Gala von Suckstorff und Ryan beim 91:65 gegen Bochum

Nach ihrer ersten Saisonniederlage sind die Avides Hurricanes zurück in der Erfolgsspur. Der Tabellenführer bezwang den VfL Bochum mit 91:65.

Scheeßel – Wo er sich auch immer befand – die Avides Hurricanes haben den Schalter gefunden und ihn umgelegt. Ungefähr acht Minuten dauerte es am Sonntag im Spiel gegen die Astroladies des VfL Bochum, dann ebnete ein 23:0-Run dem Spitzenreiter der 2. Basketball-Bundesliga Nord den Weg zum ungefährdeten 91:65 (47:33)-Heimsieg vor rund 230 Zuschauern in Scheeßel. Vergessen war die erste Saisonniederlage eine Woche zuvor bei der TG Neuss. Vor allem Guard Anna Suckstorff (23 Punkte, sechs Assists) und Centerin Shannon Ryan (35 Punkte, 13 Rebounds) raubten den Gästen aus dem Westen die anfängliche Hoffnung auf eine Überraschung.

„Ich denke, wir haben dieses Mal den Transfer von den Sachen aus dem Training ins Spiel deutlich besser hingekriegt“, bemerkte Coach Christian Greve und wusste: „Mit einer Niederlage im Rücken geht man vielleicht nervöser und verhaltener ins Spiel.“ So erklärte er sich auch, dass die Defense – ohne die angeschlagene Hannah Pakulat – anfänglich zu wenig gegen Bochums Angriffsschwung gegenhielt und die Dreier nicht gut verteidigte. Allein drei verwertete Lisa Kullik innerhalb von 90 Sekunden, Ramona Tews legte einen weiteren zum 22:14 nach. Insgesamt verwandelte Bochum, erstmals wieder mit der lange verletzten Jenny Strozyk, sogar acht Würfe aus der Distanz. „Die waren bisher bei den Dreiern nicht die Gefährlichsten“, wunderte sich Greve, nahm es aber gelassen: „Das ist halt so, da müssen wir mit leben.“

Schließlich gewann sein Team dennoch die Kontrolle über das Spiel. Was vor allem an Anna Suckstorff lag, die nicht nur etliche Punkte zur schnellen Aufholjagd und auch danach beisteuerte, sondern einige Male ihre Mitspielerinnen in Szene setzte. Davon profitierte mehrfach Shannon Ryan, die sich immer wieder im Duell mit Keylyn Filewich durchsetzte und ihren Punkte-Bestwert aus dem November einstellte. Das dickste Lob holte sich jedoch Suckstorff von ihrem Trainer ab: „Anna hat es herausragend gemacht. Sie hat sehr, sehr, sehr viel richtig gemacht, das Tempo diktiert und ist zum Korb gezogen.“ Zwischendurch, verriet Greve, habe er ihr sogar gesagt, dass er sie am liebsten gar nicht auswechseln würde. Er tat es dann aber doch, wenngleich die 21-Jährige mit 32 Minuten auf die drittlängste Einsatzzeit hinter Ryan und der ebenfalls starken Pia Mankertz (zwölf Punkte, sieben Assists) kam.

14 Punkte betrug der Vorsprung zur Pause (47:33), nach einem weiteren 8:0-Run stieg er auf 55:33 (23.). Ende des dritten und Anfang des vierten Viertels standen dann mit Paula Huber-Saffer, Jillian Schwarz und Luise Linke die drei mit Zweitspielrecht ausgestatteten Nachwuchskräfte gemeinsam mit Mankertz und Janina Schinkel auf dem Feld. Bis auf 14 Punkte kam Bochum kurzfristig noch heran, dann zogen die Hurricanes wieder an, ehe Anna Lena Skeib neun Sekunden vor der Schlusssirene per Dreier zum 91:65 für das passende Ende sorgte.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)