Hurricanes mit einem Bein weiter ‒ 72:34 gegen Mainz

Nach dem deutlichen 72:34-Hinspielsieg gegen den ASC Mainz stehen die Avides Hurricanes mit einem Beim im Play-off-Viertelfinale.

Rotenburg – Erfolgreiches Comeback für die Avides Hurricanes: Ziemlich genau vier Jahre nach seinem letzten Play-off-Spiel startete der Tabellenvierte der 2. Basketball-Bundesliga Nord erfolgreich in die erste Aufstiegsrunde und bezwang den ASC Theresianum Mainz, Fünfter der Südstaffel, im Hinspiel in der Rotenburger Pestalozzihalle vor rund 200 Zuschauern deutlich mit 72:34 (28:14). Bereits am Montag (16.30 Uhr) steht in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz das Rückspiel an. Die Hurricanes stünden schon bei einer Niederlage mit weniger als 38 Punkten Differenz im Viertelfinale.
In der Saison 2018/2019 hatten sich die Hurricanes und Mainz zum bis dato letzten Mal gegenübergestanden, damals noch gemeinsam in der Nordstaffel. In Mainz hatten sich die Hurricanes damals mit 115:41 durchgesetzt, im Heimspiel dann mit 85:35. Ganz so deutlich wurde es dieses Mal nicht, aber eben doch ziemlich klar. „Ich fand, im zweiten Viertel haben wir uns schon schwergetan“, räumte Kapitän Pia Mankertz ein. Und Coach Christian Greve übte durchaus auch Kritik: „Deutlichkeit hin oder her – es war nicht eines unserer besten Spiele. In der Defensive hatten wir häufiger nicht so die Abstimmung, wie sie sein muss. Und offensiv hatten wir ein bisschen zu viel Stillstand.“ Hinzu kamen einige vergebene Chancen. Dennoch glaubt keiner wirklich daran, dass die Hurricanes noch in dieser Runde ausscheiden könnten. „Natürlich ist es erst eines von zwei Spielen, aber wir haben auch viele einfache Bälle daneben gelegt. Wenn wir das noch besser machen, sollte nichts mehr passieren“, sagte Mankertz.
Sie selbst hatte dabei unangenehme Bekanntschaft mit dem ausgefahrenen Ellenbogen von Eden Elizabeth Nibbelink gemacht, wofür die US-Amerikanerin ein unsportliches Foul erhielt (34.). Gleiches kassierte in der ersten Hälfte auch bereits Landsfrau Kendra Ruth Landy, die wiederum Anna Suckstorff zu Fall gebracht hatte (7.). Vielleicht war auch ein wenig Frust bei den Mainzerinnen dabei. „Das sind ja auch Play-offs“, nahm Coach Greve diese Aggressivität gelassen.
Sein Team legte früh den Grundstein, wenngleich Mainz versuchte, Hurricanes-Centerin Shannon Ryan die Räume eng zu machen und sie meist zu zweit beackerte. „Das war mir klar, dass es passiert“, meinte Greve. Bisweilen herrschte deshalb unterm Brett der Gäste ein Gedrängel wie auf dem Bahnsteig zur Feierabendzeit. Trotz der besonderen Aufmerksamkeit kam „Air“ Ryan erneut zu einem Double-Double, bestehend aus 21 Punkten und 17 Rebounds. Was die Rebounds anging, war Mitspielerin Hannah Pakulat mit 18 eingesammelten Bällen sogar noch erfolgreicher, auch wenn sie dafür nur einmal von der Freiwurflinie traf. „Der eine Punkt ist zu wenig, aber 18 Rebounds und zudem fünf Assist und drei Steals – das ist schon sehr, sehr, sehr gut“, stellte ihr Coach fest.
Zudem waren die Hurricanes auch aus der Distanz gut dabei. Insbesondere Leonie Rosemeyer erzielte vier Dreier und kam am Ende auf 18 Punkte. Zwar ließen die Gastgeberinnen im zweiten Viertel nach, zogen dann aber nach der Pause trotz einiger ausgelassener Chancen wieder an und fuhren den deutlichen Erfolg ein. „Das ist eine gute Basis für das Rückspiel“, stellte Greve fest, betonte aber gleichzeitig, die Spannung unbedingt hochhalten zu wollen: „Verlieren will ich da nicht.“
Auf wen die Hurricanes dann im Viertelfinale treffen würden, ist noch fraglich, denn überraschend unterlag der Süd-Tabellenführer QOOL Sharks Würzburg – der vermeintlich nächste Gegner – das Hinspiel gegen die Bender Baskets Grünberg mit 14 Punkten Differenz, sodass das Team aus Hessen (im Norden nur auf Platz acht eingelaufen) gute Chancen hat, weiterzukommen und dann der nächste Kontrahent der Hurricanes zu sein.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)