Playoffs: Viel Intensität und ein bisschen Neues
Damen-Basketball-Bundesliga: Playoff-Halbfinale, Spiel 1:
Rutronik Stars Keltern – BC Pharmaserv Marburg
(Sonntag, 17.30 Uhr, Schulzentrum Dietlingen).
Im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft trifft der BC Pharmaserv Marburg auf Titelverteidiger Rutronik Stars Keltern. Das Semifinale wird im Modus „best of three“ ausgetragen. Das heißt: Wer zwei Spiele gewinnt, spielt um den Titel, wer zwei Mal verliert, um die Bronzemedaille.
Da Keltern die Hauptrunde der Bundesliga auf dem zweiten Platz abschloss, das Pharmaserv-Team auf Rang drei, genießt die Mannschaft aus dem Badischen den Heimvorteil. Bedeutet: Das erste und ein mögliches drittes Spiel finden in Keltern statt.
Im vierten Jahr in Folge treffen Marburg und Keltern in den Playoffs aufeinander, jedes Mal mit Heimvorteil für die Mannschaft aus dem Enzkreis. In Kelterns Premierensaison 2015/16 traf man sich im Viertelfinale. Die Serie ging über drei Spiele, immer gewannen die Gäste – und Marburg schließlich die Serie. Zum dritten Mal hintereinander stehen sich beide Teams nun im Halbfinale gegenüber. 2017 gewann Keltern die Serie mit 2:1, voriges Jahr mit 2:0. Und dieses Mal?
Nach durchwachsener Hinrunde (Bilanz 6:4) steigerte sich der Deutsche Meister und verlor nach Weihnachten nur noch zwei Spiele: in den ersten beiden Januarwochen das Pokalspiel daheim gegen Marburg und das Ligaspiel in Freiburg. Selbst der spätere Pokalsieger und Hauptrundensieger Herner TC kam Anfang Februar in der Speiterlinghalle mit 62:82 unter die Räder.
Allerdings schwanken die Leistungen des Titelverteidigers: Im Playoff-Viertelfinale gegen Göttingen schossen sie den Gegner in der ersten Partie mit 100:52 aus der Halle. Im Auswärtsspiel bekleckerten sich die Sterne beim 62:52 allerdings nicht mit Ruhm und vermieden erst durch einen energischen Schlussspurt das Entscheidungsspiel.
Fünf Fragen an BC-Trainer Patrick Unger:
Was nehmt ihr aus der in zwei Spielen gewonnenen Viertelfinal-Serie gegen Hannover mit?
- Patrick: Wir haben bewiesen, dass wir gegen einen bestimmten Gegner jederzeit Anpassungen vornehmen können. Das wussten wir aber schon vorher, denn das haben wir im Verlauf der Saison auch immer gemacht, und das hat uns gut auf die Playoffs vorbereitet.
Wie läuft die Vorbereitung auf das Halbfinale?
- Patrick: Wir hatten das Wochenende frei. Das war gut für uns. Vor allem für die Seele. Diese Trainingswoche wird hart. Alex Kiss-Rusk hat's ein bisschen im Rücken. Das sollte aber kein Problem sein. Sie ist taff.
Was macht die Spiele Marburg gegen Keltern so besonders?
- Patrick: Sie sind immer geprägt von hoher Intensität und Physis. Beide Mannschaften kennen sich gut. Durch die Nachverpflichtungen bei Keltern und die Verletzung von Marina Markovic gibt es natürlich Änderungen. Aber Keltern hat ein Luxusproblem. Die können wechseln, wie sie wollen. Da reicht es für uns nicht, nur eine bestimmte Spielerin zu stoppen. Die Favoritenrolle ist klar bei Keltern.
Und wie wollt ihr sie am Sonntag schlagen?
- Patrick: Wir verlassen uns auf das, was wir die ganze Saison über geübt haben. Und wir werden auch neue Sachen probieren. Die Spielerinnen verdrehen im Training schon die Augen, wenn ich schon wieder mit was Neuem ankomme. Aber sie nehmen das gut an, und ich hoffe, dass sie das am Sonntag auch so umsetzen. Und ich wäre enttäuscht, wenn Keltern nicht auch was Überraschendes auf Lager hätte. Aber wir legen den Fokus ganz auf uns. Wir wollen vor allem defensiv unseren Plan durchbringen und ein gutes Spiel abliefern. Dann haben wir die Chance zu gewinnen.
In den drei bisherigen Spielen gegeneinander in dieser Saison gewannen immer die Gäste, zweimal ihr, einmal Keltern. Das heißt?
- Patrick: Wenn das so weitergehen würde, hätte ich nichts dagegen. Würde ja bedeuten, dass wir die Serie gewinnen.
Playoff-Halbfinale (Best of three):
Spiel 1: Sonntag, 14. April, 17.30 Uhr: Keltern – Marburg
Spiel 2: Mittwoch, 17. April, 19.30 Uhr: Marburg – Keltern
Spiel 3: Ostersonntag, 21. April, 17.30 Uhr: Keltern – Marburg (falls nötig)
Im anderen Halbfinale stehen sich der neue Pokalsieger Herner TC und sein Vorgänger TSV Wasserburg gegenüber. Deren Partien finden jeweils am Vortag der Marburg-Spiele statt.
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(von Marcus Richter)