BC Pharmaserv Marburg erreicht Pokal-Viertelfinale durch Sieg beim Herner TC

Lustig, lustig, tralalalala!

DBBL-Pokal, Achtelfinale,
Herner TC – BC Pharmaserv Marburg 73:76 (39:41).

Der BC Pharmaserv hat das Viertelfinale um den Deutschen Basketball-Pokal erreicht. In einer bis in die Schlusssekunden spanndenden Partie rangen die Hessinnen den Erstliga-Konkurrenten Herner TC nieder. Erfolgreichste Marburger Punktesammlerin war Michaela VanderKlugt (14).

Der Nikolaus hat dem Pharmaserv-Team und seinen Fans das Ticket fürs Pokal-Viertelfinale in den Stiefel gesteckt. Dass es nicht die Rute wurde, hat sich der gute Mann aber erst fast im letzten Moment überlegt.

14,4 Sekunden vor Schluss brachte Lena Dziuba die Marburgerinnen mit 74:73 in Führung – mit einem von zwei Freiwürfen. Auszeit Herne. Kapitänin Tayler Mingo übernimmt die Verantwortung, zieht über links zum Korb. „Ich wusste, was sie vorhat, und hab mir gedacht: Vergiss es!“, sagte BC-Spielerin Maura Fitzpatrick.

Noch knapper als das Liga-Spiel

Sie hatte das richtige Näschen und blockt den Wurf der US-Amerikanerin. Magaly Meynadier sichert den Ball, passt auf Regan Schenck, die unter den Augen von Mama, Papa und Schwester den Eins-gegen-null-Korbleger verwandelt. Der Herner Verzweiflungswurf geht daneben. Viertelfinale!

Das Liga-Duell elf Tage zuvor hatten die Marburgerinnen in eigener Halle mit 70:63 gewonnen. Diesmal war es noch spannender! Der Pokal-Fight der beiden in der Tabelle punktgleichen Teams (Bilanz 3:6) wogte hin und her. 19 Führungswechsel weist die Statistik aus und 13 Gleichstände.

Herne mit 10:0-Lauf

Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball entschied das erste Viertel für sich (20:13). Es sollte die höchste Führung bleiben. Die Gastgeberinnen zogen vorbei (27:24, 15. Minute), doch zum Seitenwechsel lag der BC wieder vorne (41:39). Herne dann wieder beim 47:45 (26.), ehe sich die Gäste wieder leicht absetzten (57:51).

Doch zwei schwache Marburger Minuten, und die Hernerinnen machten viertelübergreifend zehn Zähler hintereinander – 61:57 (32.), Hernes größter Vorsprung. Die nächsten fünf Minuten liefen nun die Gäste hinterher. Maura Fitzpatrick glich 2:06 Minuten vor Schluss nach Steal und Assist von Rachel Clet aus (71:71).

Rachel Clet kurz vor Schluss verletzt raus

Clet verwarf dann bei Zwei-Punkte-Rückstand zwei Freiwürfe (bei 1:01 Minuten), glich aber 44 Sekunden vor Schluss aus (73:73). Dann fiel die Französin heftig auf die Hüfte, musste raus. So sahen weder sie noch der sie behandelnde Betreuer Chris Köller, dass Team-Kollegin Lena Dziuba bei 14,4 Sekunden ihren ersten Freiwurf vergab, den zweiten traf, und genau so wenig die Heldentat von Maura Fitzpatrick. Egal. Gewonnen. Als Team!

Am Samstag müssen die Marburgerinnen dann zum dritten Mal binnen sieben Tagen ran: Endlich wieder zu Hause. Zu Gast sind ab 19 Uhr in der Georg-Gaßmann-Halle die Eisvögel USC Freiburg (Bilanz 5:4), die am Mittwoch im Pokal in Saarlouis nach zwei Verlängerungen ausschieden.

