Pakulat ist ein Garant für das Viertelfinale

Die Hurricanes haben den Grundstein für ihr Weiterkommen bereits im Heimspiel gelegt. Damit blieb das 52:65 in Mainz ohne Auswirkungen.

Rotenburg – Erfolgreicher Start in die Play-offs für die Avides Hurricanes! Die Zweitliga-Basketballerinnen haben als Tabellenvierter der Nordstaffel die erste Runde überstanden und sich gegen den ASC Theresianum Mainz durchgesetzt. Nach dem vorentscheidenden und deutlichen 72:34 (28:14)-Heimsieg im Hinspiel am Samstag folgte am Ostermontag in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt eine 52:65 (29:38)-Niederlage ohne Auswirkungen gegen den Fünften der Südstaffel. In der Runde der letzten Acht treffen die Hurricanes nun auf die Qool Sharks Würzburg, Hauptrunden-Erster im Süden.
Unterm Strich war es für die Hurricanes ein gutes Comeback vier Jahre nach dem letzten Auftritt in den Play-offs. Die Basis legten sie vor rund 200 Zuschauern in der Rotenburger Pestalozzihalle. „Deutlichkeit hin oder her – es war nicht eines unserer besten Spiele“, übte Coach Christian Greve zwar auch Kritik, sah aber letztlich einen ungefährdeten Erfolg mit 38 Punkten Vorsprung. Bisweilen herrschte dabei unter dem Mainzer Brett ein Gedrängel wie auf dem Bahnsteig zur Feierabendzeit, weil die Gäste meist mit mehreren Spielerinnen Hurricanes-Centerin Shannon Ryan bearbeiteten. „Air“ Ryan kam trotzdem zu einem Double-Double – 21 Punkte, 17 Rebounds. Hannah Pakulat sammelte sogar 18 Bälle ein, kam zudem auf fünf Assists und drei Steals. Leonie Rosemeyer glänzte wiederum mit vier Dreiern.
Im Rückspiel zwei Tage später war nach sechsstündiger Busfahrt offensichtlich etwas die Luft raus bei Pia Mankertz und Co. „38 Punkte Vorsprung im Rücken machen es schwierig, in die nötige Spannung reinzukommen“, zeigte Greve Verständnis. Er bestätigte Mainz allerdings auch einen deutlich besseren Auftritt als noch im Hinspiel. „Die haben es echt gut gemacht, waren physisch präsenter und haben auch einfach besser getroffen als Samstag. Und wir wissen jetzt, woran wir arbeiten müssen“, betonte Greve und wusste: „52 Punkte sind nicht das, was wir spielen wollen und was wir können.“
Mainz hatte erneut versucht, die Räume für Ryan eng zu machen – und war dieses Mal auch erfolgreicher. Die US-Amerikanerin kam nur auf neun Punkte und zwölf Rebounds. Ein Double-Double gelang dafür Pakulat mit zwölf Punkten und zehn Rebounds. Sie war es auch, die vor allem im dritten Viertel, das die Hurricanes mit 17:8 für sich entschieden, punktete und ihr Team wieder heranbrachte. Als Anna Suckstorff per Dreier und Ryan von der Freiwurflinie kurz vor dem Ende des dritten Viertels für das 46:46 sorgten, war für die Hurricanes auch der Sieg noch möglich. Letztmals egalisierte Pakulat beim 48:48 (31.), ehe Mainz mit einem 11:0-Run wieder davonzog. Am Ende punktete neben Pakulat nur noch Ay´Anna Bey zweistellig (10). Bei den Gastgeberinnen war die Amerikanerin Eden Elizabeth Nibbelink mit 22 Punkten, elf Rebounds und sechs Steals die überragende Spielerin vor rund 150 Zuschauern.
Christian Greve wollte die Niederlage nicht überbewerten und stellte fest: „Wir sind eine Runde weiter, unser Ziel ist erreicht.“ In Anlehnung an ein Zitat von Fußball-Legende Horst Hrubesch meinte er: „Jetzt macht‘s keinen Sinn mehr zu verlieren. Jetzt gibt es nichts mehr zu überlegen.“ Was wiederum als Kampfansage in Richtung Würzburg gedeutet werden kann. Der Club aus Unterfranken hatte sich übrigens zum Auftakt gegen den Nord-Achten Bender Baskets Grünberg eine 62:76-Heimniederlage erlaubt, um dann aber am Ostermontag den Einzug in die nächste Runde durch ein 82:56 im Rückspiel perfekt zu machen.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)