Was fürs Auge

verfasst von marburg@dbbl.de

Toyota 1. Damen-Basketball-Bundesliga: 
BC Pharmaserv Marburg – SNP Bascats USC Heidelberg 83:62 (30:24).

Vierter Sieg in Folge! Der BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 11:8, Platz 6) holt weiterhin die Pflichtsiege, die Trainer Christoph Wysocki gefordert hatte. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit steigerten sich die Hessinnen gegen das Tabellenschlusslicht SNP Bascats USC Heidelberg (1:17) und kamen zu einem ungefährdeten Sieg. Erfolgreichste Punktesammlerin der Partie war Marburgs Alex Wilke (20).

Die Ausgeglichenheit bleibt eine Stärke von Hessens einzigem Erstligisten im Damen-Basketball: Fünf Spielerinnen punkteten zweistellig, Hanna Crymble (16) schrammte um einen Rebound am Double-Double vorbei.

Wysockis Wunsch

In der ersten Halbzeit lag der Fokus allerdings auf einer anderen Statistik: Sieben Marburgerinnen teilten sich die elf Ballverluste nach 20 Minuten. Viel zu viele. Da die Gäste sich zehn Turnovers leisteten, fielen die meist unnötigen Fehler des Pharmaserv-Teams nicht groß ins Gewicht. Aber die Gäste waren mit 24:30 noch im Spiel.

Die Halbzeitansprache von Coach Wysocki („Ich habe mir einen 10:0-Lauf gewünscht“) wirkte: Das BC-Team machte Druck und verwandelte konzentriert. Zehn Zähler in Serie wurden es zwar nicht, „aber 9:0 war auch okay“, sagte Marburgs Übungsleiter mit einem Schmunzeln. Und mit den beiden letzten Punkten in der ersten Halbzeit waren es insgesamt sogar elf – zum 39:24 (23. Minute).

Höchste Führung +27

Nun fand der BC auf die meisten Herausforderungen des Gegners eine Antwort. Und die Gastgeberinnen schenkten den Ball nur noch vier Mal her, Heidelberg neun Mal. Und auch von außen fluppte es nun beim BC: nach 3 von 10 in Hälfte eins, fanden nun 5 der 7 Dreierversuche ihr Ziel. Beim 81:54 eine gute Minute vor Schluss hielt das Pharmaserv-Team seine höchste Führung.

Am Sonntag geht es zum Tabellendrittletzten TSV Wasserburg (4:13). Deren für gestern geplantes Nachholspiel bei Tabellenführer Rheinland Lions wurde wegen möglicher Corona-Infektionen erneut verschoben.

Gute Mannschaftsleistung

Marburgs Trainer Christoph Wysocki: „In der ersten Halbzeit haben wir vorne ein bisschen verkrampft gespielt. Wir hatten keine Bewegung und haben falsche Entscheidungen getroffen. Aber wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die ums Überleben kämpft. Das ist immer schwer. Ich habe den Spielerinnen in der Halbzeitpause gesagt, sie sollen sich vorstellen, es ist Sommer und sie spielen draußen, sie sollen Spaß am Spiel haben. Das haben sie dann gemacht. Das war was fürs Auge. Dass wir im letzten Viertel 25 Punkte bekommen haben, ist in Ordnung. Wir haben ja viel gewechselt. Das war ein schöner Sieg mit einer guten Mannschaftsleistung.“

 

Statistik:

Viertel: 13:9, 17:15, 25:13, 28:25.

Marburg: Arthur (3 Assists), Baker 11 Punkte / 3 Dreier, Bertholdt 11/1 (5 Rebounds), Crymble 16 (9 Reb.), Grymek, Klug 5 (7 Reb.), Lukow 2, Simon 10 (7 Reb., 3 Steals), Wagner 8/2 (3 Ass.), Weyell, Wilke 20/2 (5 Reb., 3 St.), Yesilova.

Heidelberg: Avtzi 8/1 (6 Reb.), Daub 12 (4 Ass.), Hawkins 5, Irthum 4, Jones 11, Karavassilis, Ottewill-Soulsby 12 (11 Reb.), Ouedraogo 3/1, Palenickova 4/1, Rosset 3/1.

SR: M.Jelenic, T.Kazda. Z: 150.

 

Fun Facts: Marburg bleibt (seit dem Wiederaufstieg 1992) im fünften Heimspiel gegen Heidelberg ungeschlagen. / +21 ist Marburgs höchster Heimsieg gegen Heidelberg. / Tonisha Baker verdrängt mit 146 Dreiern in der Bundesliga-Hauptrunde Hicran Özen von Platz 6 in der Team-Historie. / Marburg gewinnt zum ersten Mal alle vier Viertel in einem Bundesliga-Hauptrundenspiel seit 20.02.2021 (66:40-Heimsieg gegen Halle). / Zum ersten Mal gewinnt Marburg drei unmittelbar aufeinanderfolgende Bundesliga-Heimspiele (ohne Spiel in fremder Halle dazwischen). Wettbewerbsübergreifend gab’s das schon zwei Mal: 16. bis 20.01.2002 (Saarlouis und Nördlingen in der Liga plus Wasserburg im Pokal) sowie 30.01. bis 03.02.2018 (2x Arad im CEWL-Europapokal plus Heidelberg in der Liga). / 13 Marburger Punkte im ersten Viertel sind die wenigsten in einem ersten Viertel, das gewonnen wurde, seit 31.01.2015 (11:10, 54:47-Heimsieg gegen Freiburg). / 25 zugelassene Punkte im letzten Viertel sind für Marburg die meisten in einem gewonnenen letzten Viertel (28:25) seit 25.02.2006 (33:29; 99:83-Heimsieg gegen Schwabing). / 53 Marburger Punkte in der zweiten Halbzeit sind die meisten in einem Heimspiel seit 12.11.2011 (53:32, 87:65-Sieg gegen Rotenburg/S.). / Das vierte Viertel war das punktreichste (28+25=53) vierte Viertel in einem Marburger Heimspiel seit 07.03.2009 (23+32=55; 90:73-Heimsieg gegen Leipzig). / 100. Bundesliga-Spiel für Marie Bertholdt.

Fail Facts: Marburg lässt im letzten Viertel mehr Punkte zu (25) als in der ersten Halbzeit (24). Das gab’s zu Hause erst zum dritten Mal, zuletzt am 10.02.2007 (24/22; 80:59-Sieg gegen Göttingen). Und auch die andere Partie wurde mit mehr als 19 Punkten Differenz gewonnen (10.01.2004; 25/21; 82:62 gegen Bensberg, heute Rheinland Lions).

 

Nächste Spiele:
Samstag, 29.01.2022, 19.30 Uhr, 2. Liga, Auswärtsspiel bei Alba Berlin
Sonntag, 30.01.2022, 16 Uhr, 1. Liga, Auswärtsspiel beim TSV 1880 Wasserburg.

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(von Marcus Richter)