Überraschend gut mitgehalten

Das knappe Ergebnis nach großem Kampf von 66:63 zugunsten der DJK Don Bosco hätte sehr gerne auch anders herum lauten können.

Obwohl mit Shantrell Moss und Lisa Bonacker zwei Leistungsträgerinnen nicht mitreisen konnten, lieferten die jungen BSG Basket Ladies den zuletzt wieder erstarkten (fünf Siege in Folge) Bambergerinnen eine Partie auf Augenhöhe. Nach nur kurzer Orientierungsphase stürzten sie sich mit großer Energie ins Duell mit den unter den aktuellen Voraussetzungen favorisierten Gastgeberinnen, die vom Start weg keinen Hehl aus ihrem Gameplan machten: Konsequente Zusammenarbeit mit dem Ziel, Viktoria Waldner unter dem Korb zu finden. Diese belohnte ihre Assist-Geberinnen großzügig und war über das gesamte Spiel hinweg nicht zu stoppen. Sie hatte einen Sahnetag erwischt und traf ihre Würfe (78%), egal wie schwer es die intensive Defense der Ladies es ihr machte. Als Bamberg auch aus der Distanz zu treffen begann, hielten die Ladies nach Kräften dagegen. Ein Dreier von Lilith Maitra und Doppelschlag von Noreen Stöckle sorgten in der zweiten Viertelhälfte für die erste Führung (11:14) der Barockstädterinnen. Wenig später rief Bambergs Coach zur Auszeit, die aus Sicht der Ladies leider Früchte trug. Bamberg übte den größeren Druck aus und ließ außer eigenen Punkten bis zum 23:14 Viertelergebnis nichts mehr zu.

Von dem durchaus ärgerlichen Lauf ließen sich die Ladies zum Glück jedoch nicht nachhaltig beeindrucken, sondern starteten um so angriffslustiger in den zweiten Abschnitt. Sie zwangen ihrerseits die Gastgeberinnen zu zwei  korblosen Minuten, während sie selbst Korb um Korb herankamen – bis die Kombination Hill/Waldner den Bamberger Bann wieder brach. Noreen versenkte daraufhin ihren nächsten Dreier und der geneigte Fan am Ticker schrie „Weiter, weiter!“. Wohl aber nicht laut genug, denn Bamberg besann sich erneut auf seine erfolgreiche Taktik: Ludwigsburg zum Ballverlust zwingen, Assist, Punkte, diesmal Förner/Hill. Die Antwort der Ladies ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal schlugen Joanna Scheu und Noreen Stöckle aus der Distanz zu und es blieb Youngster Lola Stamenkovic vorbehalten, auf Assist von Chloé Emanga Noupoué knapp drei Minuten vor der Halbzeit den Ausgleich herzustellen (32:32). Die Bamberger Auszeit folgte auf dem Fuße. Diesmal wiederholte das Ludwigsburger Duo sein eigenes Erfolgsrezept danach jedoch und die Gäste gingen in Führung. Die Freude währte nur kurz, die nicht zu stoppende Centerin Viktoria Waldner holte per And-one die Führung zurück und legte bis zur Pausensirene wieder ein Bamberger Polster an (40:34).

Das dritte Viertel eröffnete Hill mit einem Dreier, statt Schock zahlte Joanna Scheu aber mit gleicher Münze zurück – ein gutes Zeichen für die Moral des Teams. Es folgte eine etwas hektische Phase mit einer ganzen Reihe von Fehlwürfen, beiderseitig. Kampf und Krampf, aus intensiver Abwehr heraus geschnitzte Chancen blieben liegen, nur nicht bei Frau Waldner (49:43). Lola Stamenkovic hatte sich das gut angeschaut und antwortete. Bamberg schaffte es in der Folge, den Abstand bei sechs Punkten einzupendeln, zum Beispiel über Freiwürfe. Als ein solcher sein Ziel jedoch nicht fand, war Rumeysa Karakas zur Stelle und griff sich zweimal den Rebound. Salma El-Haiwan belohnte den Youngster für die gute Arbeit beide Male und brachte ihre Farben auf 51:49 heran. Logische Folge: Auszeit Bamberg. Danach aber holte Salma zum unechten Hattrick aus: Mit ihrem dritten Korb in Folge stellte sie zum Ende des Viertels erneut den Ausgleich her (51:51).

Jetzt marschierte Ludwigsburg, voran Nadja Stöckle, die auf Assist von Salma zweimal in Folge punktete (51:55). Richtig, Frau Waldner hatte etwas dagegen, brachte Bamberg nach intensiver Vorarbeit von Jana Barth wieder in Front (56:54) und blockte im wahrsten Sinn des Wortes Ludwigsburger Korbversuche ab. Noch einmal drehten die Ladies den Spieß um, insbesondere Noreen Stöckle. Mit ihrem vierten Dreier überholten die Ladies wieder, per eingestreutem Korbleger und anschließend ihrem fünften Dreier (von 9, Quote 56%) rund vier Minuten vor Schluss stellte sie auf 58:63. Damit untermauerte sie ihre starke Leistung an diesem Tag als Ludwigsburger Topscorerin (21 Punkte) und Top-Rebounderin (6). Der Rest ist kurz, aber nicht schmerzlos zu fassen: Nur noch die Bambergerinnen Barth und wenig überraschend Waldner (30 Punkte, 19 Rebounds, Effektivität 51) konnten Zählbares erzeugen. Beim Ton der Schlusssirene stand der Bamberger Heimsieg mit 66:63 auf der Anzeige. „Ich bin trotz der Niederlage stolz auf das junge Team, das ohne die Leistungsträgerinnen Shantrell Moss und Lisa Bonacker eine starke Leistung abgeliefert hat“ so Coach Kiersz. „Alle haben viel Einsatz und Herzblut gezeigt. Am Ende hat uns etwas Abgezocktheit gefehlt, um unseren herausgeholten kleinen Vorsprung nach Hause zu bringen“.

Foto H. Kutzschmar, #1 Noreen Stöckle