Panthers feiern gegen Marburg dramatischen Wendesieg im Schlussviertel

verfasst von osnabrueck@dbbl.de

Trotz großer personeller Sorgen haben die Girolive-Panthers in der Basketball-Bundesliga einen nicht mehr geglaubten Wendesieg gefeiert. Im Schlussviertel drehten sie gegen den BC Marburg einen Acht-Punkte-Rückstand und gewannen nervenstark mit 82:77.

Neue Osnabrücker Zeitung

Dass sich Spielmacherin Jenny Strozyk mit dem Team aufwärmte, war der Tatsache geschuldet, dass die Osnabrückerinnen acht Spielerinnen auf dem Spielbericht brauchten. Ihr Aufwärm-Shirt zog die Kapitänin auf der Bank aber 40 Minuten lang nicht aus. Nur vier Sekunden brauchte der OSC bis zum 2:0-Blitzstart durch Milica Cuic, aber das Überfall-Tempo zu Beginn brachte keine weiteren Zähler. Die BC-Würfe verfehlten vor etwas mehr als 200 Zuschauern (davon rund zehn aus Marburg) anfangs ihr Ziel, und die Osnabrückerinnen griffen sich die Rebounds. Dann aber fand Marburg den Korb: Während der siebenköpfige Kader des OSC viel Energie in seine Angriffe investieren musste, traf Marburg die ersten beiden Dreier ziemlich frei (5:6, 4. Minute). Weil nach Cuic auch Jill Townsend per Dreier traf, hielt sich der Rückstand in Grenzen (11:13, 6.). Die Panthers verteidigten gut, waren offensiv aber stark abhängig von Cuic (elf Punkte im ersten Viertel), die kurz vor Ende des ersten Viertels schon mit drei Fouls auf der Bank saß. Von dort sah sie, wie Marburgs Hanna Crymble per Dreipunktspiel auf 18:22 nach den ersten zehn Minuten stellte.

Panthers kämpfen, aber zur Halbzeit führt Marburg

Die Panthers kämpften um jeden Ball, und als Victoria Poros nach zwei Minuten des zweiten Viertels mustergültig außen freigespielt war, war mit ihrem Dreier sogar die Führung zurück (23:22, 13.). Die Marburgerinnen setzten mit all ihrer Erfahrung vor allem den jungen Spielerinnen bei OSC zu, machten Druck und erzwangen Fehler, die sie in Punkte verwandelten (23:26, 14.). Das konnte aber nicht verhindern, dass Townsend mit einem Dreier nahe der Verzweiflung ausglich, Samantha Fuehring wieder die Führung holte und mit großem Einsatz ausbaute (30:26, 17.). Marburg schlug aber noch vor der Halbzeit mit zwei Distanztreffern zurück (33:36, 20.) und fand seine Treffsicherheit wieder. Mit 35:38 ging es in die Pause.

Der OSC bleibt dran, Marburg trifft die Dreier

Fuehring, die passend angespielt wurde und sich unter dem Korb energisch Platz verschaffte, sorgte mit den ersten acht OSC-Punkten nach der Pause dafür, dass Marburg nicht enteilte (43:45, 25.), Frieda Bühner per Dreipunktspiel für einen erneuten OSC-Vorsprung (46:45, 25.). Die Führung wechselte, aber die Gäste erhöhten den Druck und hatten Alexandra Wilke und andere in ihren Reihen, die in den entscheidenden Momenten ihre Dreier trafen (54:60, 30.). Fuehring konnte mit ihren Punkten 13 und 14 im dritten Durchgang nur auf 56:60 vor dem Schlussviertel verkürzen.

Aus acht Punkten Rückstand machen die Panthers noch einen Sieg

In den letzten zehn Minuten wandelte sich das grundlegende Muster im Spiel erst mal nicht entscheidend: Marburg traf zwei Dreier und machte aus einer tiefen Bank heraus Druck. Der OSC arbeitete, musste den BC aber schon früh etwas davonziehen lassen (60:68, 34.). Mit einem Zwischenspurt und Eva Rupniks Dreier waren die Panthers aber binnen zwei Angriffen wieder im Spiel (65:68, 35.). Rupnik verkürzte gar auf 67:68 (37.). Nach Marburgs Treffer sorgte Fuehring aus der Distanz für den Ausgleich (70:70, 37.). Rupniks nächster Dreier brachte gar die Führung (75:74, 39.), und als Townsend 31,8 Sekunden vor Schluss auf 77:74 erhöhte, war die Partie überraschend gedreht und die Halle stand Kopf. Marburgs Dreier war zu kurz, Bühner sorgte nach unsportlichem Foul mit zwei Freiwürfen für die Vorentscheidung (79:74), bevor Rupnik noch einen Freiwurf versenkte und sich die Panthers angesichts überschaubarer Teamfouls leisten konnten, Marburgs Spiel zu unterbrechen. 7,2 Sekunden vor Schluss traf Wilke drei Freiwürfe (80:77). Auf der Gegenseite behielt Townsend die Nerven (82:77) bei 6,1 Sekunden auf der Uhr. Marburgs letzter Versuch traf nicht – als Fuehring sich den Rebound schnappte, brach bei den Panthers der Jubel über den 82:77-Erfolg aus.