Schnelles Wiedersehen mit Pullins

verfasst von hannover@dbbl.de

Aussortierte Amerikanerin jetzt in Wasserburg. TKH will heute Pleitenserie stoppen.

VON MATTHIAS ABROMEIT

HANNOVER. Im vergangenen Sommer sollte Morgan Pullins die Bundesliga-Basketballerinnen vom TK Hannover in die neue Saison führen. Daraus wurde nichts. im Dezember folgte die Trennung. Die aussortierte US-Amerikanerin wechselte jetzt kurzfristig zu Rekordmeister Wasserburg – und trifft dort heute auf ihren Ex-Verein
(15 Uhr). So schnell kann es gehen im Basketball.

Für Hannovers Teammanagerin Janne Bartsch ist es allerdings sehr fraglich, ob Pullins auch tatsächlich schon spielt. Beim TKH fiel sie krankheitsbedingt für Monate aus. Es würde einer Wunderheilung gleichen, wenn sie nun dabei sein kann. ,,Die Frage ist. ob sie fit genug ist“, sagt Bartsch. Und für ihren neuen Arbeitgeber ist auch ein neues Arbeitsvisum fällig. Es bleibt im Unklaren, zumal ihr erster möglicher Auftritt in der Viertelfinal-Partie im Pokal gegen Zweitligist Bad Homburg coronabedingt ausfiel.

Zudem wäre Pullins in Wasserburg nur eine unter vielen, hinter Margaret Mulligan und Kelly Moton auch nur die dritte Amerikanerin. Sicher dabei ist hingegen Nationalmannschaftskapitänin Svenja Brunckhorst. ,,Leider spielt sie noch gegen uns“, sagt Bartsch. Ihre Spiele der 3×3-Nationalmannschaft folgen erst nach dem heutigen Duell. So sind die Rollen klar verteilt. Der TSV Wasserburg mit seinen gleich fünf Spielerinnen, die bisher im Durchschnitt zweistellig punkteten, ist klarer Favorit. Erst eine Niederlage kassierte der TSV in der bisherigen Saison, dem TKH fehlt dagegen nach fünf Niederlagen am Stück das Selbstvertrauen. So wäre Pleite Nummer sechs keine Überraschung.

Trainerin Juliane Höhne ist dennoch vorsichtig optimistisch. ,,Im Nachhinein
betrachtet waren wir bei unserer Niederlage in Freiburg nicht so schlecht“, sagte Höhne über die 73: 77·Pleite. ,,Am Ende hatten wir fünf freie Würfe, und keiner ist reingegangen. Das waren in der entscheidenden Phase zu viele Fehler. Sonst hätten wir unser Erfolgserlebnis schon gehabt“.

Und wie soll es nun gegen Wasserburg klappen? Nur wenn alles zusammenpasst. Im Klartext: Der TKH muss die hohe Zahl von Fehlern abstellen und endlich beim Rebound richtig zupacken. Und auch Stephanie Gardner, die in den vergangenen drei Spielen zusammen nur auf neun Punkte kam, muss ihrer Führungsrolle gerecht werden. Am Kader wird sich vorerst nichts verändern – obwohl für einen Neuzugang Platz wäre. ,,Aber es gibt einfach derzeit keine Centerinnen auf dem
europäischen Markt“, sagt Höhne, die auf zwei ihrer großen Korbjägerinnen verzichten muss. Marleen Peek muss noch weiter pausieren, und auch Teja Gorsic wird nach ihrer Bänderverletzung wohl nicht wieder mitspielen. ,,Sie trainiert. Und wenn es nach ihr ginge, würde sie schon wieder spielen. Aber ich will nichts übertreiben“, sagt die Trainerin.

Denn vier Tage später, wenn in Hannover das Rückspiel gegen Freiburg ansteht, wäre Gorsic wichtiger. Denn spätestens dann müssen die Hannoveranerinnen liefern.