Comeback hält ChemCats trotz Niederlage im Rennen

verfasst von chemnitz@dbbl.de

Freie Presse 29.03.2022 Paul Steinbach

Das war knapp! Die Chemnitzerinnen verlieren ihr erstes Playoff-Spiel der 2. Basketball- Bundesliga nach irrer Aufholjagd gegen die Falcons aus Bad Homburg. Nach einem 62:65 ist nun noch alles drin fürs Weiterkommen.

Dass die ChemCats einer Niederlage tatsächlich noch entgehen könnten, war am Samstagabend lange Zeit nicht zu erwarten. Nur die wenigsten der 150 Fans in der Schlossteichhalle dürften daran geglaubt haben, dass die jungen Chemnitzer Basketballerinnen im ersten Playoff-Spiel der 2. Bundesliga gegen Bad Homburg noch einen 14-Punkte-Rückstand aufholen könnten. Umso mehr fieberten die Fans am Ende des Viertelfinalspiels mit den Chemnitzerinnen mit, dass diese eine sehenswerte Aufholjagd noch in einen Sieg umzumünzen. Doch alles Anfeuern reichte nicht. Am Ende hieß es 65:62 für die Gäste, die als Tabellenführer der Staffel Süd zum Tabellenvierten der Staffel Nord angereist waren.

Im ersten Viertel waren die Chemcats den Spielerinnen der Falcons aus der Nähe von Frankfurt am Main noch ebenwürdig, verloren jedoch in der Folge ihre Linie. Die Gastgeberinnen hatten der Körperlichkeit der Gäste kaum noch etwas entgegenzusetzen und große Mühe, deren Angriffe zu verteidigen. So zogen die Gäste davon, mit einem 36:24-Vorsprung gingen sie in die Halbzeitpause.

Aus dieser kamen die Gastgeberinnen besser zurück, konnten den Rückstand jedoch nicht verringern. Für die Chemcats war dies jedoch kein Grund aufzugeben: Acht Minuten waren noch auf der Uhr, als die Chemnitzerinnen zwölf Punkte zurücklagen (45:57). Dann folgte das starke Comeback: Binnen sieben Minuten verkürzten sie auf 62:63. „Wahnsinn“, rief es von den Zuschauerrängen. In der Schlussminute verpassten die Cats den entscheidenden Wurf, das Spiel noch für sich zu entscheiden. Die Gäste setzten im Gegenzug den Schlusspunkt auf eine hochinteressante Begegnung.

 

Nach Spielende erklärte Chemcats-Trainer Thomas Seltner die Schwächephase seiner Mannschaft im zweiten Viertel: „Wir haben unsere Linie verloren, unseren Spielplan vergessen. Umso wichtiger war es, dass wir uns so zurückkämpfen konnten“, resümierte der Coach, der nun mit seinem Team das Spiel analysieren muss, um die Stärken der Falcons Bad Homburg im Rückspiel am kommenden Sonntag (16.30 Uhr) unterbinden zu können.

Ein ähnliches Resümee zog Spielerin Anabel Neuber-Valdez, die mit ihrem Spiel und erfolgreichen Würfen entscheidend an der Aufholjagd beteiligt war: „Kleinigkeiten haben dafür gesorgt, zwischenzeitlich so deutlich zurückzuliegen. Im Rückspiel müssen wir ruhiger spielen – wir müssen mehr angreifen, aber weniger überhastet werfen, da haben wir zu viel liegen lassen“, so Neuber-Valdez. Entscheidend für die Aufholjagd sei der Teamgeist gewesen, fuhr die 20-Jährige fort. Dieser habe bereits die gesamte Saison geholfen: „Wir haben uns nie unterkriegen lassen, immer gekämpft und versucht, wieder heranzukommen.“

Mit dem Teamgeist und einem neuen Spielplan ist für die Chemcats also einiges drin, um beim Rückspiel in Bad Homburg siegreich zu sein und im Meisterrennen in der 2. Damen-Basketballbundesliga zu bleiben.

Für Trainer Thomas Seltner ist es aber in erster Linie wichtig, die Saison gut zu beenden: „Wir haben dieses Jahr einen guten Job gemacht, einige Spielerinnen werden uns am Ende der Saison verlassen, weshalb es nun wichtig ist, die letzten Spiele in dieser Konstellation zu genießen“, so Seltner. Daher freue er sich, dass noch ein Heimspiel ansteht – ob nun im Halbfinale um die Meisterschaft oder in der Platzierungsrunde – , um abgehenden Spielerinnen einen schönen Abschluss in Chemnitz zu ermöglichen.

Statistik Chemcats: Brochlitz (14), Strait (12), Kracikova (12), Neuber-Valdez (5), Frölich (5), Kluge (5), Peroche (5), Rebentisch (4), Schmieder