Hurricanes sind nach 85:49 zurück im Geschäft

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Gleich zwei Spielerinnen veredelten den ersten Sieg mit einem Double-Double. Jedoch mussten die Hurricanes auch zwei Knieverletzungen verkraften.

Rotenburg – Plötzlich waren es nur noch sieben! Weil sich innerhalb von nur zehn Minuten Michelle Schischkov und Leonie Rosemeyer in der ersten Halbzeit am Knie verletzten, mussten die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes ihre Heimpartie gegen das ebenfalls gehandicapte Team von Eintracht Braunschweig am Montagabend mit kleiner Rotation zu Ende spielen. Die verbliebene Crew zeigte jedoch eine Jetzt-erst-recht-Reaktion und kam zu einem souveränen 85:49 (38:20)-Erfolg vor 200 Zuschauern in der Pestalozzihalle – der erste Erfolg im dritten Saisonspiel.

Coach Christian Greve atmete spürbar auf, mit Blick auf seine ausgeschiedenen Spielerinnen änderte sich jedoch seine Laune. Bei Knieverletzungen habe er „immer Angst“, räumte Greve ein. Bereits in der neunten Minute hatte es Michelle Schischkov am rechten Knie erwischt – nichts ging mehr. Leonie Rosemeyer traf es zwei Minuten vor der Pause auf der linken Seite. „Sie hat sich vertreten, da war das Gefühl der Stabilität weg“, erklärte ihr Trainer. Seine Starting-Five-Spielerin hatte bereits nach der Partie in Neuss am Samstag Probleme gehabt. Und Physiotherapeutin Alena Heimsoth berichtete nun: „Das Knie ist geschwollen.“ Es droht beiden Spielerinnen ein Ausfall für womöglich längere Zeit, wodurch sich der Kader auf nur noch acht Spielerinnen reduzieren würde, denn Carolin Knittler ist langzeitverletzt, während Hannah Pakulat aktuell aus gesundheitlichen Gründen aussetzt.

Die Nerven waren es wiederum, die beiden bis dato punktlosen Teams zunächst spürbar zu schaffen machten. Die Hurricanes übernahmen zwar von Beginn an die Führung und gaben sie auch nicht mehr her, doch ihr Spiel wirkte lange Zeit sehr fehlerhaft, zäh, ohne viel Tempo und dementsprechend bewegungsarm. „Am Anfang war es noch kein schönes Spiel“, gestand Greve. „Der Saisonstart war nicht so, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Wir haben aber noch verdient und mit Kampf gewonnen“, betonte Kapitänin Pia Mankertz.

Braunschweig hatte dabei nicht nur auf die zweite US-Amerikanerin Octavia Loll verzichten müssen, sondern geriet auch früh in Foultrouble – bereits in der achten Minute kassierte Lena Lingnau ihre vierte Strafe. „Das mussten wir ausnutzen. Der Gegner hat‘s in der Konstellation zugelassen. Und für uns lag der Fokus darauf, die Spannung hochzuhalten“, meinte Greve. Anfangs noch mühsam, zogen die Hurricanes dann tatsächlich durch zwei Dreier von Ay‘Anna Bey und je einen von Leonie Rosemeyer und Anna Suckstorff bis zur Pause auf 38:20 weg.

Dem dritten Viertel drückte schließlich Ay‘Anna Bey ihren Stempel auf. „Das war schon ganz gut. Sie kommt immer mehr rein“, fand Greve. Beim 16:0-Lauf, der zum vorentscheidenden 54:26 führte (26.), traf die Amerikanerin gleich dreimal aus der Distanz. Bereits zur Pause hatte Bey ihr zweites Double-Double erzielt, am Ende kam sie auf 21 Punkte und 15 Rebounds. Auch Landsfrau Shannon Ryan gelang mit ihren 22 Punkten und elf Rebounds zum zweiten Mal eine zweistellige Ausbeute in zwei Kategorien der Statistik.

In der taucht auch die 17-jährige Cecilia Bötjer erstmals mit Punkten auf – gleich sechs markierte sie in den letzten zwölf Minuten der Partie, die aufgrund der hohen Führung etwas wilder wurde. Doch unterm Strich heißt es: Back in Business – die Hurricanes sind zurück im Geschäft.