WEITER GEHTS

Zum Rückrundenstart gastieren Jahns Zweitliga-Damen im ungewohnten Feiertags-Setup bereits Freitag-Nachmittag bei den KIA Metropol Baskets Schwabach. Zur Eröffnung des zwölften Spieltages in den 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesligen führt die erste Auswärtsreise also ins nahegelegene Mittelfranken zum nächsten Kräftemessen zweier bayerischer Traditionsstandorte im Gesamt-Spektrum des weiblichen Leistungsbasketballs. Ab 16 00 Uhr ist der Jahn dann nach einer Rumpf-Trainingswoche mit einem gleichermaßen absolut personellen Rumpf-Aufgebot zum Auftakt in ein neues Kalenderjahr ganz bedeutsam gefordert.

Aus Sicht der Schwabacherinnen hätte auf diese letztlich fast einmonatige Winterpause sicherlich auch gut und gerne verzichtet werden können. Gerade nach der Nationalmannschaftspause Anfang Dezember platzte der Knoten für die Damen aus dem Nürnberger Süden nach einem herausfordernden Saisonstart. Während für die Münchnerinnen der Jahresausklang bekanntermaßen mit zwei knappen Niederlagen sowie einer Vielzahl mehr oder weniger schwerer Verletzungen endete, verabschiedeten sich die Baskets ihrerseits mit gleich zwei Siegen sehr überzeugend aus 2022. Mit dem deutlichen 86 – 70 Heimerfolg gegen den MTV Stuttgart sowie dem durchaus etwas überraschend knappen 56 – 53 Auswärtssieg in Ludwigsburg fügen sich die Gastgeberinnen wie auch der Jahn selbst nunmehr ins ausgeglichene Tabellenmittelfeld ein.

Beste Erinnerung an das Hinspiel in Bogenhausen und zugleich erste Saison-Heimspiel prägen aus Münchner Sicht den mittlerweile nicht mehr allzu aussagekräftigen, kurzen Rückblick. Bei seitdem keinem weiteren Spiel sollte die gelb-schwarze Offensive derart effektiv zur Geltung kommen wie eben jenem 93 – 63 am 01. Oktober. Einen ganz ungemeinen Entwicklungsschritt haben seither fast alle der durchweg jungen Schwabacherinnen vollzogen, die Handschrift des so erfahrenen Übungsleiters wie selbst ehemaligen Erstliga-Spielers Konstantin Furman ist von Woche zu Woche immer klarer und erfolgreicher zu erkennen. Rund um seine eigene, gerade erst 24 Jahre alt gewordene Tochter Anna ist das Erscheinungsbild der KIA Metropol Baskets fast ausschließlich von Eigengewächsen aus der traditionsreichen Kaderschmiede der umtriebigen Geschäftsführerin und zuvor selbst langjährigen Jugendtrainerin Angelika Walden geprägt.

Eine trotzdem außerordentlich prägende und erwähnenswerte Dynamik hat über den bisherigen Saisonverlauf dabei gewiss das Auftreten von Antonia Schüle gefunden. Mit einer für eine WNBL-Spielerin ganz bemerkenswerten Konstanz avancierte die frisch gebackene U18-Nationalspielerin auf den Flügelpositionen in Form von durchschnittlich über 14 Punkten sowie guten Wurfquoten zwischenzeitlich gar zur Topscorerin ihrer Farben. Als quasi mehr oder weniger frisch gebackene Mama verglichen zum Hinspiel nunmehr ebenso wieder auf dem Feld selbst aktiv ist überdies Katharina Kreklau. Acht Punkte und fünf Rebounds pro Partie für die großgewachsene Inside-Spielerin waren seit November sicherlich einer der entscheidenden Gründe für den Schwabacher Aufschwung. Ferner ihren endgültigen Durchbruch feiern konnte dagegen Chiara Mehburger in der Spielorganisation. Neben vier direkten Korbvorlagen kam sie bisher kurioserweise einzig im Hinspiel in München zu keinem eigenen Feld-Korb. In dem mittlerweile rund einem halben Jahrzehnt Zugehörigkeit zu Deutschlands zweithöchster Damen-Spielklasse war gerade diese Position im Spielaufbau in der international so renommierten Goldschlägerstadt Schwabach recht häufig mit klangvollen Namen verdienter Profispielerinnen besetzt, umso respektabler ist das angetretene Erbe der jungen Deutschen einzuordnen.

Viel zusätzliche Stabilität erfährt das Schwabacher Spiel in Person seiner in dieser laufenden Saison allerdings einzigen Import-Spielerin, der mehr oder weniger auf sämtlichen Positionen einsetzbaren Emma Duff. Unter anderem ihrer Saisonbestleistung von 24 Punkten war es im Duell mit dem MTV Stuttgart Anfang Dezember zu verdanken, dass die schlussendlich über zweimonatig andauernde Durststrecke am zweiten Adventswochenende ihr Ende finden sollte. Final abgerundet wird diese insgesamt ausgeglichene und kaum auszurechnende Aufstellung dann in bereits erwähnter Anna Furman. Dass der studierten Medizintechnikerin das basketballerische Talent – im Übrigen wie auch eine ukrainische Staatsbürgerschaft – bereits in die Wiege gelegt war respektive ist bedürfte an sich keiner weiteren Untermalung. Und doch, lediglich ein einziger verworfener Freiwurf trennt sie aktuell vom so elitären und besonders im Frauenbasketball auf die Distanz einer gesamten Spielzeit so selten anzutreffenden „90 – 50 – 40“ Club. Was im ersten Moment wie Körpermaße anmuten mag beschreibt hierbei jedoch die eben so ungewöhnliche Fügung hoher Wurf-Quote aus dem Freiwurf-, Zwei- sowie Drei-Punkt-Bereich.

Sportlich gewarnt, den Schwabacher Hinspiel Ausrutscher demnach keineswegs als trügerischen Fingerzeig miss zu interpretieren sollte der Jahn also definitiv genug sein. Ergänzt um die so spezielle Heimspielatmosphäre in der altehrwürdigen wie auch engen und stets stimmungsvollen Hallenbad-Halle wartet also direkt das erste Duell im neuen Jahr mit einer unangenehm-herausfordernden wie echten Standort-Bestimmung auf.