Hurricanes sind nach dem Erfolg im Spitzenspiel Staffelsieger

Durch das 77:70 beim Verfolger Osnabrück sind die Hurricanes nicht mehr einholbar. Allerdings musste sich der Spitzenreiter den Sieg hart erkämpfen.

Scheeßel – Eines war den Avides Hurricanes in der vergangenen Meister-Saison nicht gelungen: der Titel in der Nord-Staffel. Genau diesen haben die Zweitliga-Basketballerinnen von Trainer Christian Greve nun perfekt gemacht – und das vorzeitig. Vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde gewannen sie ein hart umkämpftes und enges Spitzenspiel beim ärgsten Verfolger BBC Osnabrück mit 77:70 (34:33).
„Wir haben in der Kabine schon überlegt, ob der erste Platz sicher ist“, erzählte Greve unmittelbar nach dem Erfolg, den er als „positives Ereignis“ bezeichnete. „Ich hätte es selbst nicht mal genau gewusst, weil ich selten auf die Tabelle schaue und den Fokus auf die Mannschaft lege. Wenn wir auf Platz vier bis elf stehen würden, würde ich mehr darauf achten. Jetzt habe ich noch ein Argument mehr, das nicht zu müssen“, meinte der Hurricanes-Coach. Letztlich sei es aber auch nur „eine kleine Randnotiz“. Schließlich ist der Weg bis zur Titelverteidigung der Zweitliga-Meisterschaft noch ein weiter Weg.
Und in Osnabrück erlebten die Hurricanes ein Spiel, „das uns anders als in den Wochen zuvor vor einige Probleme genstellt hat. Wir standen uns teils selbst auf den Füßen“, berichtete Greve und begründete dies unter anderem mit einer zeitweise nicht gelungenen „Helpside-Rotation“. Trotz dessen lagen seine Gäste nur anfangs mit 0:4 zurück, ehe Pia Mankertz, Shannon Ryan und Leonie Rosemeyer daraus schnell ein 6:4 machten (3.). Im Anschluss zogen die Hurricanes bis auf sieben Punkte davon, Osnabrück verkürzte bis zum Ende des ersten Viertels bis auf einen Punkt – 18:19. Ähnlich lief es im zweiten und dritten ab. Die Gäste, angeführt von der starken Ryan (28 Punkte/20 Rebounds), erspielten sich ein kleines Polster, das genauso schnell wieder weg war. „Wenn wir einen Vorsprung haben, können wir es nicht ruhiger angehen lassen“, mahnte Greve. Ein weiterer Punkt, an dem er bis zu den Play-offs noch feilen wolle, sei die Geschwindigkeit im Offensivspiel: „Es gibt Phasen, in die wir teilweise mehr Tempo kriegen müssen, und andere, in denen wir es ruhiger angehen lassen müssen. Die hohe Turnover-Anzahl spricht da Bände.“ Satte 24 waren es aufseiten der Hurricanes!
Dass Osnabrück dies nicht noch mehr ausnutzte und außer in Minute eins nie in Führung ging, war auch Hannah Pakulat zu verdanken. „Defensiv war zu merken, dass sie wieder dabei war“, machte Greve deutlich und fand zudem für Ryan lobende Worte: „Zum Ende hin hat sich ihre Konstanz ausgezahlt und sie hat ihre Dominanz am Brett ausgestrahlt, weil der Druck des Gegners zunehmend nachließ.“ So erzielte die Topscorerin sieben Punkte im letzten Viertel. Nummer 27 und 28 waren die vorentscheidenden zum 77:65 und zum Staffelsieg.

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)