Das Pharmaserv-Team hat – unterstützt durch mehr als zwei Dutzend Fans – durch einen Sieg in Heidelberg die nächste Pokal-Runde erreicht. Foto: Marcus Richter

BC Pharmaserv Marburg erreicht Pokal-Achtelfinale durch Sieg in Heidelberg

Das Pharmaserv-Team hat – unterstützt durch mehr als zwei Dutzend Fans –  durch einen Sieg in Heidelberg die nächste Pokal-Runde erreicht. Foto: Marcus Richter

Wichtig fürs Selbstvertrauen

Toyota Damen Basketball Bundesliga, Pokal, 2. Runde,
Bascats USC Heidelberg – BC Pharmaserv Marburg 70:79 (35:43).

Der BC Pharmaserv Marburg hat das Achtelfinale um den Deutschen Pokal erreicht. Mit einem starken Zwischenspurt kurz vor und nach der Halbzeitpause legte der Erstligist beim Zweitliga-Club Bascats USC Heidelberg den Grundstein zum Weiterkommen. Marburgs Michaela VanderKlugt erzielte 32 Punkte und holte 11 Rebounds.

Es hätte hintenraus schon ein bisschen einfacher sein können. Zur Halbzeitpause führen die Marburgerinnen mit 43:35. Gerade haben sie binnen 3:40 Minuten einen 11:0-Lauf hingelegt. Sind durch zwei Freiwürfe von Marianna Byvatov zum ersten Mal an diesem Tag in Führung gegangen (36:35).

Und in den 5,5 Minuten nach dem Seitenwechsel zieht das Pharmaserv-Team auf 55:40 davon. Fünfzehn vor. Das sollte doch reichen.

Bascats Heidelberg mit Momentum

Tat es auch. Aber es war ein hartes Stück Arbeit für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball. Die Heidelbergerinnen wollten sich nicht geschlagen geben. In der 30. Minute kamen sie – vor allem durch Freiwürfe – auf sechs Punkte heran (53:59). Und 4:45 Minuten vor Schluss nach Dreier von Laurie Irthum gar auf vier (63:67).

Bei Marburg musste nun die gerade genesene Rachel Clet nach fünf Fouls vom Feld, und BC-Coach Patrick Unger erhielt in direkter Folge ein Technisches Foul. Vorteil Heidelberg? Zum Glück nicht – aus Sicht der Hessinnen. Die Gastgeberinnen verwarfen ihren Freiwurf, und Marburg erzielte sechs Punkte in Folge. Beim 73:63 und 87 Sekunden auf der Uhr war das Achtelfinal-Ticket für den BC gebucht.

Zäher Beginn für Blue Dolphins Marburg

Der Start in die Partie war den Marburgerinnen ähnlich schwergefallen, wie später mit der komfortablen Führung sorgsam umzugehen. Heidelberg führte mit 16:8 (7. Minute), der BC produzierte im ersten Viertel neun Fouls und gab das Rebound-Duell mit 7:14 ab. Der 17:21-Pausen-Rückstand war nach gut einer Minute beim 21:21 ausgeglichen. Und durch VanderKlugts 13 Zähler im zweiten Abschnitt gelang dem BC die Wende.

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Für uns war es wichtig zu gewinnen, egal gegen wen. Das ist wichtig fürs Selbstvertrauen. Das erste Viertel war nicht der Start, den wir uns vorgestellt hatten. Aber ich bin mit einigen Sachen zufrieden: In der Defense hatten wir weitere gute Ansätze. Wir haben diese Woche viel daran gearbeitet, gute Optionen zu finden, und nicht so wild zu spielen. Das hat geklappt: Wir haben deutlich besser den Korb attackiert [36 Freiwürfe] und eine bessere Wurfauswahl gehabt. Bis auf das erste Viertel hatten wir das Spiel eigentlich unter Kontrolle, und ich hatte, selbst als es nochmal knapp wurde, nicht das Gefühl, dass wir verlieren könnten. Wirklich unzufrieden bin ich aber, dass wir in der entscheidenden Phase nicht konsequent verteidigt haben. Als wir mit 15 Punkten vorne sind, trifft Heidelberg zwei, drei Dinger, und wir bleiben nicht ruhig, sondern schmeißen zwei, drei Mal den Ball. Heidelberg ist zwar ein wirklich gutes Zweitliga-Team, aber wir dürfen hier keine 70 Punkte kassieren. Das ist passiert aber, wenn wir dumme Fehler machen.“

 

Statistik:

Viertel: 21:17, 14:26, 18:18, 17:18.

Heidelberg: C.Bieg Salazar 6 Punkte, M.Diala 7, M.Heß, L.Irthum 3 / 1 Dreier, M.Karavassilis 9/3, H.Linder 4, H.Nägele 6, L.Ouedraogo 10/1, M.Palenickova 12/1, L.Simon, E.Steins 6, J.Wroblewski 7.

Marburg: Marianna Byvatov 8 (5 Rebounds,7 Steals), Rachel Clet 2 (6 Reb., 3 St.), Maura Fitzpatrick 8 (3 Assists), Esther Fokke 12/1, Lena Graf, Camila Martinez 3/1, Magaly Meynadier 9/1 (9 Reb., 3 St.), Katharina Quapil, Regan Schenck 5 (4 Ass.), Michaela VanderKlugt 32/2 (11 Reb.), Selma Yesilova.

SR: J.Rupprecht, D.Brtka.

 

Fun Facts: Michaela VanderKlugt ist die fünfte Marburgerin (seit dem Wiederaufstieg 1992), die in einem Pokalspiel 30+ Punkte erzielt. Zuletzt schaffte das Yvonne Kunze/Weber am 11.09.1999 (31 Punkte, 1. Runde, 78:61-Sieg beim damaligen Zweitligisten USC Freiburg). Die letzte Marburgerin, die im Pokal mehr als 32 Punkte erzielte, war Christine Pohl/Ishaque mit 38 (das ist der Marburger Pokal-Rekord) am 20.09.1998 (2. Runde, 120:39-Sieg beim Regionalligisten VfL Waiblingen) – fast drei Monate vor Michaelas Geburt. / Der erste Marburger Treffer der Partie war – wie in den bisherigen drei Pflichtspielen – ein Dreier, diesmal durch Magaly Meynadier zum 3:3. / 36 Marburger Freiwürfe sind die meisten seit mindestens der Saison 2016/17.

Fail Facts: 70 Gegenpunkte sind die meisten in Heidelberg in den bisherigen fünf Marburger Auftritten dort.

(von Marcus Richter)

 

Nächstes Spiel:

Samstag, 21.10.2023, 19.00 Uhr, Heimspiel gegen MBC.