DÜNNES EIS

Von etwas Improvisation geprägt war sie, die Anreise von Jahns Zweitliga-Damen zu ihrem Auswärtsspiel des 18. Spieltages beim MTV Stuttgart. Einhergehend mit manch witterungsbedingten Ausrutschern anderer Verkehrsteilnehmer führte die Reiseroute in Richtung der baden-württembergischen Landeshauptstadt in großem Bogen quer über die Ostalb, schlussendlich auch sportlich ein undankbares Omen. Beim Endstand von 64 – 80 kosteten den Jahn gleich derer zwei größere symbolische Ausrutscher auf dem Parkett selbst in den Anfangs- des zweiten (0 – 13) sowie End-Minuten des dritten (0 – 16) Spielabschnitts seine durchaus in vielen Momenten reale Siegchance.

Nach trotz allem pünktlicher wie sicherer Ankunft inmitten der Stuttgarter Innenstadt brauchten die Münchnerinnen zwar noch einige Sequenzen, um endgültig auf Betriebstemperatur zu kommen. Beim zwischenzeitlichen 19 – 11 kurz vor Ende des ersten Viertels konnten die nur noch sieben verbliebenen Damen aus Bayerns Landeshauptstadt dann allerdings erstmals sogar einen kleinen Vorsprung ihr Eigen nennen. Wie bereits im Vornherein abzusehen war, wurde das Gastspiel am Neckar dann jedoch nicht nur aufgrund der eigenen etwas begrenzten Personalkapazitäten immer herausfordernder. Die Hausherrinnen zogen im Folgenden sowohl in ihrer Ganzfeld-Verteidigung als auch im Kampf um zweite Wurf-Chancen die Zügel an und drehten wie eingangs erwähnt bis zum 21 – 28 das Momentum erstmalig.

Insgesamt zelebrierte dabei vor allem Marissa Pangalos abermals einen wahren Augenschmaus. Obwohl sie selbst mit früher Foul-Belastung zu kämpfen hatten, standen am Ende neben 16 eigenen Punkten vor allem elf direkte Korbvorlagen sowie die schwer quantitativ messbare, jedoch umso ungemeinere Sicherheit in der Spiel-Organisation für sie zu Buche. Gemeinsam mit ihren Mannschaftskameradinnen konnte sie sich darüber hinaus 19 Offensiv-Rebounds erarbeiten. Schließlich dürfte diese Diskrepanz (34 – 45) im Kampf um eben jene zweiten Wurf-Chancen – 16 dieser offensiven Korb-Abpraller resultierten übrigens alleine aus den Vierteln zwei sowie drei – neben mit der Zeit nachlassenden Kräften der große Unterschied in einem ansonsten abwechslungsreichen Aufeinandertreffen vor gut gefüllter Kulisse gewesen sein.

Im Besonderen getragen von einem guten Wurf-Händchen aus der Distanz spielten sich die Schwarz-Gelben in den Minuten vor dem Seitenwechsel zwar nochmals in Schlagdistanz (40 – 43) und kurz nach Wiederanpfiff mit gutem mannschaftlichem Zusammenspiel gar noch ein letztes Mal knapp in Front (46 – 45). Im weiteren Spielverlauf verfehlten dann hingegen auch beileibe sehenswert herausgearbeitete und frei Wurf-Abschlüsse reihenweise ihr Ziel, insgesamt fanden in den zweiten zwanzig Minuten nur noch acht der zusammengenommenen 33 Abschlüsse aus dem Feld – dabei 2 / 17 von jenseits der Drei-Punkt-Linie – ihren Weg in den Korb. Nimmer müder werdender Kampfesgeist lies den Jahn mit einem eigenen 9 – 0 Lauf indes beim 61 – 71 zu guter Letzt noch einmal Lunte riechen, nach eigener Auszeit konterte der MTV dem mit seinerseits aus der Distanz zur finalen Entscheidung.

So greifbar die mögliche Überraschung also allen Begleitumständen zum Trotz auch war, so wenig hat sich für die Turnerschaft aus Münchens Osten die grundsätzliche Ausgangslage verändert. Mit dem kommenden Heimspiel gegen den TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt sowie folgend Mitte des Monats gegen die Zweit-Vertretung der Eisvögel USC Freiburg – am vergangenen Wochenende zugleich beim 86 – 58 Erfolg für den TSV letzter Gegner ebenjener Towers – haben die Isarstädterinnen ihr weiteres Schicksal an der heimischen Weltenburger Straße zu mindestens maßgebend weiterhin in der eigenen Hand.

Für die TS Jahn München spielten:
Gabriela Viskovic (18 Punkte / 1 „Dreier“), Theresa Spatzier (18 / 1), Kim Siebert (14 / 2), Viktoria Sarközi (6 / 2), Liliane Heilmann (5 / 0), Jana Schauff (3 / 1) und Paulina Geyrhalter (0)