Hinweise zur Anreise am Samstag:

• Wegen des 4. Marburger Weihnachtssingens im Georg-Gaßmann-Stadion (Beginn: 18 Uhr) könnte die Parkplatzsituation rund um die Spielhalle angespannt sein. Der Parkplatz des Supermarkts schräg gegenüber der Halle steht während der Öffungszeiten (samstags bis 20 Uhr) nur Kunden zur Verfügung.
• Das Busfahren im gesamten Marburger Stadtgebiet ist an den vier Adventssamstagen für alle kostenfrei. Mehr Infos hier.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Heute stand nicht so sehr der Sieg im Vordergrund, sondern eine Reaktion auf das, was am Sonntag in Nördlingen [63:80] passiert ist. Und bis auf zwei kurze Phasen haben wir eine Reaktion gezeigt. Wir haben bei jeder Spielerin spielerische Verbesserungen und die richtige Einstellung gesehen. Und darüber freue ich mich. Und natürlich über das Weiterkommen. Wir haben auch ein bisschen Glück gehabt. Aber jetzt ist es nur noch ein Sieg bis zum Top-Four, und das wollen wir erreichen.“

 

Statistik:

Viertel: 13:20, 26:21, 17:16, 17:19.

Herne: C.Bielefeld, K.Kidwell 2 Punkte, K.Kulesha 6, T.Mingo 14, J.Niemojewska, B.Reeves 15, M.Reich (n.e.), G.Smorto 16, T.Tkachenko 2, O.Trzeciak 4, J.C.Whitfield (n.e.), L.Zolper 14 / 3 Dreier.

Marburg: Mary Baskerville 7 (8 Rebounds), Marianna Byvatov 6, Rachel Clet 13/1 (3 Steals), Lena Dziuba 13/1, Maura Fitzpatrick 2, Camila Martinez 6/2, Magaly Meynadier 10/2, Regan Schenck 5/1, Michaela VanderKlugt 14, Selma Yesilova.

SR: E.Saeidi, K.Kammann.

Fun Facts: Zum ersten Mal seit fast fünf Jahren gewinnt Marburg ein Pokal-Achtelfinalspiel in der Fremde (09.12.2018; 74:65 in Hannover). / Michaela VanderKlugt hat in drei Spielen noch nie gegen Herne verloren und war dabei immer Marburgs Topscorerin (17, 16 und 14 Punkte). / Rachel Clet und Lena Dziuba (je 13 Punkte) erzielen persönliche Punkterekorde in Pflichtspielen für Marburg. / 52,8 Prozent (28/53) sind Marburgs beste Feldtrefferquote und 25 Fehlwürfe aus dem Feld die wenigsten in dieser Saison. / Marburg gewinnt zum ersten Mal zwei Spiele hintereinander gegen Herne seit 22. und 24.04.2016 (80:63 daheim, 77:71 auswärts, Hin- und Rückspiel um Playoff-Bronze).

Fail Facts: Marburg leistet sich in beiden bisherigen Pokalspielen in dieser Saison 25 oder mehr Ballverluste (diesmal 25, und 28 in der 2. Runde beim 79:70 in Heidelberg), kassiert beide Male 70 oder mehr Punkte – und gewinnt dennoch.

 

Alle Ergebnisse des Pokal-Achtelfinals:

Leverkusen – Berlin 48:91
Osnabrück – Göttingen 70:59
Bad Homburg (2. Liga) – Nördlingen 49:69
Herne – Marburg 73:76
Saarlouis – Freiburg 94:86 n.2.V
Bielefeld (2. Liga) – Dillingen (2. Liga) 84:91
Rotenburg/S. (2. Liga) – Weißenfels/Halle 66:76
Hannover – Keltern (am 20.12.)

Das Viertelfinale wird am Sonntag, 10.12., am Rande der Partie Nördlingen – Saarlouis ausgelost und am 10.01.2024 ausgetragen.

(von Marcus Richter)

Nächste Spiele:

Samstag, 09.12.2023, 19 Uhr, Heimspiel gegen Freiburg.

Sonntag, 17.12.2023, 15 Uhr, in Saarlouis (Stadtgartenhalle).

Samstag, 23.12.2023, 19 Uhr, Heimspiel gegen Leverkusen.

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