Sieg im Familienduell: TKH Luchse und Emma Stach kommen gut aus Zwangspause

verfasst von hannover@dbbl.de

Die TK Hannover Luchse haben die vierwöchige spielfreie Zeit erfolgreich hinter sich gelassen. Gegen Halle gab’s einen 75:64-Heimsieg, der für Neuzugang Emma Stach zugleich ein Erfolg im Familienduell mit ihrer jüngeren Schwester Lotta war.

Emma Stach blieb ruhig. Zwei Gegenspielerinnen hatten den Neuzugang des TK Hannover rüde zu Boden gefoult. Stach durfte an die Linie und zwei Freiwürfe schießen – und verwandelte sie eiskalt. Die zwei Zähler zum 72:64 rund 100 Sekunden vor dem Ende sorgten für die Entscheidung für die TKH-Luchse.

Die Bundesliga-Basketballerinnen gewannen daheim vor etwa 70 Zuschauern am Ende mit 75:65 gegen Halle. Es war das erste von vier Nachholspielen, der TKH hat einiges abzuarbeiten. Stach (25) war die strahlende Siegerin im Familienduell. Ihre sechs Jahre jüngere Schwester Lotta spielt für Halle, kam aber nur zu einem Kurzeinsatz.

Trainerin Sidney Parsons war angesichts der Umstände zufrieden. Ihr Team konnte vier Wochen kein Spiel bestreiten. Der Rhythmus war völlig dahin gewesen. „Wir können nicht erwarten, dass es so schnell so gut läuft wie vor der Zwangspause“, sagte Parsons. Die Luchse hatten einen perfekten Start erwischt. Mit 11:0 führte das Parsons-Team. Als Halle dann mit dem 2:11 die ersten Punkte erzielte, erfolgte der erste kleine Hänger. Die Gäste kamen bis zur Viertelpause auf 9:13 ran.

Im zweiten Durchgang stoppte Hannover der gegnerischen Aufholtrend. Stach stellte mit ihren ersten Punkten aus dem Feld auf 23:14. Die TKH-Debütantin hatte bei der knappen 70:75-Pleite beim Spitzenreiter Rheinland Lions am Freitag noch leicht angeschlagen passen müssen. Gestern kam sie zunächst von der Bank und setzte einige Akzente. „Emma hat super Aktionen gehabt, offensiv und defensiv“, lobte Parsons.

Vorsprung verhilft nicht zu Souveränität

Der Vorsprung hielt jetzt stabil, ohne dass Hannover überzeugen konnte gegen den unterlegenen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel. Der 33:24-Pausenstand war verdient, aber alles andere als ein bequemes Punktepolster.

Die zwölf Punkte Vorsprung Mitte des dritten Viertels (40:28 und 42:30) sorgten nicht für Souveränität. Halle gab nicht auf und kämpfte sich Zähler für Zähler ran. Parsons registrierte viel zu viele Fehler in der Defensive. Dann kam ein Bruch ins Spiel. Auf vier Pünktchen (46:42) kamen die Gäste ran.

Eine fast zehn Minuten andauernde technische Zwangspause (der Spielstand auf der Anzeigetafel war nicht korrekt) verschaffte Hannover neue Luft. Die Luchse rissen sich zusammen, behielten den Vorsprung und siegten letztlich trotz der bis zum Schluss löchrigen Abwehr ungefährdet. Als Stach ihre Freiwürfe verwandelte gab es Extra-Applaus aus dem Publikum.

Stachs Eltern (Papa ist Sportmoderator Matthias Stach) waren da. Und ihr Freund Mike Fischer, von dem es hinterher ein Siegerküsschen gab. „Es war total cool, endlich mal wieder zu spielen. Ende Dezember war mein letzter Einsatz mit Athen“, erklärte Stach. „Es hat Spaß gemacht. Auch wenn es kein schönes Spiel war.“ Schon am Sonntag steht das nächste Heimspiel an. Um 16 Uhr geht es gegen Freiburg, einem direkten Konkurrenten um die besten Play-off-Plätze.

Simon Lange (Hannoversche Allgemeine / Neue Presse)