Rachel Clet (am Ball) war im Heimspiel gegen Saarlouis um Isabelle Spingola Marburgs Topscorerin. Foto: Stefan Tschersich

BC Pharmaserv Marburg scheidet gegen Saarlouis Royals im Pokal-Viertelfinale aus

Mit Herz gespielt

DBBL-Pokal, Viertelfinale,
BC Pharmaserv Marburg – Saarlouis Royals 69:79 (28:45).

Der BC Pharmaserv Marburg ist im Viertelfinale um den Deutschen Basketball-Pokal ausgeschieden. Die Gastgeberinnen unterlagen dem Erstliga-Konkurrenten Saarlouis Royals mit 69:79. Durch ein katastrophales zweites Viertel brachten sich die Hessinnen um einen möglichen Erfolg. Beste Punktesammlerin für Marburg war zum ersten Mal Rachel Clet (15 Punkte), die auch zur Spielerin des Tages gewählt wurde. Topscorerin der Partie war Destiny Littleton (29).

Drei Viertel gewonnen und doch verloren. Passiert auch nicht alle Tage. Aber dieses eine Viertel, das zweite, hatte es in sich: Da erzielte Marburg ganze 7 Pünktchen, die Gäste gar 31.

Nach prima ersten zwölf Minuten hatte das Marburger Publikum noch vom Top-4 träumen dürfen. Die Gastgeberinnen präsentierten sich von Anfang an wach und willens, die beiden jüngsten Niederlagen gegen Herne und Göttingen vergessen zu machen.

<< Bildergalerie (Stefan Tschersich) >>

Der BC führte mit 26:17. Aber dann. Ein 21:0-Lauf der Gäste und nach dem 28:38 durch Clet (19. Minute) nochmal sieben Saarlouiser Zähler in Serie rückten bis zur Halbzeit (28:45) das Halbfinale in weite Ferne.

Doch weder die Marburger Mannschaft noch ihre Fans gaben sich geschlagen, versuchten alles – auch wenn es aussichtslos schien. Und doch: Nach einem Dreipunktspiel von – natürlich – Clet war der Rückstand erstmals wieder einstellig (57:66, 34.). Und Lena Dziuba verkürzte gar auf 66:74, nur noch minus 8. Da waren noch gut drei Minuten auf der Uhr.

Littleton 16 Mal an der Freiwurflinie

Doch es reichte nicht mehr für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball. Magaly Meynadier (34.) und Michaela VanderKlugt (36.) waren ausgefoult. Die Zeit war zu knapp und die Gäste zu abgezockt.

Bemerkenswert: Alleine Topscorerin Destiny Littleton aus Saarlouis bekam 16 Freiwürfe zugesprochen (16 Treffer) – das sind 5 mehr als das gesamte Pharmaserv-Team (6 Treffer), und Saarlouis traf doppelt so oft (22) wie Marburg überhaupt an die Linie ging.

<< Re-Live >>

Aus dem Feld hatte Marburg dagegen 13 Versuche mehr als der Gegner. Was sich die Royals an Rebounds an Vorteilen verschafften (33:23) – alleine Maria Kostourkova angelte 16 Abpraller – machten die Hessinnen bei den Ballgewinnen (18:10) beziehungsweise -verlusten (23:33) fast wett.

Am Sonntag geht es nun in der Bundesliga weiter: Um 18.30 Uhr tritt das Pharmaserv-Team beim Gisa Lions Mitteldeutschen BC in Weißenfels an.

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Wir haben mit Herz gespielt, aber leider im zweiten Viertel nicht performt. Das hat uns gekillt. Da waren wie zu lethargisch in der Offense und haben nicht viel auf die Kette gekriegt. Dadurch haben wir auch in der Defense nachgelassen. Das darf nicht passieren. Aber wir haben uns gut zurückgekämpft und ansonsten unseren Game-Plan umgesetzt, waren gut eingestellt und sind gut ins Spiel gestartet. Saarlouis ist nun mal ein Team mit Niveau, Potenzial und Talent. Schade, dass wir es nicht ins Top-4 geschafft haben. Aber jetzt geht unser voller Fokus auf die Liga. Und ich bin sicher, dass wir da noch ein paar Siege holen.“

 

Statistik:

Viertel: 21:14, 7:31, 22:19, 19:15.

Marburg: Marianna Byvatov 2 Punkte, Julia Chandler 4, Rachel Clet 15 (4 Steals), Lena Dziuba 14/2 Dreier, Maura Fitzpatrick 3 (5 Rebounds, 5 Assists), Camila Martinez 8/2, Magaly Meynadier 5/1 (4 Ass., 6 St.), Katharina Quapil (n.e.), Regan Schenck 7/1 (3 St.), Michaela VanderKlugt 11/1 (5 Reb.), Selma Yesilova (n.e.).

Saarlouis: Sylwia Bujniak 10/2, Monika Naczk 2, Destiny Littleton 29/3, Laura Kneip, Jaelynn Penn 11/1, Monika Jasnowska 9/3, Maria Kostourkova 4, Isabelle Spingola 8, Naomi Mbandu 4, Milena Marjanovic 2.

SR: J.Vida, T.Kazda. Z: 240.

 

Fun Facts: 100. Marburger Pokalspiel seit dem Wiederaufstieg 1992, Bilanz 66:34 (daheim 9:10). / 75. Marburger Duell mit Saarlouis seitdem, Bilanz 42:33 (daheim 23:14). / Rachel Clet stellt mit 15 Punkten in einem Pflichtspiel einen persönlichen Rekord im BC-Trikot auf und ist zum ersten Mal Marburgs Topscorerin in einem Spiel. / Lena Dziuba erzielt im Pokalwettbewerb für Marburg einen persönlichen Punkterekord (14).

Fail Facts: Marburg verliert ein Heimspiel trotz drei gewonnener Viertel erst zum sechsten Mal in 448 Spielen und zum ersten Mal seit 23.02.2013 (61:63 gegen Bamberg, auch damals war es das zweite Viertel – mit 15:27, das war Patrick Ungers zweites Heimspiel als Trainer). / Marburg kassiert zum zehnten Mal in einem Heimspiel in einem Viertel mehr als 30 Punkte (31). / Das zweite Viertel ist mit -24 Punkten Marburgs schlechtestes Viertel in einem Heimspiel. Nur am 17.02.2007 ging in Wasserburg ebenfalls ein Viertel mit 24 Punkten verloren (auch das zweite). Und lediglich am 20.11.2003 beim Europapokalspiel in Košice verlor Marburg ein Viertel noch höher (-25). / Marburgs Halbzeitrückstand von -17 war der höchste in einem Heimspiel seit 04.04.2015 (-31; 46:75-Niederlage gegen Wasserburg).

 

Alle Ergebnisse des Pokal-Viertelfinals:

MBC (Halle/Weißenfels) – Hannover 68:71

Osnabrück – Berlin 57:60

Marburg – Saarlouis 69:79

Dillingen (2. Liga) – Nördlingen 58:82

  • Die vier Halbfinalisten spielen am Wochenende 16. und 17. März um den DBBL-Pokal. Die Partien werden noch ausgelost. Um die Austragung des Top-4-Turniers können sich die Teilnehmer innerhalb von zwei Wochen bewerben.

 

(Text: Marcus Richter, Foto: Stefan Tschersich)

 

Nächste Spiele:

  • Sonntag, 14.01.2024, 18.30 Uhr, in Weißenfels (MBC).
  • Samstag, 20.01.2024, 19.00 Uhr, Heimspiel gegen Nördlingen.