Walters kommt aus Irland zu den Hurricanes

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Mit der kanadischen Centerin Keowa Walters besetzen die Hurricanes ihren zweiten Profi-Spot. Zum Trainingsauftakt ist sie jedoch noch nicht dabei.

Scheeßel – Was lange währt, wird endlich gut. Frei nach dieser Redensart ist auch der Transfer von Keowa Walters zu den Avides Hurricanes zu beschreiben. Nach langer Zeit ist Coach Christian Greve bei der Suche nach einer Nachfolgerin für Shannon Ryan, die es zum Schweizer Erstligisten Baden Basket 54 zog, fündig geworden. „Wir haben eine neue Centerin verpflichtet“, verkündet er und freut sich, dass er mit der 23-jährigen Kanadierin den zweiten Profi-Spot seines Basketball-Zweitligisten belegen konnte. Zuvor war bereits die US-Amerikanerin Sam Deem geholt worden. Vollständig sei der Kader, dem zehn Spielerinnen angehören, damit noch nicht.
In der Vergangenheit verpflichteten die Hurricanes meist Profis aus den USA. So ist die in Toronto geborene Walters erst die dritte Kanadierin, die für die Scheeßelerinnen auflaufen wird. 2016 kam Laura Dally und stellte ihre Klasse in der ersten Liga unter Beweis, bat jedoch nach einem halben Jahr um eine Vertragsauflösung. Für die Saison 2019/2020 heuerte Becky Nash an. Nach einer durchwachsenen Spielzeit verabschiedete sie sich wieder.
Erfolgreicher soll nun die Zeit von Walters werden. Sie sammelte nach ihrer Zeit an der University of Buffalo (2018 bis 2021) und der Virginia Commonwealth University (2021 bis 2023) in der abgelaufenen Saison erste Erfahrungen in Europa. Zunächst schlug die Kanadierin ihre Zelte in Finnland bei Forssan Alku auf. „Ich war dort nur für zwei Wochen zum Training. Da die letzte Saison meine erste im Ausland war, war es für mich als Rookie aufgrund einer Sprachbarriere ein schwieriger Übergang. Irland schien mir in dieser Zeit einfacher zu sein und führte zu einer fantastischen Saison mit unvergesslichen Erinnerungen“, erklärt Walters. Sie schloss sich Pyrobel Killester an. Und damit dem Club, von dem auch Chyna Latimer im vergangenen Jahr nach Scheeßel kam.
„Trotz eines unglücklichen Saisonstarts und des Chaos, als Team unseren Rhythmus zu finden, haben wir uns durchgesetzt und zwei Meisterschaften gewonnen. Es war ein großer Moment, Meister der regulären Saison zu werden, da der Verein diesen Titel 45 Jahre zuvor nicht gewonnen hatte“, gesteht Walters. Die Krönung folgte mit dem Sieg im Champions Cup. Dabei steuerte die Centerin in 23 Spielen durchschnittlich rund 15 Punkte und neun Rebounds bei.
Das sind Werte, die sich auch ihr neuer Coach genau anschaute, denn auch Walters´ Vorgängerin Ryan spielte vor ihrem Wechsel zu den Hurricanes in Irlands erster Liga. Bei Brunell Cork warf sie im Schnitt 17 Punkte. „Die Werte lassen sich gut vergleichen“, meint Greve, ergänzt aber: „Keowa ist ein anderer Spielertyp als Shannon.“ Unter anderem hängt das mit der Größe zusammen: Während Ryan mit 1,93 Meter ein Gardemaß für eine Centerin hat, bringt es Walters auf 1,83 Meter. „Zuletzt haben wir viel Inside gespielt, weil Shannon da stark war. In der neuen Saison werden wir einen veränderten und jüngeren Kader – auch auf den Außenpositionen – haben. Die sollen sich ebenso beweisen. Vielleicht werden wir unser Spiel etwas verändern.“
Um daran zu arbeiten, startet der Coach mit seinen Hurricanes kommende Woche in die Vorbereitung – jedoch zunächst ohne Walters. „In Irland hatte ich die Möglichkeit, neben meinem Profi-Vertrag mit einem Sportstipendium das College zu besuchen und meinen Master zu machen“, erzählt der Neuzugang, der noch an der Abschlussarbeit sitzt. „Das bedeutet eine Menge Arbeit und hat dazu geführt, dass ich nicht sofort zum Start erscheinen kann.“ Spätestens am 3. September muss Walters ihre Arbeit abgegeben haben. Danach führt für sie der direkte Weg nach Scheeßel.
Geht es nach ihrem neuen Trainer, trifft sie denn auch auf zwei weitere Neuzugänge. „Wir sind noch mit zwei Spielerinnen in Gesprächen. Das sieht beides nicht ganz schlecht aus, muss aber noch abschließend besprochen werden“, erklärt Greve. „Wenn das jeweils klappt, wären wir zu zwölft.“

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)