Lions zurück in der Spur

Im Sport nennt man das, was an diesem Sonntag passiert ist, wohl Befreiungsschlag. Befreit von den selber unnötig angelegten Fesseln, der letzten beiden Niederlagen. Befreit von der kurzzeitig eingefallenen Corona-Situation im Team. Befreit von der Wurfmisere.
Und dies kann man mit vollstem Respekt vor den aufopferungsvoll kämpfenden Damen aus Heidelberg sagen, die in den letzten Spielen ein Hauch von Aufschwung zeigten und daher auch in Bergisch Gladbach daran anknüpfen wollten, sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Vor allem da sich die Löwinnen insbesondere für die Abstiegsteams als dankbarer Punktelieferant zeigten. Aber nicht in diesem Spiel.

Denn die Lions legten los, als ob es kein Morgen gäbe. Sichere Punkte durch zwei Körbe von Rollerson, zwei Dreier und einem Korb von den an beiden Enden des Feldes starken Jongeling (12 Pkt./13 Reb.) und ein Dreipunkt-Spiel von Wurtz-Purifoy wurde beantwortet durch 5 Punkte von Heidelberg, so dass es nach etwas mehr als 4:30 im ersten Viertel 15:5 stand. Aber damit nicht genug, die Löwinnen scorten einfach immer weiter, insbesondere Taylor Wurtz-Purifoy war auf den Geschmack gekommen und legte weitere 7 Punkte nach, die Rowie Jongeling noch um 2 erhöhte und der Spielstand nach 6:30 auf 24:5 anwuchs, ehe Heidelberg den 19:0 Lauf stoppte und ihrerseits zwei Punkte nachlegte. Das störte allerdings den Dreier-Hagel des ersten Viertels nicht wirklich, denn einmal Cousseins-Smith und zweimal Wurtz-Purifoy legten mit drei Dreiern nach, so dass es mit 36:13 und 6 Dreiern, in die ersten Viertelpause ging.

Das zweite startete so, wie das erste aufgehört hatte und nun durfte sich auch direkt Greta Kröger in den Dreierregen eintragen. Auch wenn es mit Dreiern erstmal eine Pause gab, scorte man kontinuierlich weiter und konnte nach 5:00 auf 47:17 erhöhen. Bei Heidelberg wollte sich vor allem Ouedraogo in das Feuerwerk einreihen und traf ebenso insgesamt 4 von 5 Dreier und auch zum 47:20. Nach ab dann munterem Korbaustausch gelangte man zur Pause zum 56:28 für die Damen aus Bergisch Gladbach.

Das 3. Viertel startete spektakulär. Ein „Behind-the-back“ – Pass von Cousseins-Smith fand de Leyn in den Corner. Man merkte vor allem Cousseins-Smith ihre Spielfreude an und dass sie Lust hatte, ihre Mitstreiterinnen in Position zu bringen. Insbesondere Wurtz-Purifoy fand diese dann immer wieder, denn ihr vierter 3er in diese Phase sollte nicht der letzte gewesen sein. Die Lions bauten das Polster dann nach etwas mehr als 6 Min. auf 70:33 aus und ließen den Ball immer wieder sehenswert laufen. Allerdings ließen sie bei nachlassender Spannung auch immer mehr in der Verteidigung zu und kassierten dann bis zum Viertelende noch 12 Punkte der Bascats aus Heidelberg, um mit 75:45 in die letzte Viertelpause zu gehen.

Im letzten Viertel dann in den ersten 3:30 nur zwei Feldkörbe der Lions und Heidelberg konnte auf 80:53 verkürzen. Dann hatte aber Wurtz-Purifoy keine Lust mehr auf Ladehemmung und läutete die Schlussoffensive mit dem nächsten 3er ein. Da ließ sich Greta Kröger nicht bitten und scorte ihrerseits die die nächsten Punkte hinterher zum 90:53 nach 07:30. Danach noch ein wenig Stat-Kosmetik durch Brianna Jones, die die letzten 8 Punkte für Heidelberg erzielte, den Ball gefühlt gar nicht mehr aus der Hand gab und am Ende bei 20 Pkt. allerdings mit der Quote von 9 von 23 aus dem Feld darbot. Und die letzten 6 Punkte (natürlich zwei Dreier) gehörten der Spielerin des Spiels: Taylor Wurtz-Purifoy erzielte am Ende 31 Pkt. mit 7/11 von Downtown und zusätzliche 7 Rebounds und 5 Assists. Ein Monsterspiel von ihr. Ich denke, dass man jetzt sagen kann, dass sie wieder zurück ist. Einzige Wermutstropfen an diesem Schützenfest-Sonntag in Bergisch Gladbach war, dass 1 Punkt am dreistelligen Ergebnis gefehlt hat, da das Spiel mit 99:61 ausging und dass sich Birte Thimm im dritten Viertel verletzte und man ihre Diagnose abwarten muss, um den Schweregrad zu identifizieren.
Mit insgesamt 14 Dreier kam man aber wieder an den Topwert aus der Hinserie heran und hat sich vor allem Lust und Spaß zurück auf den Court geholt.

So war auch Mario Zurkowski insgesamt sehr zufrieden mit dem Arbeitsnachweis:
„Das war die richtige Reaktion von uns. Wir haben endlich seit fast 1,5 Monaten einmal 2 Trainingseinheiten als Team hintereinander gehabt und sehr gut gearbeitet. Wir sind noch lange nicht wieder da, wo wir vor den englischen Wochen und den Ausfällen wären, aber das war der Schritt in die richtige Richtung zurück zu unserer DNA. Wir werden in den nächsten Wochen weiter den Fokus auf uns legen und uns zurückarbeiten.“

Und genau da wollen die Lions am kommenden Mittwoch dem 23.02.2022 in der Sporthalle am Schulzentrum in Herkenrath um 20 Uhr anschließen, wenn es im nächsten Heimspiel gegen die medical Instinct Veilchen aus Göttingen geht.