Hurricanes finden den Weg zum Korb zu spät

Für die Hurricanes endete die Partie ohne Punkte. Bis kurz vor Schluss sah es nach einem deutlichen Auswärtssieg aus, ehe ein Aufbäumen beinah die Wende brachte.

Scheeßel – Ein einziger Punkt fehlte den Avides Hurricanes letztlich, um ihre Aufholjagd gegen den VfL Bochum zu vergolden. Nach einer punktetechnisch ausgeglichenen ersten Hälfte waren die Gäste, die zumindest mal für eine Nacht an die Tabellenspitze der 2. Basketball-Bundesliga sprangen, nach der Pause bis auf 16 Zähler enteilt. Doch eine gut aufgelegte Ay‘Anna Bey drehte im letzten Viertel vor rund 110 Zuschauern in der Scheeßeler Halle auf und warf alleine in diesen zehn Minuten 14 ihrer 23 Punkte. Auch den Schlusspunkt zum 70:71 (29:32) setzte die US-Dame.

Die Enttäuschung ob der verpassten Chance, in der Tabelle an Bochum noch einmal heranzukommen, war ihrem Trainer anzumerken. „Wir waren bis ganz spät im Spiel nicht gut und haben die Physis und das Tempo vor allem am Anfang vermissen lassen“, beobachtete Christian Greve, der auch den Überblick im zweiten Viertel behielt, als eine Szene kurz für Verwirrung sorgte. Unmittelbar bevor Bochums Keylyn Filewich den Ball im Netz unterbrachte, hatte es einen kurzen Kontakt mit Pia Mankertz gegeben, worüber sich die Amerikanerin gegenüber dem Schiedsrichter-Duo Christian Lübcke/Niklas Hintze lautstark echauffierte (12.). Für diese Aktion erhielt sie ein technisches Foul. Während des fälligen Freiwurfes für die Gastgeberinnen rief die mittlerweile ausgewechselte Filewich von außen rein. „Da sie draußen war, ging das zweite technische Foul gegen die Bank. Wäre sie auf dem Feld gewesen, wäre es ihr zweites. Damit wäre sie raus“, klärte Hallensprecher Christoph Treblin später auf. Dank der anschließenden Punkte von Shannon Ryan und Leonie Rosemeyer zum 22:19 (13.) lagen die Hurricanes das erste Mal seit dem 6:4 durch die US-Amerikanerin (5.) kurzzeitig in Führung.

In der Folge legten die Gäste jedoch wieder nach und drehten die Partie noch vor der Pause zu ihren Gunsten – 32:29. „Wir haben vorne den Ball nicht getroffen und hätten mehr zum Korb ziehen müssen“, analysierte Greve, der zudem ein zu „zögerliches“ Spiel seiner Basketballerinnen monierte. Dies änderte sich auch nach der Pause lange Zeit nicht. Bochums Julia Martin nutzte dies für die höchste Führung der Partie – 60:44 (33.). Kurz darauf nahm Greve eine Auszeit, die Wirkung zeigte. „Wir waren dann auch in der Verteidigung noch ein bisschen aggressiver.“ Seine Hurricanes kämpften sich bis auf einen Punkt heran – letztlich ohne Zählbares mitzunehmen.

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)