Marburgs Trainer Patrick Unger (hockend) musste seine Schützlinge in Hannover mehrfach wachrütteln. Foto: Marcus Richter

BC Pharmaserv Marburg unterliegt bei Pokalsieger TK Hannover Luchse

„Das war kein schönes Spiel“

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
TK Hannover Luchse – BC Pharmaserv Marburg 80:52 (43:32).

Der BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 6:14, Platz 10) hat beim Pokalsieger TK Hannover Luchse (Bilanz 14:6, Platz 3) eine hohe Niederlage kassiert. Mit einem schwachen dritten Viertel verbauten sich die Gäste die Chance auf einen schöneren Sonntag. Topscorerin der Partie war Taya Hanson (19 Punkte) für Hannover, erfolgreichste Marburgerinnen Julia Chandler und Regan Schenck (je 11).

Die gute Nachricht: Zwei Spieltage vor Ende der Bundesliga-Hauptrunde können die Marburgerinnen immer noch die Playoffs erreichen. Die Schlechte: Da muss mehr kommen. Um den achten Platz und damit das Ticket zur Meisterschaftsrunde zu erreichen, müssen definitiv beide Spiele gewonnen werden – und Schützenhilfe her. Die kam am Sonntagnachmittag unter anderem von den bereits abgestiegenen Wings Leverkusen, die gegen die Eisvögel Freiburg (8:12, Platz 7) gewannen.

Noch etwas Positives: Die Marburgerinnen hielten die (sonstige) Topscorerin Hannovers am Sonntagnachmittag auf nur 2 Punkten und damit auf ihrem Tiefstwert der Saison. Sonst macht Brianna Rollerson durchschnittlich 13,7 Zähler pro Spiel und liegt damit ligaweit unter den besten Zehn.

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Die Hessinnen legten gut los, führten 4:0, 9:5, 12:10 und waren nach dem ersten Viertel noch im Spiel (16:23). Nach Hannovers erster zweistelligen Führung (29:18, 12. Minute) brachte BC-Coach Patrick Unger sein Team in einer Auszeit wieder auf Kurs: In den nächsten vier Minuten kämpfte sich das Pharmaserv-Team engagiert auf 32:33 heran. Doch die Hoffung der gut 20 mitgereisten Marburg-Anhänger auf eine spanndende Partie verflogen bis zur Halbzeitpause – nach Hannovers 10:0-Lauf.

Und es kam noch schlimmer: Die Hessinnen blieben viertelübergreifend fast sechs Minuten lang ohne Korb, erzielten im dritten Durchgang nur zwei Feldtreffer und zwei Freiwürfe. Mit 38:65 ging es ins letzte Viertel, in dem zunächst Ungers deutliche Pausenansage zu fruchten schien: Der Kampfgeist war wieder da und reichte für einen 8:0-Lauf, ehe der Tabellendritte wieder das Zepter übernahm und mit neun Zählern in Serie den Abstand auf 78:48 hochschraubte (39.).

Marburg trifft nur einen Dreier

Neben den Defiziten im Rebound (32:41) gegen die körperlich überlegenen Hannoveranerinnen, sorgten beim BC vor allem mehrere vergebene vermeintlich leichte Nahdistanzversuche sowie nur 1 Dreier bei 21 Würfen für die hohe Niederlage.

Hessens einziger Erstligist bleibt weiterhin einen Sieg und den besseren direkten Vergleich vor dem Herner TC (5:14, Platz 11) auf dem anderen Abstiegsplatz. Der HTC unterlag mit 71:75 beim Tabellenvierten Angels Nördlingen (12:8, Platz 4) – hat allerdings noch ein Nachholspiel, also drei Chancen, um zwei Spiele mehr zu gewinnen als Marburg und die Klasse zu halten.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Wir hatten eine schwierige Trainingswoche: Julia Chandler war aus privaten Gründen ein paar Tage verhindert, und Rachel Clet ist krank geworden. Die Trainingswoche hat sich in unserem Spiel widergespiegelt. Trotzdem hatten wir uns vorgenommen, richtig Gas zu geben. Das hat aber nur teilweise geklappt. Insgesamt hatten wir zu wenig Intensität und haben ein bisschen ängstlich gespielt. Wir haben gegen die sehr aggressive Verteidigung viele schlechte Würfe genommen, und von den gut rausgespielten zu wenige reingemacht. Hannover hat gezeigt, dass sie den dritten Platz sichern wollen, wir haben da nicht gegengehalten. Mit tut es für unsere Fans Leid, das war kein schönes Spiel. Wir müssen das abhaken und uns auf das nächste Heimspiel vorbereiten.“

 

Statistik:

Viertel: 23:16, 20:16, 22:6, 15:14.

Hannover: India Farcy 8 Punkte, Mikaela Gustafsson 6, Taya Hanson 19/2 Dreier, Rowena Jongeling 14/2, Sarah Polleros 17/1, Brianna Rollerson 2, Finja Schaake, Laura Stockton 8, Dara Taylor 4, Karolin Tzokov 2.

Marburg: Marianna Byvatov 2 (6 Rebounds), Julia Chandler 11, Lena Dziuba 4, Maura Fitzpatrick 2, Camila Martinez 4, Magaly Meynadier 8 (3 Steals), Regan Schenck 11/1 (3 Assists), Michaela VanderKlugt 10 (7 Reb.).

SR: A.Kotylar, M.Müller. Z: 500.

 

Fun Facts: Regan Schenck stellt mit 11 Punkten ihren persönlichen Bundesligarekord ein. / Marburg erzielt zum ersten Mal auswärts eine 100-prozentige Freiwurfquote (7/7) seit 04.12.2022 (11/11; 64:76-Niederlage in Hannover). / Auch im Hinspiel gegen Hannover machte Marburg 52 Punkte, kassierte aber nur 75.

Fail Facts: 52 erzielte Punkte sind für Marburg auswärts die wenigsten seit 20.01.2023 (47:72-Niederlage in Saarlouis). / 6 erzielte Punkte in einem Viertel (dem dritten) sind für Marburg die wenigsten auswärts seit 01.10.2021 (6:20; 54:75-Niederlage in Hannover). / 20 Punkte in der zweiten Halbzeit sind für Marburg auswärts die wenigsten seit 06.02.2016 (19:32; 51:54-Niederlage in Herne). / Die Feldtrefferquote von 32,84 Prozent (22/67) ist auswärts Marburgs Niedrigste seit 08.12.2021 (32,76 Prozent / 19/58; 57:66-Niederlage in Hannover, Pokal).

 

(Text/Foto: Marcus Richter)

 

Nächste Spiele:

Sonntag, 03.03.2024, 16 Uhr, Heimspiel gegen Berlin.

Samstag, 09.03.2024, 19 Uhr, in Freiburg.