Hurricanes kassieren die zweite Niederlage

Kurzfristig reisen die Hurricanes nur mit neun Spielerinnen an. Nach einem frühen Rückstand bleibt der Turnaround in Herne aus.

Scheeßel – In der Hinrunde hatten die Avides Hurricanes nahezu jedes Spiel dominiert und in der Folge mit großem Abstand gewonnen – unter anderem auch in eigener Halle mit 93:65 gegen die Metropol Ladies Herne/Recklinghausen. Im Rückspiel wendete sich das Blatt nun. Die Zweitliga-Basketballerinnen von Trainer Christian Greve gerieten früh in Rückstand, schafften nie den Turnaround und unterlagen mit 53:69 (20:32) beim Tabellenvierten. Es war die zweite Saisonniederlage.

Schon vor Beginn hatte sich der Kader kurzfristig noch ausgedünnt. Pia Mankertz meldete sich am Morgen krank. „Am Freitag hat sie noch mittrainiert, aber da schon gesagt, dass sie nicht genug Luft bekommt“, verriet Greve. In Gesprächen mit drei seiner Talente hatte er sich zudem gegen einen Einsatz entschieden. Zum einen ersparte er Luise Linke den Reisestress, da der Small Forward am Sonntag mit der U 18 des SC Rist Wedel bei den TG Neuss Junior Tigers zum Play-off-Achtelfinale der Nachwuchs-Bundesliga antrat. Zum anderen wurden Anna Lena Skeib (Wadenprobleme) und Anna Gerken nach ihrer längeren Verletzungspause geschont, damit das Duo tags darauf beim Saisonfinale der Hurricanes-Reserve gegen die BG 74 Göttingen II mitwirken konnte.

So reiste der Zweitliga-Spitzenreiter nur mit neun Spielerinnen nach Herne und fand aufgrund der fehlenden Intensität nicht ins Auswärtsspiel hinein. „Das Fehlen von Pia darf keine Entschuldigung sein, wenngleich sie sicherlich als Führungsspielerin gefehlt hat, die in diesen Situationen noch mal anders spricht“, meinte Greve und ergänzte: „Mit Anna Suckstorff hatten wir außerdem einen Point Guard dabei. Sie hat das über weite Strecken in Ordnung gemacht.“ Mit 19 Punkten war sie zudem die beste Werferin ihres Teams und trug mit einem Zwei-Punkt-Wurf zum 11:8 (8.) und einem Dreier zum 16:15 (10.) entscheidend dazu bei, dass der Rest des ersten Viertels ausgeglichen verlief. „Dann haben wir den Faden verloren und die Intensität gegen ein sehr dynamisches Team aus Herne nicht ins Spiel bekommen“, bemängelte Greve. Insgesamt 20 Turnover leisteten sich die Hurricanes über die gesamte Spielzeit. Hinzu kamen nur zwei versenkte Dreier – bei 20 Versuchen! Herne versenkte hingegen elf von 34. Die Folge: Die Gastgeberinnen zogen bis zum Ende des dritten Viertels auf 56:36 davon. „Inside haben wir es ganz okay gemacht, sind aber selbst viel zu wenig zu Abschlüssen gekommen. Herne hat Shannon Ryan gut zugestellt. Dadurch musste sie ziemlich ackern“, berichtete Greve.

In den letzten zehn Minuten robbten sich die Hurricanes noch einmal mit leichten Körben auf 16 Punkte heran. „Das war nur noch marginal. Das Spiel war schon früh verloren, weil wir danach keinen Turnaround geschafft haben“, sagte der Gästecoach und stellte die Vermutung an, dass sein Spitzenreiter zu einem anderen Zeitpunkt der Saison die Partie eventuell noch gedreht hätte: „Durch die Niederlage ändert sich ja nichts mehr. Wir bleiben Erster. Vielleicht war das etwas in den Hinterköpfen. Es muss uns jedenfalls eine Lektion sein, dass wir das, was wir uns im Training vorgenommen haben, wieder mehr ins Spiel mitnehmen.“

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)