Luchse weiter makellos

verfasst von hannover@dbbl.de

754:57! TKH Basketballerinnen siegen auch in Saarlouis.

Im zweiten Viertel ging Trainerin Sidney Parsons in die Knie, die Luchse des TK Hannover hatten einen einfachen Korb verpasst. Dazu passte, dass Parsons auch noch den Ball in die Hände gespielt bekam – als könne sie noch einmal vormachen, wie es gemacht wird. Nötig war das aber insofern nicht, als die Gastgeberinnen in der Basketball-Bundesliga weitaus mehr Fehler fabrizierten. Es war kein königliches Vergnügen für Hannover bei den Royals Saarlouis, es reichte aber zum vierten Sieg im vierten Spiel – ein makelloser Start.

Mit 74:57 setzten sich die Luchse nach einer anstrengenden Woche durch, in der die Basketballerinnen schon die zweite Pokalrunde er­reicht hatten. „Es war hart, aber wir hatten sehr viel Energie und mehr Rhythmus als Saarlouis, ich bin sehr stolz auf dieses Team“, so Parsons.
Es gab wenig Spielfluss in der ersten Halbzeit, der TKH lag mit 2:6 hinten, hatte nach dem 4:8 aber einen 8:0-Lauf. Die Abwehr der Royals war nicht sehr ag­gres­siv, im Abschluss unterliefen den Gastgeberinnen etliche Schnitzer. So setzten sich die Luch­se zur ersten Viertelpause auf 20:13 ab und bauten dieses Polster noch aus. Bezeichnend: Die eben eingewechselte Kristyna Brabencova holte sich beim Stand von 31:20 den Rebound gegen vier Kontrahentinnen, war erfolgreich und bejubelte diesen Treffer lautstark. Das 35:20 war die höchste Führung in Hälfte eins, mit 39:27 gingen die Luchse in die Halbzeit. „Unsere Punkte ha­ben sich gut verteilt, das ge­fällt mir sehr“, betonte Parsons.
Es blieb eine zähe Angelegenheit, wenngleich die sehr gute Dara Taylor das Spiel für den TKH souverän lenkte. Mit 57:40 führten die Gäste vor dem finalen Ab­schnitt, Saarlouis kämpfte sich aber noch einmal heran, bis auf acht Punkte zum 53:61. Spätestens mit dem Dreier von Jovita Ossowska zum 72:57 war dann wirklich alles klar. „Es war eine seltsame Partie. Wir wussten, dass es schwer wird mit drei Auswärtsspielen in sieben Tagen“, so Parsons. Die Luchse hätten da­raus aber einen Vorteil ge­macht. „Das Team steht eng zusammen, da ist viel Leidenschaft, viel positive Energie“, betonte die Trainerin.
Bezeichnend waren die letzten Punkte der Partie: Brabencova humpelte angeschlagen zur Freiwurflinie und markierte beide Zähler zum 74:57-Endstand. Dann war Schluss, und das letzte Wort hatte Luchse-Betreuer Bodo Gerdes. Beziehungsweise den letzten Schrei: „Hannover!“ ließ er es noch einmal lang gestreckt über das Spielfeld hallen. In dieser Saison dürfte freilich noch viel mehr von den perfekt gestarteten TKH-Luchsen zu hören sein.
Am Sonnabend (18 Uhr) kommt Meister Freiburg nach Hannover

TKH-Punkte: Rizor 17, Ros­coe 13, Stockton 13, Taylor 12, Brabencova 12, Os­sows­ka 7.

(NP Stefan Dinse, Foto: Heinrich Podobienski)