Viel Richtiges

verfasst von freiburg@dbbl.de

Raus mit Applaus! Playoff-Viertelfinale Eisvögel gegen Rutronik Stars: 0:3. Die 68:82 Niederlage gegen den amtierenden Deutschen Meister zeigt, dass man in Freiburg auf dem richtigen Weg ist.

Viel Richtiges

Es gibt ja solche Kinofilme, die werden zu Kassenschlagern, obwohl das happy ending fehlt. Da schwimmt der erfrierende Held auf einem türähnlichen Gegenstand von dannen und die Geliebte ist gerettet. Und alle heulen und schniefen „Och, wie schön!“

Auch in der Unihalle zu Freiburg fehlte am Gründonnerstagabend das Happy End. Einige schnieften. Niemand sagte „Och, wie schön!“ und niemand trieb auf einem Holzstück davon, dem sichereren Erfrierungstod entgegen. Und doch erfüllte die ganze proppenvolle Halle, die allermeisten Anwesenden und ganz sicher alle Freiburger Akteurinnen und Akteure ein tiefes Gefühl des „am richtigen Ort seins“, der Stimmigkeit und des „gut gemacht“.

Im dritten Spiel der best-of-five Playoff-Serie hatten die Eisvögel dem übermächtigen Gegner aus Keltern noch einmal die Stirn gezeigt. Übermächtig, so präsentierten sich die Rutronik Stars vor allem in einem zweiten Viertel (12:22), das vermuten ließ, dass dort auf dem Court des Uni-Domes ein Meisterschaftskandidat in grün aufspielte. Die Stirn gezeigt hatten die Eisvögel zunächst im ersten Viertel (22:26), in dem sie bei zwischenzeitlichen Führungen (10:8, 20:18) unter Beweis gestellt hatten, dass sie es ernst meinten mit dem Willen, ein Spiel 4 zu erzwingen.

Die titaneske Traurigkeit gepaart mit einer tiefen Zufriedenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, die stellte sich dann allerdings in einer zweiten Halbzeit ein, in der zwei Systeme aufeinanderprallten, die viel unterschiedlicher nicht sein können. Auf Kelterner Seite ein Programm, das aufgestellt ist, um Ergebnisse zu präsentieren. Meisterschaft, Siege im Eurocup. Und in den weißen Ökostrom-Trikots ein Team, das sich an jedem kleinen Entwicklungsschritt begeistert, jede nötige Auszeit des Gegners als Zeichen der Anerkennung feierte und, es sei uns gestattet, eine zweite Halbzeit (34:34) auf absoluter Augenhöhe aufs Parkett zauberte.

Die mutigen penetrations der jungen Joanna Scheu, die begeisternden „inside dance“-Zusammenspiele zwischen Emi Kapitza und Annika Soltau, die energiegeladenen Scores von Luisa Nufer standen an diesem Abend für die Entwicklung eines Teams, das am Ende trotz einer 0:3 Playoff-Klatsche ganz viel richtig gemacht und wichtige Entwicklungen angestoßen hat. Ein Team und ein Programm, das nun vor wichtigen Entscheidungen und weiteren Entwicklungsschritten steht. Die ambitionierten Standards der Liga und die hohen Ansprüche an sich selbst wollen in Freiburg erst einmal erfüllt werden.

Und so lagen sie sich an diesem Gründonnerstagabend in der Freiburger Unihalle ein wenig in den Armen, schluchzten, ließen sich minutenlang von ihrem Publikum feiern und das Versprechen abringen, weiterzumachen.

Glückwunsch an Keltern für einen verdienten Viertelfinalsieg. Glückwunsch an die Eisvögel dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort ganz viel Richtiges zu machen.

Gegen Keltern spielten: Winfield 8/1, Scheu 7, Paradzik 4, Nufer 12/2, Soltau 19/2, Daub 5/1, Kapitza 11/1, Reed, Gergelova, Paunovic 2.

Next stop: Das 2. DBBL-Team der Eisvögel USC Freiburg hat sich ebenfalls für die Playoffs qualifiziert und somit den Klassenerhalt geschafft! Am Ostermontag spielen die „Damen 2“ um 16:00 Uhr in Osnabrück beim dortigen BBC. Das Rückspiel in der „best-of-two-Serie“ steigt dann am Samstag, 5.4. um 17:00 Uhr in der Freiburger Unihalle.