Mankertz zieht den Sieg im Rückspiel rüber

Die Hurricanes haben auch das Auswärtsspiel gegen München gewonnen. Nach dem 76:75 trifft das Team von Christian Greve im Viertelfinale auf Neuss.

Scheeßel – Nein, verlieren wollten sie das Spiel dann doch nicht. Schon gar nicht Pia Mankertz. Also zog die Kapitänin der Avides Hurricanes elf Sekunden vor dem Ende in ihrer typischen Art mit Drive zum Korb, wurde von Jana Genttner gefoult und verwandelte beide Freiwürfe zum 76:75 (44:39)-Endstand für ihren Basketball-Zweitligisten beim Süd-Achten München Basket. Der Titelverteidiger und Staffelsieger aus dem Norden, der schon das Achtelfinal-Hinspiel der Aufstiegsrunde mit 86:61 für sich entschieden hatte, trifft nun im Viertelfinale auf die TG Neuss – zunächst auswärts am kommenden Samstag um 17.30 Uhr.

„Am Ende war auf Käpt’n Mankertz Verlass“, formulierte es Coach Christian Greve. „Da ist sie einfach nervenstark. Als sie die Freiwürfe bekommen hat, wusste ich, dass wir mit plus eins aus dem Spiel gehen werden.“ Zumal der Routinier drei Sekunden vor Schluss auch noch Lise Theresa Spatzier beim Jumpball stoppte. Doch bevor Mankertz den Sieg endgültig auf ihre Seite zog, hatte München mit 75:74 die Führung durch einen Freiwurf von Verena Seligmann übernommen (39.). Und das, obgleich die Hurricanes im letzten Viertel bereits mit 74:61 nach einem Zweier von Anna Gerken geführt hatten (34.). „Wir wollten eigentlich ein bisschen dominanter auftreten, aber München hat alles reingeworfen. Ich muss ihnen ein Kompliment machen“, betonte Greve. Vor allem mit ihrer Ganzfeldpresse provozierten die Gastgeberinnen einige Fehler bei den Hurricanes. „Ich habe schon eine Liste gemacht an Dingen, die wir noch angehen müssen“, verriet der Coach, der seinem Team aufgrund der langen Anreise mit dem Zug ein Lob aussprach: „Ich hätte danach kein Spiel mehr spielen können.“

Sein Team schon – mehr noch: Die Hurricanes schafften es sogar, dass gleich drei Spielerinnen zu einem Double-Double kamen. Bei Centerin Shannon Ryan (19 Punkte, 14 Rebounds) ist das inzwischen Standard, auch für Hannah Pakulat (15 Punkte, zehn Rebounds) war es bereits das dritte Mal diese Saison. Nun kam auch Mankertz mit elf Punkten und zehn Rebounds hinzu. Dabei hätte sie fast sogar ein absolut seltenes Triple-Double geschafft. Hierfür fehlten ihr nur noch drei Steals. Dass sie dabei auch acht Turnovers hatte, war dem risikoreichen Spiel, aber eben auch der kraftraubenden Verteidigung der Münchnerinnen geschuldet. „Das ist ein cooles Team“, verabschiedete sich Greve aus der bayrischen Landeshauptstadt und witzelte: „Ich habe als Trainer jetzt eine positive Bilanz gegen München, weil es mein erstes Mal da war.“

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)