Nur vor dem Spiel etwas zu feiern

verfasst von osnabrueck@dbbl.de

Die Girolive-Panthers haben nur vor dem Spiel gegen die Rheinland Lions etwas zu feiern. Auf dem Parkett fehlt ihnen die Erfahrung, um einen Sieg zu bejubeln.

Zu feiern gab es für die Panthers schon vor dem Spiel etwas: Am Sonntag waren Trainer Aleksandar Cuic und seine Frau und Co-Trainerin Milica zum zweiten Mal Eltern geworden und Sohn Dusko großer Bruder einer kleinen Sofija. Das musste über die fünfte Saisonniederlage in der Basketball-Bundesliga hinwegtrösten.

Die Gäste konnten sich zum Start auf Mehryn Kraker verlassen, die sechs der ersten acht Lions-Punkte besorgte. Der OSC blieb trotz einiger Dreier-Fehlschüsse dran. Mit dem ersten Distanztreffer (im vierten Versuch) stellte Noortje Driessen auf 8:9, und die Niederländerin blieb mit neun Punkten, guten Anspielen und einem Block auffällig im ersten Viertel. Ihr zweiter Dreier brachte erstmals wieder die Führung nach einer längeren Phase, in der die Panthers den Lions hinterhergelaufen waren (18:17, 7. Minute). Nach je fünf Teamfouls gingen beide Mannschaften relativ früh an die Linie, was sich spät für den OSC rächte: Vier Freiwürfe in den Schlusssekunden des ersten Viertels brachten dem Tabellenführer eine 25:22-Führung.

Vor der Pause legen die Panthers den Turbo ein

Weil wenig zusammenlief, nahm Cuic im zweiten Spielabschnitt früh eine Auszeit. Bei den Lions hatte da aber auch nur ein Dreier den Weg in den Korb gefunden. Viel besser wurde es auf beiden Seiten nicht. Vor allem aus der Distanz schien das Ziel für die Panthers vernagelt. Vier Punkte aus Paisley Hardings Einzelaktionen hielten den OSC im Rennen, auch weil die Gäste nicht sonderlich trafen. Deutlich war: Mit weniger Fehlern im Passspiel, besseren Abschlüssen und mehr Aufmerksamkeit unter dem eigenen Korb wäre schon früher mehr drin gewesen für die Panthers, die vor der Halbzeitpause aber noch mal den Turbo anwarfen. Nach Hardings energischem Solo zum Dreipunktspiel (33:33, 18.) punkteten die Lions nur noch einmal aus dem Spiel. Der OSC war hingegen auf Temperatur, legte sieben Punkte nach zur 40:35-Pausenführung. Den Schlusspunkt setzte die starke Harding mit zwei Freiwürfen – die Zähler zehn und elf für sie im zweiten Abschnitt.

Dreier mit der Schlusssirene hält die Lions im Spiel

Der Dreier von Driessen direkt nach Wiederbeginn ließ hoffen, aber gleich mehrfach erreichten die Lions mit dem gleichen Muster „Pass tief unter den Korb“ ihr Ziel. Aus acht Punkten Panthers-Polster wurde so nur noch einer (46:45). In einer wilden Rallye trafen beide Teams – aber die Gastgeberinnen trafen besser und fanden defensiv etwas mehr Stabilität. Immer wieder trug sich Driessen in die Punktestatistik ein. Weil auch Rodriguez und Marie Reichert ablieferten, war der OSC wieder auf sieben Punkte davon (56:49, 27.) und hätten diesen Vorsprung auch ins Schlussviertel mitnehmen können. Zwei vergebene Freiwürfe von Emma Eichmeyer und ein Dreier mit der Schlusssirene durch Joyce Cousseins-Smith beudeteten aber ein 61:58 vor dem vierten Viertel.

Aus sieben Punkten Führung wird eine Fünf-Punkte-Niederlage.

Im Schlussabschnitt fielen plötzlich sogar die Panthers-Dreier, erst durch Stella Tarkovicova, dann auch durch Rodriguez. Aber nach nicht ganz drei Minuten waren es genauso viele Distanztreffer wie Fehlpässe, und für jeden Fehler bedankten sich die Lions mit schnellen Punkten (68:68, 33.). Ein paarmal trafen beide Kontrahenten noch, leisteten sich dann aber kollektiv zu viele Ungenauigkeiten im Abschluss. Harding verpasste von der Freiwurflinie den Ausgleich (73:74, 36.). Einer Lions-Auszeit folgten zwei Freiwurftreffer und ein Korb aus einer Einzelaktion – allerdings nur für die Gäste. Die Panthers trafen nicht und nahmen 31 Sekunden später selbst ein Timeout, aber das brachte nicht die erhoffte Wirkung. Die Gäste zogen weiter davon. Auch wenn es die OSC-Frauen am Ende noch mal spannend machten, konnten sie die 80:85-Niederlage nicht mehr abwenden.

Neue Osnabrücker Zeitung