Hurricanes triumphieren in Bochum: Ryan wehrt Aufholjagd ab ‒ 93:68

Der erste von zwei Schritten ist geschafft: Die Avides Hurricanes haben ihr Halbfinalspiel beim VfL Bochum mit einer starken Offense klar gewonnen.

Scheeßel – Nur noch einen Sieg sind die Basketballerinnen der Avides Hurricanes vom größten Erfolg ihrer jüngeren Vereinsgeschichte entfernt – dem Einzug ins Endspiel um die Zweitliga-Meisterschaft, gleichbedeutend mit der sportlichen Qualifikation für das deutsche Oberhaus. Im ersten Play-off-Halbfinale bei den „Astroladies“ des VfL Bochum liefen Pia Mankertz und Co. den Gastgeberinnen am Maifeiertag im wahrsten Sinne des Wortes davon und triumphierten mit 93:68 (45:31). Sollten die Hurricanes auch das zweite Spiel am Samstag (18.30 Uhr) in Rotenburg gewinnen, stünden sie im Endspiel. Andernfalls würde es am 12. Mai zum Entscheidungsspiel in Bochum kommen.
„Einen Schritt haben wir gemacht, wir brauchen aber zwei Schritte. Wir wollen ins Finale und das jetzt nicht noch hergeben“, betonte Coach Christian Greve nach der Partie vor rund 250 Zuschauern in der Rundsporthalle direkt am Ruhrstadion – darunter vier mitgereiste Fans der Hurricanes. Der ziemlich deutliche Sieg ist zwar eine Hypothek für Bochum, doch Greve weiß: „Bochum ist stark und gibt nie auf. Da dürfen wir jetzt nicht lässig reingehen.“ Sonst gerät das Finale am 14. Mai in Scheeßel (vermutlich gegen das mit 62:42 gegen die BG Göttingen siegreiche BBZ Opladen) noch in Gefahr.
Die Einstellung im ersten Vergleich nach dem „Best of three“-Modus stimmte. Nicht ein einziges Mal lagen die Hurricanes hinten. „Das, was eigentlich oberste Priorität hatte, nämlich mehr Stopps zu generieren, hat gar nicht so 100-prozentig geklappt, sodass es zu leichten Körben gekommen ist“, bemerkte der Hurricanes-Coach. „Aber das spielte keine Rolle, weil wir offensiv so unfassbar gut gespielt haben, uns so unfassbar gut bewegt haben, Passstafetten und eine gute Ballrotation hatten. Wir hatten viele Fastbreaks und sind viel gerannt.“
Bereits nach 47 Sekunden eröffnete Pia Mankertz mit dem ersten Dreier, am Ende ging das erste Viertel mit 23:14 an die Hurricanes, die die Führung zur Pause durch einen Dreier von Ay´Anna Bey auf 14 Punkte ausbauten (45:31). Die eifrige Anna Suckstorff beendete schließlich den dritten Durchgang per Distanzwurf zum 71:53 – Bochum schien bereits geschlagen. Doch die Damen aus dem Westen kamen noch einmal zurück und legten vor allem durch fünf Punkte von Lucie Friedrich einen 7:0-Run hin – 60:71 (32.). „So ein Start zu Beginn eines Viertels passiert schon mal. Ich hatte aber das Gefühl, dass wir das wieder in den Griff bekommen“, meinte Greve, verzichtete auf eine Auszeit und konnte sich auf Shannon Ryan verlassen. Die Centerin blockte die Aufholjagd quasi ab und erzielte sechs Punkte am Stück zum 77:60 (33.). Noch einmal kam Bochum durch die Kanadierin Keylin Filewich (66:77) heran, wieder zogen die Hurricanes weg und waren spätestens beim Dreier von Rosemeyer zum 88:68 bei knapp zwei Minuten auf der Uhr endgültig außer Reichweite. „Wir wollten zeigen, dass wir es auch klar gewinnen“, meinte Greve und verhalf noch Anna Gerken zu einem Glücksgefühl. Der in der Schlussphase eingewechselten 15-Jährigen gelang 27 Sekunden vorm Ende per Dreier der Endstand.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)