Wichtiger Sieg im Abstiegskampf
(sks). Mit dem umkämpften 63:51-Erfolg über den VfL Bochum holten die Bender Baskets Grünberg in der zweiten Damen-Basketball-Bundesliga wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Nach glücklosen Monaten war es bereits der zweite Sieg in Folge. Damit klettern die Mittelhessinnen auf den zehnten Tabellenrang. Die Partie war »geprägt von sehr viel Einsatz, Kampf und Emotion«, sagte nach dem Spiel Coach René Spandauw. Der Niederländer bedankte sich zugleich bei den 200 »begeisterten Zuschauern: Sie haben uns geholfen, das Spiel aus dem Feuer zu reißen.«
Tabellensituation und Saisonverlauf machten deutlich, warum es eine extrem wichtige Partie für die Baskets war. Die Defensive dominierte. 8:6 stand es nach fünf Minuten, 17:11 nach zehn, 19:21 nach 15 und schließlich 37:28 zur Pause. »Offensiv waren wir sehr diszipliniert und organisiert«, lobt Spandauw. Beste Akteurin war Olivia Nash mit 19 Punkten und 17 Rebounds.
Nach der Pause stellte Bochum die Defensive um. Immer wieder kamen die Ruhrpott-Damen gefährlich nahe, ohne die Führung zurück zu erobern. Zwischen der 22. und 27. Minute glückte den Grünberginnen so etwa kein einziger Korb aus dem Feld. Da man gleichzeitig aber wie besessen verteidigte, fiel das nicht ins Gewicht.
Linn Villwock am Brett und Elisa Mevius mit einem Dreier beendeten die Durststrecke eindrucksvoll. So ging es mit einem zweistelligen Vorsprung ins Schlussviertel (49:39). Bochum experimentierte mit weiteren Verteidigungsarten und sorgte so dafür, dass Grünberg nie komplett davonzog. Das Comeback blieb aber auch im Schlussquarter aus. Vor allem in den zwei Schlussminuten agierten die Baskets sehr souverän.
Symptomatisch nahm sich aus, dass Bochums Sarah Olson erst mit der Schlusssirene zu ihrem ersten Feldkorb kam. Auch Leonie Bleker wurde unterm Brett an die kurze Leine gelegt. »Darin lag der Schlüssel zum Sieg«, erklärt Coach Spandauw.
Ein Sonderlob hatte der Übungsleiter für Venla Varis parat. Die schussstarke Finnin blieb im Spiel von außen blass und knickte im Matchverlauf um. Mit Tape ging es für Varis weiter. Sie stellte sich in den Dienst der Mannschaft und half in der Verteidigung nach Kräften mit aus.
Ein weiterer Schlüssel war Spandauws beinah luxuriöse Personalsituation. Auf zwölf mehr oder weniger einsatzfähige Spielerinnen konnte der Headcoach zurückgreifen: fast ein Saisonrekord für die von Verletzungen und Corona gebeutelte Gallusstadt. Gleichsam mussten die Minuten clever verteilt werden, da viele Spielerinnen am Wochenende noch in den WNBL-Playoffs ins Rad greifen mussten. »Das ist aber gut gelungen«, lobt Spandauw den aufgegangen Matchplan.
So kam es, dass die Baskets weniger anfällig für Ballverluste waren und am Brett dominierten. Das Reboundduell ging mit 46:32 souverän an Grünberg. »So kompensierte man auch die Wurfquoten«, lächelt Spandauw. In dieser Form darf es gerne in Chemnitz am kommenden Samstag weitergehen.
Grünberg: Horvath, C., Herzberger, Horvath, N. (2), Mevius (9), Meinhart (6), Varis (5), Dziuba (12), Poelstra (2), Hedrich, Winterberg, Villwock (8), Nash (19).
Quelle: Gießener Allgemeine