Marie Gülich sieht ETV-Basketball-Damen im Rausch

verfasst von ETV@DBBL.de

Das nennt man wohl einen Traumstart! Die Aufsteigerinnen vom Eimsbütteler TV Hamburg haben sich mit einem viel umjubelten 82:58 (33:32)-Sieg über die TG Neuss Tigers in der Toyota 2. Damen Basketball Bundesliga (DBBL) Nord angemeldet – vor den Augen eines prominenten Gastes.

Dass Geschichte geschrieben werden würde, war schon vor dem ersten Zweitligaspiel einer Damen-Basketballmannschaft vom Traditionsverein ETV klar. Doch was die Gastgeberinnen vor 250 begeisterten Fans – darunter die mit einigen ETV-Spielerinnen befreundete Nationalspielerin Marie Gülich (30) – in der Sporthalle Hohe Weide in der zweiten Halbzeit aufs Feld zauberten, wird man vielleicht in vielen Jahren ebenfalls historisch nennen.

Denn als sich draußen die Natur mit einem Regenbogen von ihrer schönsten Seite zeigte, steigerten sich die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs drinnen in einen fast himmlischen Rausch. Mit einem 25:0-Lauf zwangen sie nach einer zugegebenermaßen sehr ausgeglichenen ersten Halbzeit das junge Team der Tigers in die Knie – eine Serie, die im ereignisreichen Sport Basketball äußerst selten verzeichnet wird.

Knackpunkt war dabei eine Umstellung in der Eimsbütteler Defense auf eine Zonenverteidigung. Auf diese fanden die Neusserinnen – immerhin Play-off-Teilnehmerinnen der vergangenen Saison – trotz einiger freier Würfe keine Antwort. Ab dem 48:47 zweieinhalb Minuten vor dem Ende des dritten Viertels erlaubten die ETV-Ladies ihren Gegnerinnen fast neun Spielminuten keinen Korb, ehe die TG zum 73:49 traf. Da war die Frage von Sieg oder Niederlage längst beantwortet.

ETV-Headcoach Fredrick „Freddie“ Kleemichen war nach Ende einer denkwürdigen Partie mehr als glücklich: „Zu Beginn waren Anspannung und Vorfreude bei allen Beteiligten auf und neben dem Feld zu spüren. Die Kontrolle der Defensivrebounds und das schwindende Neusser Wurfglück hat nach der Umstellung auf Zone dazu geführt, dass wir uns kurzzeitig in einen echten Rausch spielen konnten“, so der 38-Jährige.

Zeugnis der Eimsbütteler Spielfreude geben auch 21 Assists, also direkte Vorlagen zu Korberfolgen. „Alle Spielerinnen haben füreinander gespielt, jede gute Aktion wurde gefeiert. Ich bin glücklich und erleichtert und freue mich für das Team, aber auch für das Team dahinter. Alle haben so hart gearbeitet – das war eine erste Belohnung“, sagte Kleemichen. Zu Recht. Denn nach anfänglichen Befürchtungen sorgten unzählige helfende Hände dafür, dass die Eimsbütteler Basketball-Zweitligapremiere zu einem vollen Erfolg wurde.

Ein Erfolg, der am liebsten am 13. Oktober (16 Uhr, Hohe Weide) gegen die Bender Baskets Grünberg (Hessen) eine Fortsetzung finden soll. Vorher aber geht es am kommenden Wochenende (6. Oktober, 16 Uhr) erneut zu den Avides Hurricanes aus Rotenburg/Scheeßel. Beim Nord-Meister der vergangenen zwei Jahre kassierte der ETV jüngst eine 56:75-Niederlage in der ersten DBBL-Pokalrunde. Kleemichen: „Nun heißt es volle Konzentration auf Rotenburg – und vor allem nicht nachlassen!“

Topscorerinnen auf Seiten des ETV waren Chantal Neuwald und Neuzugang Leonie Rosemeyer. Beste Rebounderin war Miriam Sommerstedt (7 TR). Paula Alvarez verteilte fünf Assists. Zum Boxscore ETV vs Neuss Tigers (pdf)