Michaela VanderKlugt (Mitte), hier von Göttingens Meike Oevermann (links) und Cyreena Lewis bedrängt, sammelte 16 Punkte und 11 Rebounds. Foto: Stefan Tschersich

BC Pharmaserv Marburg unterliegt Medical Instinct Veilchen Göttingen

Rückschlag gegen Veilchen

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
BC Pharmaserv Marburg – Medical Instinct Veilchen Göttingen 65:75 (31:35).

Mit einer Niederlage ist der BC Pharmaserv Marburg ins Jahr 2024 gestartet. Das 65:75 in heimischer Halle schmerzt umso mehr, da sie gegen einen direkten Konkurrenten im Tabellenkeller der 1. Bundesliga kam. Die Medical Instinct Veilchen Göttingen sind jetzt punktgleich mit den Marburgerinnen (Bilanz 5:9, Platz 9), die wegen des 85:56 im Hinspiel in puncto direkter Vergleich mit einem blauen Auge davonkamen. Marburgs erfolgreichste Punktesammlerin war Kapitänin Magaly Menadier (19), Michaela VanderKlugt erreichte ein Double-Double (16 / 11 Rebounds), Topscorerin war Göttingens Cyreena Lewis (22).

Es sollte ein kleiner Befreiungsschlag werden für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball gegen den Tabellenzehnten. Doch es wurde ein Rückschlag. Dreieinhalb Minuten brauchten die Gastgeberinnen, bis ihnen der erste Treffer gelang. Aufsteiger Göttingen hatte da schon elf Zähler auf dem Konto.

Die Veilchen machten vieles richtig – und das schon unter der Woche. Zum Beispiel, indem sie in ihrer Vorschau aufs Spiel noch einmal darauf hinwiesen, dass im Hinspiel Marburgs „übertriebene Härte … von den Schiedsrichtern nicht unterbunden wurde“. Diesmal war man auf Seiten des Pharmaserv-Teams nicht von jedem Pfiff oder dessen Ausbleiben überzeugt.

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Allerdings: Die Gäste wirkten auf dem Feld über weite Strecken wacher, präziser und konsequenter. Die Marburgerinnen kamen oft einen Schritt zu spät, ungenaue Pässe, Unachtsamkeiten beim Fangen. Dadurch brachte sich das Pharmaserv-Team ein uns andere Mal selbst und ohne Not in Schwierigkeiten.

Und doch: Bis zum Ende des ersten Viertel hatten die Hesseninnen den Rückstand fast aufgeholt (16:17), gingen in der 14. Minute erstmals in Führung (22:21) und als in der 25. Minute ein 44:41 von der Anzeigetafel leuchtete, schien der Bann gebrochen.

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Doch jetzt lief beim BC gar nichts mehr. Sechs Ballverluste, drei Fehlwürfe in Folge, und auf der anderen Seite: fünf erfolgreiche Angriffe in Folge, insgesamt ein 17:0-Lauf zum 58:44 (28. Minute). So bitter, dass sogar der Blue-Dolphins-Fanclub zeitweise streikte. So bekam die Göttingen auch auf den Rängen Oberwasser.

Und dennoch – erneut kämpften sich die Marburgerinnen zurück: Neun Punkte in Serie, und man war beim 55:60 zurück im Spiel (33.). Und auch nach einem weiteren Rückschlag (57:68, 37.) war beim 61:68 mit knapp drei Minuten auf der Uhr ein Erfolg noch möglich. Aber nur theoretisch, an einem Tag, an dem praktisch von Beginn an der Wurm drin war.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Wir haben undiszipliniert verteidigt. Göttingen hat diszipliniert gespielt, das war der Unterschied. Wir haben keinen Stolz im Eins-gegen-eins gezeigt und es nicht geschafft, dagegenzuhalten. Wir gehen in der Defense ein bisschen zu sehr auf den Ball, dadurch stimmt die Rotation nicht, und dann ist eine Schützin frei, die nicht frei sein soll. Auch offensiv haben wir nicht das gespielt, was wir sonst gut gemacht haben, mit schnellen Entscheidungen. Wir setzen den Game-Plan nicht um. Dann können wir nicht gewinnen. Wir sind wohl durch die Feiertage aus dem Rhythmus gekommen und mental nicht auf der Höhe.“

 

Statistik:

Viertel: 16:17, 15:18, 17:25, 17:15.

Marburg: Marianna Byvatov 6 Punkte, Julia Chandler 6, Rachel Clet (7 Rebounds, 3 Assists), Lena Dziuba 5 (3 Ass.), Maura Fitzpatrick 4, Camila Martinez 5, Magaly Meynadier 19/3 Dreier (5 Reb., 3 Steals), Regan Schenck 4, Michaela VanderKlugt 16 (11 Reb.).

Göttingen: Alice Bremer 8, Jennifer Crowder 15/1, Melanie Crowder (n.e.), Vasiliki Karambatsa, Paula Klescova, Thalia Kretschmar (n.e.), Cyreena Lewis 22, Yuka Maeda 11/2, Annika Oevermann (n.e.), Meike Oevermann 3/1, Chelsea Waters 14/2, Lena Wenke 2.

SR: T.Kazda, M.Seye. Z: 540.

 

Fun Facts: Magaly Meynadier stellt mit 19 Punkten ihre persönliche Bestmarke im BC-Trikot ein.

Fail Facts: Erste Marburger Heimniederlage gegen Göttingen nach sieben Siegen seit dem 22.03.2008 (65:66), seit Marburgs Wiederaufstieg 1992 mit -10 die höchste und die erste überhaupt in der Georg-Gaßmann-Halle.

 

(Text: Marcus Richter, Foto: Stefan Tschersich)

 

Nächste Spiele:

  • Mittwoch, 10.01.2024, 19.30 Uhr, Heimspiel gegen Saarlouis (Pokal-Viertelfinale). Dauerkarten gelten für Pokalspiele laut Liga-Statuten nicht, da die Einnahmen unter beiden Teams aufgeteilt werden. Alle Besucher brauchen eine gültige Tageskarte für das Spiel.
  • Sonntag, 14.01.2024, 18.30 Uhr, in Weißenfels (MBC).
  • Samstag, 20.01.2024, 19.00 Uhr, Heimspiel gegen Nördlingen.