FARBEN-SPIELE

Schwarz-Gelb zu Gast bei Gelb-Schwarz: Am kommenden Samstag-Abend sind Jahns Zweitliga-Damen bei den BSG Basket Ladies Ludwigsburg nicht nur farblich gefordert. Ab 18 30 Uhr gastieren die Isarstädterinnen dann rund zwölf Kilometer nördlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart zum 16. Spieltag der 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesligen. Nach einem tatsächlich für beide Teams mehr als fordernden Start in das neue Jahr ist dieses dann bereits fünfte Spiel im Kalenderjahr 2023 das vorerst letzte vor einer kurzen Verschnaufpause. Erst Ende Februar geht es nämlich nach einer nochmaligen Nationalmannschaftspause im Rahmen der EuroBasket Qualifiers mit dem Saison-Endspurt weiter.

Bis dahin kämpfen die zwei Mannschaften jedoch nochmals um wirklich Zählbares, wobei sich hierbei nicht nur die eingangs erwähnten Trikot-Farben in der Ludwigsburger Rundsporthalle ähneln werden. Beide Organisationen verbindet darüber hinaus die inhaltliche Philosophie einer engen Verzahnung ihrer ersten Damenteams an den jeweiligen Jugend-Unterbau und damit einhergehend mittlerweile auch ein vergleichbares Tabellenbild. Nach anfänglich starken Auftritten finden sich sowohl der Jahn als auch die Ladies in direkter Nachbarschaft im hinteren Tabellen-Mittelfeld wieder. Und auch die zugrunde liegenden Begleitumstände einen, nach jeweils überzeugendem Start in die Spielzeit waren die Aufstellungen der vergangenen Wochen beiderseits immer wieder verletzungs-/krankheitsbedingt wild durcheinander gewürfelt worden.

Wie es nicht anders sein sollte, zählen darüber hinaus sowohl Ludwigsburg als auch Bogenhausen nahezu identische Einwohnerzahlen, in etwa 95 000. Zwar gewiss nicht allen, aber doch Vielen in einer gut gefüllten Jahn-Halle im Münchner Osten war die Erleichterung am vergangenen Wochenende nach dem knappen Heimspiel-Erfolg gegen den TSV 1880 Wasserburg wahrlich in das Gesicht geschrieben. Etwas abweichend von der Tendenz all der sonstigen Gemeinsamkeiten warten die Ludwigsburgerinnen demgegenüber noch auf ihren ersten Pflichtspielerfolg in 2023, was die Münchner Sinne allerdings umso mehr schärfen sollte.

Ohne ihre möglicherweise an diesem Wochenende erstmals wieder eingreifende Topscorerin Shantrell Moss präsentierte sich die verbliebene Garde in den vergangenen Auftritten durchaus teuer wie konkurrenzfähig. Sowohl in Bamberg (63 – 66) als auch gegen den MTV Stuttgart (55 – 60) stehen zwei maximal knappe Niederlagen gegen international geprägte Profi-Teams zu Buche. Trotz großem Kampfgeist und starker Comeback-Qualitäten fehlten einer absoluten Ludwigsburger Rumpf-Rotation (gleich drei Spielerinnen standen jeweils 36 oder mehr Minuten auf dem Feld) in Wasserburg schlussendlich knapp die Energiereserven (75 – 90). Vor Wochenfrist fiel das aktuellste Ergebnis im Duell mit dem momentanen Klassenprimus aus Würzburg zwar standesgemäß aus (45 – 75), täuscht in Anbetracht einer wieder zunehmend tieferen Rotation wie bei so vielen Teams in diesem Jahr etwas über das eigentliche Leistungsvermögen hinweg.

Vor allem im eigenen Umschaltspiel überzeugten die Ludwigsburgerinnen dabei mit couragiertem Auftreten. Ergänzend dazu sind die Schützlinge der beiden erfahrenen Übungsleiter Cäsar Kiersz und Thomas Stöckle gerade defensiv immer wieder für eine Überraschung gut. Gerade Kiersz bildet hier entgegen vieler sonstiger Beteiligter am Samstag-Abend eine willkommene Abwechslung, seit vielen Jahrzehnten ist der Stadtverbandstrainer eine der großen Konstanten im Erscheinungsbild des weiblichen wie männlichen Ludwigsburger Basketballs. Und so wird sicherlich auch vieles von einem möglichen Mitwirken von Shantrell Moss abhängen. Mit durchschnittlich 15 Punkten pro Partie bringt die bald 40jährige Dauerbrennerin in Deutschlands Damen-Unterhaus eben diese notwendige Erfahrenheit für ihre Farben auf das Parkett und überzeugt auch in diesem Jahr als eine der variabelsten Athletinnen ihres Fachs.

Für laufend Nachschub und zusätzliche Bälle in den Händen ihrer Kolleginnen sorgt daneben Salma El-Haiwan. Die Ägypterin zählt ihres Zeichens zu den besten Balldiebinnen der gesamten Liga. Die intern vermerkten knapp fünf Steals pro Spiel scheinen dabei sogar fast noch etwas untertrieben ob ihrer schnellen Hände und Füße. Resultieren ihre rund 14 eigenen Punkte also vornehmlich aus unnachahmlichen Zügen zum Korb sowie hiermit einhergehenden Freiwurf-Versuchen gehört das Metier hinter der Dreipunkt-Linie vordergründig zwei Schwestern. Sowohl Noreen als auch die mittlerweile wieder aus den USA heimgekehrte, fast auf den Tag genau rund viereinhalb Jahre ältere Nadja Stöckle zählen zu den ausgewiesenen Scharfschützinnen der Liga. Allein 14-mal nahm Letztere beispielsweise in Wasserburg von jenseits der 6.75-Meter Maß. In Person von Joanna Scheu orchestriert abschließend eine weitere Heimkehrerin all diese Damen in bewundernswerter Souveränität, zählt sie selbst als 2005 geborene Vertreterin der WM-Fahrerinnen des vergangenen DBB-Jugendnationalmannschafts-Sommers eigentlich noch selbst zum U18-Nachwuchs-Jahrgang. Mit einem starken Antritt und offenen Augen führt sie wenig überraschend die teaminterne Liste der direkten Korbvorlagen an.

Im Besonderen ein Dreigestirn bestehend aus den beiden Stöckle-Schwestern mit neun erfolgreichen Dreipunkt-Würfen sowie El-Haiwan mit genauso vielen Ballgewinnen sorgten Mitte Oktober für die recht deutliche Hinspiel-Niederlage vom vierten Spieltag im Jahn (44 – 63). Viel zu selten fand die Turnerschaft damals probate Mittel gegen die effektive Ball-Raum-Verteidigung der Gäste und lief so von Beginn weg einem zumeist deutlich zweistelligen Rückstand hinterher. So charmant also schließlich auch viele der Gemeinsamkeiten sind, so sehr wird der Jahn gewiss sportlich alles daran setzen zu mindestens im Hinblick auf das letztliche Ergebnis einen echt-messbaren Trendwechsel herbeizuführen.