allem. Nördlingens Kimberley Pierre-Louis erzielte allein neun Punkte in den ersten fünf Minuten. Der OSC kam bis dahin gerade mal auf drei Zähler (13:21, 15.). Immerhin fing sich Samantha Fuehring noch ein wenig vor der Halbzeit und steuerte ihre ersten sieben Zähler bei, ließ aber auch einen Freiwurf liegen. Nördlingen zog zwischenzeitlich auf zehn Zähler davon (18:28, 18.) und nahm acht davon mit in die Halbzeit (20:28). Der OSC erhöhte bis dahin seine Ballverluste (13), aber nicht seine Dreierquote (0/7).
Townsends Dreier eröffnet die Aufholjagd
Der erste Dreier der Panthers nach der Pause durch Jill Townsend war der Startschuss für eine Aufholjagd. In nicht einmal drei Minuten arbeitete sich der OSC auf einen Punkt heran (29:30, 23.), verpasste es aber mehrfach, die Führung zu übernehmen. Immerhin sicherten sich die Gäste nun mal abprallende Bälle unter dem eigenen Korb und leisteten defensive Gegenwehr, so dass Nördlingen öfter in Zeitnot geriet und schlechte Würfe nehmen musste. Hinzu kam, dass die Angels offensiv nicht gut aus der Pause kamen. So reichten fünf Punkte von Milica Cuic in Serie und der zweite OSC-Dreier in der gesamten Partie, um erstmals in Führung zu gehen (34:32, 27.). Weil Fuehring von der Freiwurflinie und aus dem Spiel traf sowie Townsend völlig frei zum Dreier kam, wuchs der Gäste-Vorsprung auf sieben Zähler (41:34, 29.). Mit einem 41:36 ging es ins letzte Viertel.
In den entscheidenden Szenen fehlt Nördlingen die Cleverness
Im Schlussabschnitt behauptete der OSC zunächst mit Einsatz seine Führung, sah sich aber früh einer aggressiveren Abwehr gegenüber. Bis auf einen Punkt kam Nördlingen heran (43:42, 34.), vergab dann aber seine Chancen, die Partie zu wenden. Osnabrück zog auf sechs Punkte davon (48:42, 35.), ein Dreier brachte die Angels wieder ins Spiel (48:46, 36.). Einen Angriff später glichen die Gastgeberinnen aus (48:48, 37.). Zwei Dreier von Frieda Bühner und Jenny Strozyk brachten ein Sechs-Punkte-Polster (58:52, 39.). Nördlingen hatte mit seinen Abschlüssen gehadert, traf nun aber einen Dreier. Der OSC behielt die Ruhe, Fuehring erhöhte 54 Sekunden vor Schluss auf 60:55. Nördlingen verkürzte, kam sogar noch einmal in Ballbesitz, aber vergab seinen Angriff. Die Panthers ließen die Zeit clever runterlaufen. Nördlingen musste erst einmal foulen, um die Gäste an die Freiwurflinie zu bringen. Von dort sorgte Bühner mit zwei Treffern für den 62:57-Endstand.
Neue Osnabrücker Zeitung