Tigers außer Tritt in Opladen

verfasst von neuss@dbbl.de

Beim gut aufgelegten rheinischen Rivalen BBZ Opladen verloren die Tigers deutlich mit 68:89 (Halbzeit 41:45). Und das fand Trainer John F. Bruhnke natürlich nicht so gut. Zwar konnte er mit der Niederlage leben, „die geht in Ordnung“, nicht in den Kram passte ihm jedoch die Höhe. „Mehr als 20 Punkte sind zu viel, um daraus Zuversicht für die nächsten Wochen zu ziehen.“

Dass es etwas Zeit braucht, um im Team neue Hierarchien zu etablieren, ist dem erfahrenen Coach natürlich klar, doch vermisste er speziell im vierten Viertel „eine Spielerin, die die Verantwortung übernimmt und die anderen mitzieht.“ Diese Rolle hat in Opladen Leonie Schütter inne, mit 28 Punkten (5/9 Dreier) Topscorerin der Partie.

Dabei war es keineswegs so, dass die Gastgeberinnen die Tigers an die Wand spielten. Auf den mit 18:26 abgegebenen ersten Abschnitt setzten die Tigers ein sehr ordentliches zweites Viertel (23:19), „in dem wir eine gute Antwort gefunden und auf Augenhöhe agiert haben“, fand Bruhnke. Doch wie schon bei der vorangegangenen Schlappe gegen Tabellenführer Capitol Bascats Düsseldorf bauten die Neusserinnen mit Beginn der zweiten Hälfte leistungsmäßig ab. Schon als sich Opladen im dritten Durchgang einen zweistelligen Vorsprung erspielt hatte, fühlte der Trainer irgendwie, dass seine Mannschaft nicht mehr an ihre Chance glaubte.

Dabei wäre die Wende bei einem 52:64-Rückstand zum Start des Schlussviertels noch allemal möglich gewesen. „Aber die zweite Luft haben wir nicht mehr bekommen“, sagte Bruhnke, dessen Versuch, mit einem Wechsel des Verteidigungssystems einen neuen Impuls zu setzen, letztlich wirkungslos verpuffte. Das lag zum einen an starken Opladenerinnen, „die in vielen Kategorien ein bisschen besser waren als wir“, räumte der Neusser Trainer an. „Und das hat in der Summe gereicht, uns am Ende deutlich zu schlagen.“ Zum anderen sei der Gegner „deutlich bereiter gewesen als wir, auch was die Körperlichkeit anbelangt.“ Eine Erkenntnis, die für ihn auch mit einem anderen Defizit im Team der Neusserinnen korrespondierte. „Alle sind sehr nett, was ja eigentlich gut ist, aber eben nicht auf dem Spielfeld. Es muss während der Spiele viel deutlicher miteinander geredet werden, dabei darf es ruhig auch mal ein wenig lauter zugehen.“

Bis zum unter Umständen noch schwierigeren Match am Samstag in Braunschweig wartet damit noch eine Menge Arbeit auf die während des Lockdowns ziemlich aus dem Tritt geratenen Tigers.

Quelle NGZ Online