Suckstorff macht bei den Hurricanes viel Tempo

Mit ihrer starken Defensivarbeit lassen die Hurricanes Gegner Grünberg keine Chance. Gleich mehrere Spielerinnen kratzen an einem Double-Double.

Rotenburg – Dass die Avides Hurricanes in den vergangenen zwei Wochen fleißig an der Defensivarbeit gefeilt haben, zahlte sich am Samstagabend in der Pestalozzihalle aus. Die Spitzenreiterinnen der 2. Basketball-Bundesliga zwangen die Gäste der Bender Baskets Grünberg über weite Phasen des Spiels zu leichten Abspielfehlern und sammelten insgesamt 39 Defensivrebounds. So musste das Schlusslicht zwischenzeitlich eine elfminütige Phase ohne eigenen Punkt überstehen. Am Ende gewannen Pia Mankertz & Co. mit 81:35 (44:19). Nur beim 70:33 im Heimspiel gegen die ChemCats Chemnitz hatten sie weniger Zähler zugelassen.

Hauptverantwortlich für die Rebounds waren Hannah Pakulat (16) und Shannon Ryan, der neben ihren 19 Balleroberungen auch 20 Punkte gelangen – Double-Double. Knapp an diesem schrammten zwei ihrer Mitspielerinnen vorbei. Mankertz bediente ihre Kolleginnen mit zehn Assists. Für einen weiteren zweistelligen Wert fehlten drei Punkte. Andersherum lief es bei Leonie Rosemeyer. Die Distanz-Expertin warf 16 Zähler – davon drei Dreier – und sammelte neun Rebounds. „In der Kategorie haben bis auf Janina Schinkel alle gepunktet. Und wir hatten einige Steals“, zählte Greve 17 in dieser Wertung. Nicht zufriedenstellend war jedoch die Ausbeute von nur 47 Prozent bei den Freiwürfen. „Das war nichts“, bestätigte Anna Suckstorff. „Ich habe da selbst nur zwei von vier verwandelt. Da muss man sich die Ruhe nehmen. Das sind einfache Punkte.“ Ihr Coach ergänzte: „70 bis 80 Prozent wären schon gut gewesen.“ Bei einem Ergebnis von 81:35 wohl aber eher eine Randnotiz in der Endbewertung.

Denn die fiel für Suckstorff nach einigen knappen Ergebnissen in diesem Jahr außerordentlich gut aus: „Wir hatten viel Spaß und sind wieder in einen Flow reingekommen. Wir wollten uns auf die Defense konzentrieren, es dann schnell machen und so zu einfachen Punkten kommen. Das ist uns gelungen.“ Schnell führten die Hurricanes nach einem Freiwurf von Andrea Sievers beim 18:8 erstmals zweistellig (8.). Zu dem Zeitpunkt war Keira Eulering bereits für kurze Zeit vom Feld gewesen. Die Grünbergerin hatte in einem Zweikampf ihre Kontaktlinse verloren und diese in der Kabine erst wieder ins Auge gesetzt. Kurz nach ihrer Rückkehr drehten die Gastgeberinnen weiter auf und trafen nach einigen Fehlversuchen nun auch aus der Distanz. Zweimal Rosemeyer, einmal Mankertz per Buzzerbeater und einmal Anna Lena Skeib unmittelbar nach ihrer Einwechslung stellten auf 36:13 (12.). „Wir haben da welche, die mal heißlaufen können“, wusste Greve, schränkte jedoch ein, dass es lediglich ein kurzes Hoch gewesen sei.

So ging es mit einem 44:19 in die Pause – dachten zumindest zunächst einige. Nach einem Foul an Luise Linke diskutierte das Schiedsrichtergespann mit dem Kampfrichtertisch und ließ die Uhr auf 0,3 Sekunden zurückstellen. Währenddessen liefen bereits die ersten Kinder von der Tribüne auf das Feld, sodass Hallensprecher Christoph Treblin lachend verkündete: „Es ist noch keine Halbzeit.“ Die Hurricanes erhielten noch eine Chance zu punkten, doch der Treffer von Suckstorff kam zu spät.

Es folgten nach dem Seitenwechsel weitere achteinhalb Minuten ohne einen Punkt von Grünberg, weshalb Greve lobte: „Wir schreiten den nahenden Play-offs entgegen. Da wird es wichtig sein, so wenig Fehler in der Defense zu machen wie möglich. Das haben wir schon gut gemacht. Es gab nur wenige Situationen, in denen ich mal eine Auszeit nehmen musste, weil die Transition Defense nicht so funktioniert hat und ich die Mannschaft kurz mal wachrütteln musste.“ Auch vorne hakte es im zweiten und dritten Viertel kurzzeitig, da die Hurricanes phasenweise die falschen Entscheidungen trafen. Allen voran Suckstorff wusste darauf eine passende Antwort. „Sie hat viel Tempo gemacht“, lobte ihr Coach, der in den Schlussminuten sah, wie sein Tabellenführer den Vorsprung ausbaute und hinten die zweitwenigsten Punkte dieser Saison zuließ.

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)