TKH-Damen in der Corona-Falle

verfasst von hannover@dbbl.de

Spielabsage nach Verdachtsfällen in Wasserburg. Trainerin Höhne für kurze Ligapause.

VON SIMON LANGE

HANNOVER. Der angekündigte Achtstundenhorrortrip mit Maske im
engen Bus nach Bayern endete für dle TKH-Basketball-Damen schon in Sachsen-Anhalt. Das Rumpfteam von Trainerin Juliane Höhne war am Samstagmorgen in Hannover losgefahren, um am Abend um 19 Uhr beim, Rekordmeister TSV Wasserburg im
tiefsten Bayern zu spielen.
Doch die Partie wurde abgesagt. Der TKH-Gegner hatte Corona-Verdachtsfälle im Kader zu vermelden. Auf Höhe Weißenfels, südwestlich von Leipzig, meldete sich die daheimgebliebene Teammanagerin Janne Bartsch im Bus. In Wasserburg seien Spielerinnen mit Symptomen aufgewacht. Der TKH-Teambus nahm gleich die nächste Ausfahrt, drehte um und wartete auf einem Rastplatz auf die offizielle Bestätigung. Um 11:50 Uhr postete Gegner Wasserburg die Spielabsage und die Begründung auf Facebook. Der TKH-Tross samt der neuen Spielerin Mia Masic machte sich wieder auf den Rückweg.

Trainerin Höhne trauerte der Absage nicht lange nach: „Wir können froh
sein, dass die Symptome schon am Samstag aufgetreten sind und nicht
erst am Sonntag nach dem Spiel.“ Dann wäre ihr Team möglicherweise
auch betroffen gewesen. Die lange Anfahrt wäre „für nichts“ gewesen.
Höhne hatte die sich zuspitzende Corona-Lage ohnehin seit Tagen
beobachtet. Die Absage kam für sie nicht überraschend. Wasserburg liegt
in der Nähe von Rosenheim, aktuell Deutschlands Risikostadt Nummer
zwei.
Bestätigte Corona-Fälle in Marburg und Nördlingen, Verdachtsfalle in Saarlouis und nun auch Wasserburg – das Virus legt nach und nach die 1.Liga lahm. „lch nehme an, dass wir pausieren müssen“, sagt Höhne und wundert sich, dass gestern noch gespielt wurde. Höhne hat Zweifel, dass der kommende Spieltag, mit einem TKH-Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Osnabrück, slattfindet. Sie würde sogar eine Absage befürworten. Danach ist Länderspielpause, die Teams hätten genug Zeit für Quarantäne. Allerdings: Auch die Auslandsreisen der Nationalspielerinnen sind risikobehaftet. Finja Schaake ist mit Deutschland unterwegs, Aliaksandra Tarasava mit Weißrussland, Teja Gor­sic mit Slowenien und Neuzugang Mia
Masic mit Kroatien. Das Hannover-Debüt der 27-Jährigen ist also verschoben. Der TKH hatte auf die Verletzten­misere reagiert und Masic für Karolin­-lvonn Tzokov (Kreuzbandriss) nach­verpflichtet. Sie kommt von KK Sancti Viti aus Masic‘ Heimatstadt Rijeka. Dort hatte sie einen offenen Vertrag,
der ihr erlaubt, bei einem besseren Angebot zu wechseln. „Das passte uns natürlich super“, sagt TKH-Teammanagerin Bartsch.
Ob und wie es in der Profiliga weitergeht, muss die DBBL entscheiden. Für Anfang der Woche ist ein Krisenmeeting geplant. Dann wissen die TKH-Damen mehr.