Die ChemCats und die zwei Wundertüten

verfasst von chemnitz@dbbl.de

 

Text: Freie Presse Chemnitz

Am dritten Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga hat das Chemnitzer Team erneut Heimrecht. Gegen Braunschweig wird wieder die gesamte Mannschaft gefordert sein.

Drei Spielerinnen aus dem jungen Kern der ChemCats – Emilia Dannebauer, Chiara Schmider und Leni Beier – die auch gegen Braunschweig wieder viel Verantwortung tragen müssen

Die zwei Wundertüten öffnen sich an diesem Samstag zum zweiten Mal. Gemeint ist damit zum einen die 2. Basketball-Bundesliga der Frauen, in der auch nach dem zweiten Spieltag noch keiner so richtig weiß, welches Team in dieser Saison wo einzuordnen ist. Und zum anderen ist die Mannschaft der ChemCats Chemnitz eine kleine Wundertüte. Das hat schon fast Tradition, aber in diesem Jahr gilt das besonders. Zwar ist der Kader im Vergleich zur vergangenen Saison fast unverändert, doch es fehlen mit Spielmacherin Joy Baum und Center Tereza Hebisch zwei wichtige Säulen im Team. Und dennoch haben die ChemCats ihr erstes Saisonspiel am vergangenen Wochenende gegen die zuvor als ziemlich stark eingeschätzte Mannschaft der Bender Baskets Grünberg klar mit 77:64 gewonnen.

Großen Anteil daran hatten zwei Spielerinnen, die schon in der Vorsaison zu den Besten der gesamten Liga gehörten: die US-Amerikanerin Myah Taylor und das Chemnitzer Urgestein Lucile Peroche. Taylor war mit 23 Punkten einmal mehr beste Werferin ihres Teams. Peroche, die seit mehr als elf Jahren bei den ChemCats spielt, folgte knapp dahinter mit 20 Punkten und hatte zudem mit 29 den besten Wert bei der Effektivität. „Es lag aber nicht nur an uns beiden, dass wir gewonnen haben“, betont Peroche. „Die Ausfälle der zwei wichtigen Spielerinnen haben wir als Mannschaft gemeinsam kompensiert. Das macht uns derzeit so stark“, so die 25-Jährige.

Was an diesem Samstag (18 Uhr, Schloßteichhalle) gegen Eintracht Braunschweig möglich ist, kann auch Lucile Peroche nicht einschätzen – Wundertüte eben. „Gerade zu Beginn einer Saison sehen die Spiele noch nicht so schön aus, alles muss sich noch finden“, sagt sie. „Gerade mit diesem Hintergrund sah es bei uns vergangene Woche aber schon gut aus.“ Und so ist sie optimistisch, dass die Mannschaft gegen Braunschweig gemeinsam den nächsten Sieg holen kann. Dass es am Wochenende darauf im Pokal gegen Erstligist Alba Berlin geht, sei dabei noch nicht in den Köpfen, sagt Peroche. „Es zählt nur das nächste Spiel“, betont sie.