Suckstorffs Quote sticht beim Heimsieg gegen Grünberg heraus

Die Hurricanes haben einen 17-Punkte-Rückstand noch gedreht und mit sieben Zählern Abstand gewonnen. Gleich zwei Spielerinnen gelang ein Double-Double.

Scheeßel – Als Cora Horvath unmittelbar nach der Auszeit ihrer Bender Baskets Grünberg per Buzzerbeater ihr zweiter Dreier gelang, staunte auch Hallensprecher Christoph Treblin: „So kann man innerhalb von 2,3 Sekunden auch mal Punkte erzielen.“ Es waren die Zähler zehn bis zwölf der besten Scorerin des Abends und gleichzeitig der Halbzeitstand von 37:27. Auch nach der Pause bauten die Gäste ihre Führung bis auf 17 Punkte aus, ehe Sophie von Ass ihre Avides Hurricanes ebenfalls per Dreier zurück in die Spur brachte. Fortan traf fast nur noch die Fünf von Christian Greve und drehte die Partie der 2. Basketball-Bundesliga in der Scheeßeler Halle – 67:60.

„Am Ende wollten sie es mehr“, wusste Vorstand Utz Bührmann. Auch Greve freute sich: „Ich bin stolz, dass sich die Energieleistung, mit der wir letzte Woche schon angefangen haben, ausgezahlt hat. Wir haben dadurch das fehlende Personal gut ersetzt bekommen.“ Kurzfristig hatte sich zu den langzeitverletzten Michelle Schischkov (Kreuzbandriss), Melda Tölle (Bänderriss), Carolin Knittler (Knorpelschaden am Sprunggelenk) und Pia Mankertz (Schienbeinkopfbruch) sowie zu der mit einer Gehirnerschütterung fehlenden Hannah Pakulat noch Leonie Rosemeyer gesellt. Die 23-Jährige verletzte sich am Donnerstag im Training und fiel mit muskulären Problemen am hinteren Oberschenkel aus. „Sie hat am Freitag ausgesetzt und wollte es im Spiel testen. Aber in Absprache mit Alena haben wir es gelassen“, sprach der Hurricanes-Coach von einer „Vorsichtsmaßnahme“.

Für Mankertz, die sich vergangene Woche im Spiel bei den Young Dolphins Marburg verletzt hatte, sprang Anna Suckstorff als Stamm-Pointguard ein und erhielt für ihre Leistung Lob ihres Trainers: „Im Hinblick auf die Kontrolle des Spiels war das sehr gut. Zwischendurch war sie zu verkopft.“ Für Suckstorff war die neue Rolle „natürlich eine Umstellung. Sonst spiele ich immer mit Pia zusammen. Sie hat viel Erfahrung. Von ihr kann ich noch viel lernen“. Dass die veränderte Position ihr dennoch gefiel, zeigte sich vor allem in der Entschlossenheit der Distanzwürfe. „Das sind sonst Würfe, die ich eher verweigere. Wenn aber ein, zwei fallen, dann nehme ich mir natürlich noch mal mehr“, bestätigte Suckstorff, die bei acht Versuchen fünfmal traf. Eine Quote von 62 Prozent! „Das ist sehr gut und kann sich sehen lassen“, gestand Greve.

Mit einigen anderen Kennzahlen seiner Mannschaft war der Hurricanes-Coach jedoch nicht zufrieden: Nur 33 Prozent der Zwei-Punkte-Würfe fielen rein – bis zur Pause sogar nur 29 Prozent. Auch dies war ein Indikator dafür, dass die Gastgeberinnen nach einer 10:2-Führung durch Andrea Baden nach sechs Minuten einbrachen. „Wir haben physisch nicht mehr so den Zugriff gehabt und haben hektische Abschlüsse genommen“, beobachtete Greve. Die Folge: Isabell Meinhart erzielte kurz vor Ende des ersten Viertels Grünbergs erste Führung –16:14. Auch im zweiten behielten die Gäste die Spielkontrolle.

Das endete quasi zeitgleich mit der Aufholjagd seiner Spielerinnen nach 36:53-Rückstand (27.) im dritten Viertel. Allen voran Ay´Anna Bey, der wie Ryan ein Double-Double gelang, brachte die Hurricanes ran. Ryan erzielte beim 55:54 die erste Führung seit der Anfangsphase (34.). Als Janina Schinkel nach langem Zuspiel von Ryan 33 Sekunden vor Schluss auf 67:60 stellte, war der Deckel drauf. „Das tut natürlich gut“, meinte Bührmann über den Sieg, durch den die Hurricanes an Grünberg vorbeizogen.

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)