Rachel Clet (am Ball) war im Pokalspiel gegen Saarlouis um Sylwia Bujniak Marburgs Topscorerin. Foto: Stefan Tschersich

BC Pharmaserv Marburg empfängt Tabellennachbarn Saarlouis Royals

Mit Disziplin, Courage und Energie

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
BC Pharmaserv Marburg – Saarlouis Royals
(Samstag, 03.02.2024, 19.00 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle).

Zum dritten Mal in dieser Saison treffen der BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 6:11, Platz 9) und die Saarlouis Royals (7:10, Platz 8) aufeinander. In Sachen Playoff-Teilnahme ist das Duell der Tabellennachbarn von besonderer Bedeutung – für die Gastgeberinnen von der Lahn sogar noch ein bisschen mehr.

Fünf Spieltage stehen in der Hauptrunde der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga noch aus. Dann dürfen die besten Acht um die Meisterschaft spielen. Da wollen sowohl die Marburgerinnen als auch die Saarlouiserinnen mitmischen. Aktuell sind die Hessinnen Neunter, und es fehlt ihnen genau ein Sieg zum achten Platz. Auf dem stehen die Saarländerinnen. Die haben gegen das Pharmaerv-Team sowohl das Pokal-Viertelfinalspiel (79:69) als auch das Ligaspiel (73:67) gewonnen.

Die Lahnstädterinnen sollten also gewinnen, wenn sie die Playoffs weiter im Blick behalten wollen. Und zwar möglichst mit mehr als sechs Punkten Differenz, um sich den direkten Vergleich zu sichern und damit die Royals zumindest vorerst vom letzten Playoff-Platz verdrängen.

5 von 8 Vierteln gegen Saarlouis gewonnen

In den beiden bisherigen Begegnungen der laufenden Spielzeit hielten die Hessinnen über weite Strecken mehr als mit. Im Ligaspiel waren die beiden mittleren Spielviertel (25:14, 28:15) verhängnisvoll, während der erste und der letzte Abschnitt gewonnen wurden. Im Pokalspiel holten sich die BC-Frauen sogar drei Viertel, das zweite (7:31) war allerdings so katastrophal, dass es am Ende nicht reichte.

Dass sie aggressiven, intensiven und guten Basketball spielen können, bewiesen die Marburgerinnen zuletzt am vorigen Sonntag. Dort brachten sie den Tabellenvierten Osnabrück in dessen Halle mit einem vor allem in der zweiten Halbzeit beherzten Auftritt an den Rande einer Niederlage. Der Favorit siegte unter glücklichen Umständen erst in buchstäblich letzter Sekunde mit 66:64.

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Neben der Aussicht auf die Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde würde die Marburgerinnen ein Sieg am Samstagabend dem Klassenerhalt ein ganzes Stück näherbringen. Dann wären es – vorbehaltlich der Partien der Konkurrenz aus Göttingen und Herne (beide Bilanz 5:12) sowie Leverkusen (2:15) – möglicherweise zwei Siege plus direkter Vergleich Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Auf Seiten der Royals agierten in den beiden Marburg-Spielen besonders erfolgreich: Liga-Topscorerin Destiny Littleton (in beiden Partien zusammen 55 Punkte / 7 Dreier / 5 Rebounds), Isabelle Spingola (23/1/10), Jaelynn Penn (20/1/6), Naomi Mbandu (17/1/4) und Maria Kostourkova (12/-/23).

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Nach dem kommenden Spieltag macht die Bundesliga eine Pause. Für die Nationalmannschaft steht in der Woche darauf das Qualifikationsturnier zu den Olympischen Spielen diesen Sommer in Paris an. Mit dabei sind drei ehemalige Marburgerinnen: Jenny Crowder (2014-15, jetzt Göttingen), Theresa Simon (2019-23, jetzt Berlin) und Alex Wilke (2016-2022, jetzt Keltern). Die Spiele werden kostenlos auf MagentaSport übertragen.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Wir haben das Osnabrück-Spiel analysiert. Leider hatten wir wieder Phasen, in denen wir uns nicht an unseren Plan gehalten haben. Aber trotz der Niederlage überwiegen die positiven Sachen. Und es ist meine Aufgabe, den Spielerinnen das zu vermitteln. Wir haben gegen ein Team, das viel weiter oben steht als wir, auf Augenhöhe mitgespielt und es in dessen Halle unter seinem Punkteschnitt [71] gehalten. Und es war zu erkennen, dass viele Dinge bei uns immer besser funktionieren. Gegen Saarlouis wollen wir von Anfang an das Tempo hochhalten, und es wird mal Zeit, dass wir uns auf dem Feld keine mentalen Auszeiten gönnen. Im Pokalspiel haben wir uns einlullen und von der Presse überraschen lassen. Wir müssen Destiny Littleton die Würfe so schwer machen, wie es geht, und dürfen dabei wir die anderen nicht vergessen. Wir brauchen am Samstag Disziplin und sehr viel Courage und Energie.“

 

(Text: Marcus Richter, Foto: Stefan Tschersich)