Tigers Heimpremiere mit einem Topspiel


Während die Neusserinnen Lydia Sy und Inga Krings (v.l.) die Elmar-Frings-Sporthalle kennen, sich aber erst noch mit dem ungewohnten Boden vertraut machen müssen, betritt ihre Teamkollegin Lydia Baxter (r.) am Samstag absolutes Neuland. Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Im ersten Heimspiel in der nach einem Wasserschaden mit einem neuen Parkettboden ausgestatteten Elmar-Frings-Sporthalle empfangen die TG Neuss Tigers den Tabellendritten Eintracht Braunschweig. Anpfiff an der Bergheimer Straße ist am Samstag um 17.30 Uhr.

Die Vorfreude bei den Tigers ist riesig. Sogar der stets gefasste Klaus Ehren, Geschäftsführer der Turngemeinde, ist ein bisschen angefixt und wirbt mit Blick aufs geneigte Publikum: „Lasst Euch unter anderem von der neuen Halle überraschen.“ Und da die Tabelle ja bekanntlich nicht lügt, geht der Restart an vertrauter Wirkungsstätte sogar als Spitzenspiel durch, liegen beide Klubs nach vier Spielen mit 6:2-Punkten doch nur zwei Zähler hinter Überraschungstabellenführer SC Rist Wedel. Tatsächlich auf Augenhöhe dürften sich die alten Rivalen indes nicht begegnen, TG-Coach Rufin Kendall hat sich den Sinn für die Realitäten trotz des unerwartet guten Starts erhalten. Seine Einschätzung: „Braunschweig ist der klare Favorit.“

Die Eintracht könnte schon in dieser Saison reif für große Ziele sein. So hat Kendall im Kader seines Kollegen Christian Steinwerth „sechs, sieben, acht Spielerinnen“ ausgemacht, „die gut scoren.“ Erfahrene Kräfte wie Stefanie Grigoleit, die im Frühjahr im deutschen 3×3-Team an der Seite von NBA-Star Satou Sabally (Dallas Wings), Svenja Brunckhorst (TSV Wasserburg) und Theresa Simon (BC Marburg) vergeblich um das Olympia-Ticket für Tokio gespielt hatte, Veronika Slazyk, Ilona Brox und die Italienerin Arianna Zampieri, dazu die US-Profis Jordan Chavis, die Sydney Kopp (Jena) im Aufbau abgelöst hat, und die 1,93 Meter große Shaquanda Miller-McCray sowie schon erprobte Youngster wie Morgana Sohn, Franka Wittenberg und Melody Haertle, die sich im letzten Match der vergangenen Saison gegen Chemnitz schwer am Knie verletzt hatte, machen die Eintracht zu einer erstklassigen Truppe auf diesem Niveau.

Kendall kennt den Gegner natürlich, habe sich mit ihm aber nicht so intensiv wie sonst beschäftigt, gibt er zu. „Nicht aus fehlendem Respekt heraus“, stellt er klar, „sondern darum, weil wir erstmal an uns arbeiten müssen.“ Was er beim am Ende noch deutlichen 79:61-Erfolg am vergangenen Samstag im Ausweichquartier Allerheiligen gegen den nur zu sechst und ohne alle Leistungsträgerinnen angetretenen Spitzenreiter Rist Wedel vor allem in der ersten Hälfte gesehen hatte, gefiel ihm nämlich gar nicht. Im gemeinsamen Videostudium mit seinen Schützlingen suchte er nach Verbesserungspotenzial. Und wurde fündig: „Wir müssen mehr auf den Ball achten, einfach fokussierter sein.“ Weil bis auf Jana Meyer, die mit gebrochenem Mittelfinger an der Wurfhand gut vier bis sechs Wochen ausfallen könnte, alle Spielerinnen zur Verfügung standen, fielen die Trainingseinheiten durchaus fruchtbar aus.

Das ist gut, denn da bislang ausschließlich in den Hallen des Quirinus-Gymnasiums und der Internationalen Schule trainiert wurde, ist die Elmar-Frings-Halle für fast alle Spielerinnen im Team Neuland. Kendall: „Deshalb versuchen wir, ein bisschen früher da zu sein, um die Halle und den neuen Boden schon mal kennenzulernen.“

Quelle NGZ Online